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Die Wiever regieren in Stadt und Ländchen

Die Wiever regieren in Stadt und Ländchen

In der Fritzdorfer "Schwalbe" wird der Ruhetag außer Kraft gesetzt, in St. Marien schleichen sich männliche Spione ein, und in der Servatiushalle geht die MS Kleffbotze am Ehrentag der Frau vor Anker

Bad Godesberg. Von Fritzdorf bis Friesdorf herrschte am Donnerstag Ausnahmezustand. Auf einem Radius von rund 20 Kilometern Luftlinie feierten jecke Wiever auf zahlreichen Veranstaltungen sich und ihren Ehrentag.

Fritzdorf. Dass an Weiberfastnacht Tradition vor Moderne geht, zeigte sich den Besucherinnen des Wieverdaachs der KG Grün-Gelb Fritzdorf schon am Eingang. Die Losung "Donnerstag Ruhetag" verleitete das Villiper Dreigestirn gar zu der Aussage "die han hück zo".

Im Innern der Gaststätte "Zur Schwalbe" wurden sie ganz schnell eines Besseren belehrt. Egal ob die Wahl der wenig schönen und etwas rundlich geratenen Marie zur Miss Germany oder das Geschmölzje der Grün-Gelben von Bambinis bis Jugendtanzgruppe - die Zuschauerinnen verteilten reichlich standing ovations für die einzelnen Programmpunkte.

Bad Godesberg. Einige männliche Spione hatten sich unters Publikum der Maatwiever vom Knolleveedel gemischt. Sitzungspräsidentin Traude Heumann begrüßte sie über ihr Hightech-Mikro besonders herzlich im Pfarrheim von St. Marien.

Die Frage "Wohin mit de Pänz?" hatten viele Frauen praktisch gelöst und die lieben Kleinen gleich mitgebracht. "Meine Mama feiert", meinte die sechsjährige Indianerin Franziska lapidar und freute sich gemeinsam mit Urmel Carolin (7), dem bunten Treiben beiwohnen zu dürfen.

Da die Emanzipation auch vor Tollitäten nicht Halt macht, sah sich der Godesberger Kinderprinz Christian II. einer ungewohnten Situation ausgesetzt: Er musste seiner Kindergodesia Cathi zuerst das Mikro überlassen. "Ich will mich nicht beklagen, denn morgen hab ich wieder das Sagen", resümierte der Prinz clever.

Bad Godesberg. Passagiere, die das Narrenschiff MS Kleffbotze etwas verspätet betraten, konnten im Foyer der Servatiushalle die Vorgänge im Bug mittels Live-Übertragung beobachten. Der Eisbrecher, den Kapitänin Heike Blank und ihre Leichtmatrosinnen organisiert hatten, traf auf eine schon ziemlich gut gelaunte Wieverschar.

Trotzdem gaben die Hellige Knäächte un Mädge aus Lyskirchen bei ihren akrobatischen Tanzeinlagen alles. Eine schlaflose Nacht hatte Kapitänin Blank eine Idee vom Vorabend eingebracht: "Die Geschenke für die Gruppen kommen heute von oben."

Doch die Premiere klappte und der Präsentkorb schwebte engelsgleich herunter - stoppte allerdings gerade noch rechtzeitig über ihrem bemützten Kopf. Auch zur Halbzeit war bei Kleffbotzen und Gästen nichts von Müdigkeit zu merken: Frenetisch feierten sie den Auftritt des Männerballetts Pink Poms, das mit knappen Kostümen und heißen Tänzen überzeugte.

P.S.: Auf fast allen Veranstaltungen im Verbreitungsgebiet durften zu späterer Stunde auch die Herren der Schöpfung dazustoßen; irgendwie gehören die Männer ja auch dazu.