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Fidele Möhne gewinnen Musikgebühren-Prozess

Fidele Möhne gewinnen Musikgebühren-Prozess

Die Fidelen Möhne haben vor dem Landgericht Köln einen Prozess gegen den Giganten Gema gewonnen, der seit vier Jahren die Justiz beschäftigt hat.

Lannesdorf. (hbl) Der Jubel ist O-Ton und diesmal garantiert nicht urheberrechtlich geschützt: Die Fidelen Möhne haben vor dem Landgericht Köln einen Prozess gegen den Giganten Gema gewonnen, der seit vier Jahren die Justiz beschäftigt hat.

Auslöser war die Prunksitzung der Lannesdorfer Karnevalisten im Jahr 2007 im Festzelt auf dem Dorfplatz, für die die Möhne der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte nachträglich rund 1 100 Euro überweisen sollten.

Es begab sich zu jener Zeit, dass nach Mitternacht ein Gema-Sachbearbeiter auftauchte, als die Sitzung bereits beendet war. Im vorgelagerten Tresenzelt war das närrische Treiben - wie in Lannesdorf nicht anders gewohnt - zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keinesfalls beendet.

Für den Gema-Gesandten Anlass genug, neben den üblichen Gebühren nochmals eine Zusatzforderung geltend zu machen, da es sich an diesem Abend offenkundig um eine "Ballermann-Party" mit Musik aus der Konserve, sprich: eine Zweitveranstaltung, handelte. Die Rechnung trudelte denn auch wenige Tage später ein. Und die Fidelen Möhne um ihren Vorsitzenden Jürgen Krupp fielen aus allen Wolken.

Der erste Versuch, dem Kölner Amtsgericht klar zu machen, dass eine fröhliche Nachsitzung in aller Regel keine weitere, gebührenpflichtige Veranstaltung darstelle, ging daneben. Die Richter folgten der Gema-Argumentation. Kommentar von Möhne-Anwalt Christoph Brüse: "Unglaublich."

Zumal der Gema-Mitarbeiter die zusätzlich mit Musik beschallte Fläche mit 700 Quadratmetern angegeben haben soll. "Zusammen mit dem Hauptzelt ist das auf unserem Dorfplatz überhaupt nicht möglich", sagte dazu Jürgen Krupp. Am Mittwoch dann die gute Nachricht: Vor der nächsthöheren Instanz, dem Landgericht Köln, zog die Gema ihre Klage zurück.

Die Fidelen Möhne brauchen nicht zu zahlen. Was sie übrigens in den Folgejahren ohnehin nicht taten: Die Gema tauchte nicht mehr auf, die Karnevalisten überwiesen wie immer den üblichen Pauschalbetrag für ihre Sitzungen.