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Bad Godesbeger Tollität: Ein Karnevalist durch und durch

Bad Godesbeger Tollität : Ein Karnevalist durch und durch

Prinz Joachim I. ist herzlich, offen und sympathisch. Wohl auch deshalb, liegt ihm das Narrenvolk zu Füßen.

Dass Prinz Joachim I. (Ackermann) in dieser Session die Bad Godesberger Narren regiert, ist seiner Frau Martina zu verdanken. Denn als Prinz wollte der Präsident der KG Blau Gold Muffendorf eigentlich gar nicht durch die Säle ziehen. "Prinzipiell reicht mir das Amt bei der Gesellschaft. Aber meine Frau wollte unbedingt einmal Godesia werden", erzählt der 53-Jährige.

Diesem Wunsch wollte Ackermann nicht im Wege stehen, erfüllen sollte er sich aber nur mit einer Auflage: "Ich habe zu ihr gesagt: Wenn Du Godesia wirst, dann nur mit mir." Zwar sei dies ein Spaß gewesen - in dieser Session wurde daraus aber Ernst. Wenn auch kein bitterer. Denn Ackermann ist "Karnevalist durch und durch". Und ist mit seiner regierenden Rolle mittlerweile mehr als zufrieden: "Es ist wirklich rundum toll."

Seit dem 7. November ist er bereits als Prinz unterwegs, seine Godesia und Ehefrau - die er mit 23 Jahren geheiratet hat - stets an der Seite. Als Tollität bei den Sitzungen, Feiern und Zusammenkünften aufzutreten, sei doch etwas anderes. "Man erlebt viel Begeisterung, es werden viele Emotionen rübergebracht." Kein Wunder also, dass der Einmarsch des Prinzenpaares bei der Proklamation wohl als der längste seiner Art in die Annalen des Godesberger Karnevals eingehen wird. "Es waren 23 Minuten."

Und der Auftritt bei der eigenen KG? "Unsere Sitzung war unglaublich. Das erlebt man als Präsident so nicht", schwärmt Ackermann, der im zivilen Leben als Gebietsverkaufsleiter bei trinkkontor arbeitet. Dass die Jecken so positiv auf ihren Prinzen reagieren, liegt aber wohl auch an ihm selbst. Positiv, sympathisch, herzlich und offen präsentiert er sich nicht nur auf der Bühne. Genauso wirkt er auch zu Hause. Als Privatperson.

Musik ist seine große Leidenschaft. Pop, Rock, Blues oder kölsche Musik - gehört wird, was gefällt. "Nur mit Klassik tue ich mich schwer." Genug Auswahl hat er auf jeden Fall: Prinz Joachim I. nennt mehr als 1000 CDs sein eigen. "Ohne Musik geht bei mir gar nichts." Da liegt es nahe, dass sich der 53-Jährige nicht aufs Hören beschränkt, sondern auch selbst tätig wird. Er hat das Prinzenpaarlied geschrieben, komponiert ansonsten den Muffendorfer Mottosong und spielt Gitarre - teilweise bei den Auftritten, teilweise auch mit seinen 18- und 24-jährigen Söhnen zusammen. Die sind übrigens auch Teil des Hofstaates ihrer Eltern.

Ansonsten steht Fußball bei ihm hoch im Kurs. Welchem Verein Ackermann zugetan ist, liegt (fast) auf der Hand. Sein Herz schlägt für den 1. FC Köln. "Wenn man im Rheinland geboren ist, wächst man da einfach rein", sagt der gebürtige Bad Neuenahrer. "Meine Jungs sind auch FC-Fans. Das hat abgefärbt." Ins Stadion geht er eher selten. "Wenn die schlecht spielen, dann ärgert mich das zu sehr. Aber als Köln-Fan ist man ja prinzipiell leidensfähig."

Das Schönste beim Stadionbesuch sei für ihn, wenn die FC-Hymne erklingt. "Und dann fangen die an zu spielen...", sagt Ackermann und lächelt. Ansonsten stehen Reisen ganz oben auf der Liste. Besonders Kreuzfahrten haben es dem 53-Jährigen und seiner Frau angetan. Das östliche und westliche Mittelmeer haben sie bereist, als nächstes steht ein Trip in die Karibik auf der Wunschliste.

Im Moment aber ist für all das kein Platz, im Moment steht das Narrentum immer und überall im Mittelpunkt. "Wir beide leben den Karneval. Wir machen das mit dem Herzen", stellt Ackermann fest, dessen Vorfreude auf Sonntag besonders groß ist. "Der Zug ist schon ein Highlight der Session." Zwar fahre er jedes auf einem Wagen mit. "Dieses Mal ist es aber schon etwas anderes. Als Prinz hat es eine andere Qualität." Und obwohl er ohne seine Frau niemals eine Tollität geworden wäre, steht eins schon jetzt fest: "Ich würde es auf jeden Fall noch mal machen."