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Karneval zwischen Ahr und Rhein: Wilde Kosaken und stolze Soldaten

Karneval zwischen Ahr und Rhein : Wilde Kosaken und stolze Soldaten

In die Zeit der russischen Zaren hat die Kavallerie der Godesberger Stadtsoldaten die Besucher im Hegehof Kalenborn entführt. Grund war das "Prinzenreiten", zu dem die Stadtsoldaten traditionell nach Kalenborn einladen und das zum karnevalistischen Höhepunkt der Godesberger Reiter zählt.

Seit etwa 30 Jahren ist die Reitanlage Hegehof das Standquartier der Kavallerie der Godesberger Stadtsoldaten, die nach längerer Unterbrechung in der Session 1998/1999 reaktiviert wurde. Seit 2007 präsentieren sie in Kalenborn auch die Quadrille, das sogenannte Prinzenreiten. Dabei darf man die Vorführung im Januar mit Fug und Recht als "exklusiv" bezeichnen. Denn die alljährliche Quadrille wird immer nur ein einziges Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Seit November haben die zehn Reiter unter der Leitung ihrer Trainerin Irene Sieg die teilweise schwierigen Figuren trainiert. In diesem Jahr haben sie ein russisches Märchen um Zarin Katharina einstudiert. Erzählt wird die Geschichte vom Aufstand der Kosaken, die sich gegen die von Zarin Katharina angeordnete Enteignung ihres Landes auflehnen.

Neben dem reiterischen Können beeindrucken die Reiter mit ihren prächtigen Kostümen. So bedecken die wallenden Kleider der von Claudia Keith dargestellten Zarin und deren Hofdame (Katja Rußeck) das gesamte Pferd. Die Kosaken tragen Fellmützen und rote Uniformen, während die Soldaten der Zarin von den Godesberger Stadtsoldaten dargestellt werden. Gemeinsam mit Trixie Rußeck hatte Irene Sieg eine anspruchsvolle Choreographie erarbeitet.

So ritten sie im Kreis, beschrieben paarweise eine Acht, oder trabten in Reihe in Griffweite an den Zuschauern vorbei. Teilweise schien es, als würden die Reiter in vollem Galopp im nächsten Augenblick miteinander kollidieren.

Doch dann öffnete sich im letzten Moment eine Gasse, durch die die Pferde wie selbstverständlich hindurchgaloppierten. Die Moderation übernahm in diesem Jahr noch einmal der ehemalige Kommandeur Daniel Gent. Denn sein Nachfolger Hans-Georg Kläser saß als Soldat der Zarin selbst im Sattel.

In der ersten Reihe staunten der Godesberger Prinz Thomas Heinzen und Godesia Conny Hagedorn ebenso wie Kinderprinz Nico I. Hatwiger und Kindergodesia Ana Gonzalez. Außerdem waren Abordnungen der Fidelen Burggrafen, der Allgemeinen Karnevalsgesellschaft Prinzengarde aus Godesberg und der Beueler Stadtsoldaten der Einladung gefolgt. Traditionell unterhielt zudem das Tambourcorps Bengen die Besucher mit einem Platzkonzert. Abschließend stieg Godesia Conny für den Ehrenritt aufs Pferd. Prinz Thomas hatte es vorgezogen, sicheren Boden unter den Füßen zu behalten. Als Motorradfahrer liebt er zwar Pferdestärken, aber lebensechte Rösser sind seine Sache nicht. (ln)