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Die Veteranen erobern die Bergfunken-Bühne

Die Veteranen erobern die Bergfunken-Bühne

Der Verein feiert sein 60-jähriges Bestehen mit einem Festkommers in der Kleinen Muffendorfer Beethovenhalle

Muffendorf. Man selbst wird älter, der Verein lediglich reifer. Diese Erfahrung machte Hans Jürgen Züllighofen, Präsident der GKG Bergfunken, als er beim Festkommers seinem Verein zum 60-jährigen Bestehen gratulierte: "Wenn ich mir unseren Verein so anschaue", sagte er in seinem launigen Grußwort, "dann habe ich den Eindruck, dass er mit seinen 60 Jahren besser aussieht als ich mit meinen 50!"

Falls Züllighofen an dieser Stelle auf Widerspruch gehofft hatte, wurde er enttäuscht. Vielsagendes Schweigen herrschte in der Kleinen Beethovenhalle, aber Züllighoven nahm's gelassen. Dass die GKG, die in der Silvesternacht des Jahres 1946 gegründet wurde, sich als ein quicklebendiger Verein fühlt, drückt sich auch im Jubiläumsorden aus, den Erich Berg, Vorsitzender der GKG, entworfen hat.

Da springt der Esel, das Wappentier der GKG, munter über das stilisierte Vereinshaus und wirkt eher wie ein Panther denn als störrischer Maulesel. "Der nimmt noch viele Hindernisse", gab sich Züllighofen zuversichtlich. Mit einem vielfältigen Programm unterhielt die GKG die Gäste in der Kleinen Beethovenhalle. Beim Tanz der "Veteranen-Garde" wurde noch einmal GKG-Geschichte lebendig.

Sieben Tanzmariechen und -offiziere, ehemalige und aktive, betraten die Bühne und mit ihnen sechs Jahrzehnte Bergfunken-Historie. Zu zünftiger Marschmusik und gemütlichen Schunkelliedern drehten junge wie junggebliebene Tänzer ihre Runden auf dem Bretterboden. Mit dabei auch Theo Latz, 66, und Ruth Hantel, 63. Sie waren Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre im besten Teenageralter Tanzpaar bei der GKG.

"Das hat Spaß gemacht damals", erinnerte sich Ruth Hantel, die eigens aus ihrem heutigen Wohnort Heinsberg angereist war. "Wir beide waren wie Bruder und Schwester", fügte sie lachend hinzu. Und Tanzpartner Theo ergänzte: "Wir waren sogar bei den Bonner Meisterschaften für Tanzpaare in der Beethovenhalle dabei."

Auch seine Frau Monika machte beim Veteranenvergnügen mit. Sie gründete in den 50er Jahren das Kindercorps der GKG. Zu welchen Höchstleistungen heute eine Tanzgruppe in der Lage ist, stellte die Showtanzgruppe der Sportvereinigung Nickenich unter Beweis. Die von Tanja Klottka trainierte Gruppe hat schon viele Auszeichnungen eingeheimst, unter anderem die Vize-Meisterschaft in Rheinland-Pfalz.

Kostümierung und Kulisse entführten das Publikum in den Dschungel, und das Ensemble bot zu Discomusik eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Choreographie. Klar, dass es einen Orden erhielt, ebenso wie Büttenredner Willi Armbröster. Der ist bei der GKG ein alter Bekannter - er trat zum 35. Mal in die Bergfunkenbütt und sorgte zuverlässig für Lachsalven.

Dafür wurde er nun zum Ehrenmitglied ernannt. Glückwünsche für die Bergfunken überbrachten Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann und Jürgen Krupp, Präsident des Festausschusses Godesberger Karneval. Zusammen mit den Funken feierte auch ihr Vereinshaus ein Jubiläum. Vor 30 Jahren, genau am 2. Juli 1976, wurde der Mietvertrag unterschrieben, der die Alte Schule Muffendorf zum Vereinsheim machte.

"Godesberger Originale senn net zo bezahle!" lautet bekanntlich das Sessionsmotto. Eines der originellsten Originale hatte 1983 die GKG Bergfunken in ihren Reihen - einen echten Esel. Der Name des skurrilen Vereinsmitglieds: "Emanuel vom Finckenhof".