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Godesberger Wiever: Frauen an der Macht

Godesberger Wiever : Frauen an der Macht

Die Godesberger Weiber, egal ob Fidele Möhne, Bergfunken oder Kleffbotze, wissen, wie man richtig feiert. Für die Herren war da nur Platz im Hintergrund - oder unter Tarnung mit tiefem Ausschnitt und hohen Schühchen.

RÜNGSDORF

Unter johlendem Applaus begrüßte Thomas Gemein vom Pressereferat stellvertretend für Amtsleiterin Beate Jessel das Godesberger Prinzenpaar bei der traditionellen Weiberfastnachtsfeier im Bundesamt für Naturschutz. Er ließ es sich dabei nicht nehmen, mit Perücke und Oberweite ganz zufällig an die abwesende Chefin zu erinnern. Godesia Kerstin hatte ihren Prinzen und dessen Gefolge für den Tag als "Ahle Möhn" ausgestattet, inklusive einem Schild um den Hals, das verlauten ließ: "Ose Prinz is en Möhn, mir uch!" Ganz so streng ging Godesia Kerstin aber nicht mit dem Redeverbot für den Prinzen um: "Er kriegt auf der Bühne natürlich mal einen drüber, aber ich bin gnädig mit meinem Prinzen." Die Godesia freute sich besonders über das schöne Wetter und sendete Wünsche gen Himmel: "Zum Zoch am Sonntag soll es bitte genau so sein!"

MUFFENDORF

In einem Traum von einem türkis-glänzenden Gewand schwebten bei der Weibersitzung der Bergfunken "Die Elfen" in den Saal und brachten die Damen zum Kreischen: Sechs Herren der Schöpfung hatten eine besonders galante Tanzaufführung vorbereitet. Erlaubt war das vermeintlich starke Geschlecht bei der Sitzung in der Kleinen Beethovenhalle nur als "Kaffeetanten" mit Schürze und Haube, um die selbst mitgebrachten Gedecke zu füllen, sowie eben auf der Bühne. Beim Auftritt von "Jot Drop" hielt es die Wiever kaum auf den Stühlen: "Verdammt lang her" sang der Saal fast lauter als die Band. Dass da die Frage von Sitzungspräsidentin Uta Nagel nur rhetorisch gemeint sein konnte, war allen klar: "Mädels, geht's euch gut?!" Der Elferrat hatte sich am Godesberger Sessionsmotto "Ahl un Jung schlagen de Trumm" orientiert und das Dschungel-Motto der Milljöhsitzung wieder aufgegriffen: Zwischen Schlangen, Spinnen und Pflanzen thronten die Damen im Leoparden-Kleid unter dem Motto "Bergfunken Wiever im Trommelfiever" auf der Bühne.

LANNESDORF

Ob wir in der Zukunft wirklich so gekleidet sein werden, wie Maria Florent, Sitzungspräsidentin der Fidele Möhne, sei dahin gestellt: "Zoröck en de Zokunf" reiste sie im pinkfarbenen Glitzerkleid zurück ins Jetzt, um zu verkünden, dass das Feiern nicht zu kurz kommen dürfe, da in der Zukunft alle nur auf ihr Handy starrten. Beim Einzug des Lannesdorfer Kinderprinzenpaares Janus und Lea bebten die Wände der Alten Bauernschänke gewaltig und bei der Rede vom "Kleenen Stinker", dem zehnjährigen Stefan Dahmen aus Köln, blieb keine Dame auf ihrem Platz. Die Herren durften Bier schleppen und sich im Hintergrund halten.

FRIESDORF

Ein wenig aufgeregt war Gerti Imbach vor ihrer ersten Mädchensitzung als Präsidentin der Kleffbotze schon. Geklappt hat der Einstieg jedoch reibungslos: "Ich bin zwar die Neue im Elferrat, aber ich kenne die Mädels schon seit vielen Jahren", sagte Imbach. Im Flower-Power-Outfit residierte der Elferrat auf der Bühne an einem Tisch, der mit selbst gebastelten Pril-Blumen geschmückt war. Für Stimmung in der ausverkauften Servatiushalle sorgten in Friesdorf nicht nur die Kindertanzcorps und die Tanzgarde, sondern auch "Die Rheinveilchen" oder "De Boore". Ganz so eng sah man es hier nicht mit dem Herrenbesuch: Ab halb acht am Abend war er erlaubt.