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Schweinheimer Zug: "Jebuddelt, jebaggert, jewartet" - rund 500 Jecken rückten in Bad Godesberg an

Schweinheimer Zug : "Jebuddelt, jebaggert, jewartet" - rund 500 Jecken rückten in Bad Godesberg an

Mit Seitenhieben auf die Dauerbaustellen im Ort zogen 500 Jecke Kamelle werfend durch Schweinheim.

"Was seid Ihr für ein schlapper Haufen. Jetzt lasst die Hüften kreisen", kam es aufmunternd aus dem ersten, dem DRK-Wagen des Schweinheimer Karnevalszugs. Gut 500 Jecke in 19 Gruppen, davon sieben auf Wagen und drei in Musikkapellen, rückten an.

Zugleiter Klaus Simon hatte bei diesem, seinem 18. und damit letzten Veedelszug ganze Arbeit geleistet. "De Freud em Jeseech, de Sau em Hätz, in Schweenem fiere me bes zoletz", war als Motto ausgerufen. Und Freude in die Gesichter bekamen oberhalb der Godesburg alsbald all die verfrorenen Zuschauer, die auf Kamellefang nun auch die Hüften kreisen ließen. Besonders, als nach den kunterbunten Musikern des TC Oedekoven und den niedlichen kleinen Stadtsoldaten "Et Schweenemer Dotzend" als Bauarbeiter nebst Wagen in die Kurve kam. "Kanalstörung - jebuddelt, jebaggert, jewartet", angesichts der örtlichen Dauerbaustellen habe man echt den Kanal voll, skandierten die Zuschauer gleich mit.

Bei den Figuren aus dem Märchenwald der Gruppe Noppeney/Schoettel schaute "König Dosenpfand", Jürgen Trittin, dumm aus der Wäsche. Nach den Clownsgruppen von Kerstin Silberling und vom Minigolfplatz marschierte Wikinger-Chefin Irene Hoffmann mit ihren Seeräubern des St.-Michaels-Kindergartens durch die Straßen. Zum zackigen Klang des Spielmannszugs 1902 Rheinbach zog der ehemalige Waldkindergarten Klein-Julian im selbst gebastelten Popcorn-Schiff hinterher. Cool grüßten bei krachender Musik die Junggesellen vom Mottowagen des Freundschaftsbunds Lannesdorf herunter.

Während sich die Mitarbeiter des Seniorenzentrums Heinrich Kolfhaus als Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer verkleidet hatten. Mit ihrer Blechbüchsenarmee wollten sie Schweinheim erobern, schrie die Meute. Was vom folgenden Vorstandswagen der KG Schweinheim natürlich sofort mit einem dreifachen "Wutz" abgewehrt wurde. Kapitulation? Dagegen stellten aber sich die Herren Hubert Silberling, Andre Botscheck und Peter Linden.

Wie gut, dass mit der nächsten Fußtruppe friedliche Zeitgenossen anmarschierten: Von Rektorin Heidi Hauser-Nagel bis zum kleinsten i-Dötzchen hatte sich die gesamte Burgschule als allerliebste Drachen verkleidet. Zu den Rhythmen des TC Edelweiss Züllighoven und der Gruppe JGV-Chor "Halbe Lunge" waren nun die "unglaublichen Superhelden" der evangelischen Erlöserkirche ebenso mit von der Partie wie die tierischen Fußballfans des Kinderheims Käthe Stein und die Jecken der Johannes-Gutenberg-Schule, die auf ihren Plakaten daran erinnerten, dass ihre Küche immer noch nicht stehe.

Der Ritterburg-Schlusswagen war dann den Junggesellen Männerreih Einigkeit Schweinheim vorbehalten. Und auf dem hatte Christoph Linden seinen Knappen augenzwinkernd das Motto "Mir fiere un suffe zu jeder Stund wie Artus bei der Tafelrund" vorgegeben. Klar, dass da auch am Straßenrand das Schunkeln bei eisigen Schweinheimer Winden kein Ende nehmen wollte.

Bilder vom Zug in Schweinheim