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Partystimmung auf der Mainzer Straße

Partystimmung auf der Mainzer Straße

Strahlender Sonnenschein lässt in Mehlem die Herzen aller Jecken aufgehen

Mehlem. (nfz) Perfekter geht es wohl kaum: Strahlender Sonnenschein vor blauem Himmel ließ beim Mehlemer Karnevalszug allen Jecken das Herz aufgehen. Die idealen Bedingungen hatten Hunderte kostümierter Narren auf die Straßen gelockt und verbreiteten vor allem in der Mainzer Straße Party-Stimmung.

Von allen Zügen in Godesberg ist der Mehlemer Zoch in jeder Session der erste. Der südlichste Ortsteil Bad Godesbergs wird dann stets zur Heimstatt für alle Jecken, die es einfach nicht mehr abwarten können. Der Zugweg verläuft gleich zweimal durch die Mainzer Straße. Wer wollte, konnte also in der Ortsmitte Prunkwagen, Fußgruppen, Musikzüge und Kamelleregen doppelt genießen.

Erwärmen ließ sich auch das Godesberger Prinzenpaar Stefan II. und Godesia Uta. Ihr Prinzenwagen war auf der Mainzer Straße, Höhe Schlossallee postiert, so dass die Sonnenstrahlen den Tollitäten direkt aufs Gesicht schienen. Von diesem hoheitlichen Freiluftsonnenstudio aus verfolgten Prinz und Godesia das närrische Treiben, das vom Ex-Bürgermeister und Stadtverordneten Ulrich Hauschild gewohnt launig kommentiert wurde.

Den vorm Zug marschierenden (echten) Polizisten begrüßte er als "Grünen Funken" und gab ihn "zum Bützen" frei. Für Auge und Ohr bot der närrische Lindwurm, organisiert von der KG Blau-Gelb Mehlem, eine Menge Unterhaltsames. Zum Beispiel die "Ata-Girls", benannt nach dem guten, alten Putzmittel.

Die fünf Männer aus der Turnabteilung des 1. FC Ringsdorff hatten Staubwedel dabei und trugen kesse Röckchen, gebastelt aus saugfähigen Putztüchern. Von ihren Fähigkeiten war die Fußtruppe überzeugt: "Uns kann man mieten!".

Zur Sache kam der Wagen des Stammtischs Domhofstraße: "Wir lassen uns von Hartz IV nicht ver. . .", war dort zu lesen, und "derben Kneipensport", zum Teil nicht zitierfähig, empfahl man am Wagen des FC Ringsdorff.

Blickfang waren die stilvollen Kostüme des Damenkomitees Rot-Weiß Mehlem, die staatsen Uniformen der Rodderberg-Funken oder der Oedinger Rheinhöhen-Funken. Deren Prinzessin Jennifer I. grüßte aus einem schicken, offenen Cabriolet die bestens gelaunten Narren am Straßenrand.

Unter ihnen auch Thomas Schwarz und Christine Schwarz-Petri aus Mehlem, beide mit Helm, Grubenlampe und derbem Anzug als "Höhlenforscher" verkleidet. Doch nicht alles, was wie Verkleidung aussieht, ist auch eine solche. "Wir sind wirklich Hobby-Höhlenforscher", versicherten die beiden. Also alles echt, bis auf eine kleine Plastik-Fledermaus. Meist steigen die beiden in der Eifel in den Untergrund, zum Beispiel bei Nettersheim. Die Lage der schönsten Höhlen wird natürlich nicht verraten.

Schmissige Musik servierten die Brass-Band Bad Breisig und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter, als rollende Disco war der Wagen des Godesberger Motorclubs dabei, und nicht minder fetzig röhrte es auf dem Wagen der "Quasi-Boys".

"Crazy canoeing" empfahl der Mehlemer Kanu-Club, die "Rot-Weißen-I-Pünktchen" waren mit einem prächtigen Prunkwagen vertreten, ebenso die KG Blau-Gelb Mehlem, deren Wagen ägyptische Motive schmückten. Die KG Blau-Rot aus Rüngsdorf war mit einer Abordnung vertreten, die KG Grün-Gelb aus Fritzdorf hatte Kinderprinz Georg I. und Adjutant Christian mitgebracht.

Sichtlich Spaß hatten auch die Kinder des Kindergartens St. Servatius und die kleinen "Piraten" aus der katholischen Grundschule. 25 "Oedinger Landjungen" haben sich ein hohes Ziel gesteckt: "Wir wollen bei allen Karnevalszügen dieser Session dabei sein", verriet einer. In Mehlem mischten sich die Jungs in purpurfarbener Tracht als Kardinäle unter das Volk.