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Godesberger Straßenkarneval eingeläutet

Godesberger Straßenkarneval eingeläutet

Wie sehnlich die Godesberger den Beginn des Straßenkarnevals erwartet hatten, zeigten die zahllosen gut gelaunten Menschen in Schweinheim und Mehlem, die schon lange vor Beginn des Umzugs die Straßen säumten.

Bad Godesberg. Seherische Fähigkeiten bewies am Wochenende Godesia Jutta: "Die Sonne scheint", erklärte sie den verdutzten Jecken bei der Wagenübergabe am ausgesprochen diesigen Samstagvormittag. Doch sie sollte Recht behalten: Pünktlich zum Start des Karnevalszugs in Mehlem lachte tatsächlich die Sonne vom Himmel.

Wie sehnlich die Godesberger den Beginn des Straßenkarnevals erwartet hatten, zeigten die zahllosen gut gelaunten Menschen, die schon lange vor Beginn des Umzugs die Straßen säumten. In den Sälen "Alaaf" rufen war zur Einstimmung ganz nett, aber beim Zug "Kamelle" brüllen machte eindeutig mehr Laune. Das galt auch für die Aktiven der teilnehmenden Vereine, zum Beispiel der i-Pünktchen mit der stets fröhlichen Präsidentin Rosi Aretz oder Rodderbergfunken, die mit gleich drei Wagen vertreten waren.

Fotos Jede Menge Bilder von den Zügen in Mehlem und SchweinheimBesonders beeindruckte dabei das Gefährt von Prinzessin Elke I. Sie tat es dem berüchtigten Feldherrn Hannibal gleich und eroberte die Straßen Mehlems auf dem Rücken eines Pappmaché-Elefanten. Die stets zum Feiern bereiten Mitglieder des Godesberger Motorclubs füllten in Anlehnung an den Wahlkampfslogan von Barack Obama das Motto "Gas we can" mit Leben.

Sein besonderes Flair verdankte der Mehlemer Karnevalszug wieder mal den vielen bunten, nicht uniformierten Gruppen: Die Kinder der deutsch-französischen Schule de Gaulle-Adenauer, des Kindergartens Arche Noah sowie die Kleinen Karnevalisten der katholischen Grundschule waren mit vollem Einsatz bei der Sache und schmissen Kamelle, solange die Kraft reichte.

Dass Godesia Jutta den Zugverlauf von der Ehrentribüne an der Mainzer Straße aus kommentierte, konnte sie allen prophetischen Kräften zum Trotz nicht ahnen. "Das war spontan", erklärte Festausschuss-Präsident Christian Hüffel tags drauf am Rande des Karnevalszugs in Schweinheim.

Rund um die Kapelle an der Waldburgstraße feierten die Jecken am Sonntag einen runden Geburtstag: Seit 40 Jahren wird in Schweinheim Karneval gefeiert. Nicht ganz so alt ist die Tradition des Umzugs. "Irgendwann in den 70er Jahren" zogen die ersten Kostümierten durch das Dorf, erklärte Zugleiter Klaus Simon.

Dem runden Geburtstag trug unter anderem der Mottowagen der Karnevalsgesellschaft Schweinheim Rechnung: "Die 40 Johr Brass min WCCB, mir 40 Johr Spass mit der KG." Um den karnevalistischen Nachwuchs für die kommenden Jahrzehnte brauchten sich die Schweinheimer auf jeden Fall keine Sorgen zu machen. Die Kinder der Paul-Klee-Schule zogen als Zwerge verkleidet durch den Ort. Als tapfere Knappen mit Schwert und Schild und holde Fräulein folgten kurz dahinter die Kinder der Burgschule.

Insgesamt nahmen mehr Kinder als Erwachsene am Umzug teil. Der im Ortsleben stets aktive Junggesellenverein Männerreih Einigkeit Schweinheim bildete mit einem neuen Wagen den Abschluss des Zuges: "Das Schiff säuft, wir laufen voll, der JGV ist raderdoll", stand auf dem kunstvoll gestalteten Raddampfer zu lesen.