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Das Beste zum Schluss: Sonne scheint auf Zug in Aegidienberg

Das Beste zum Schluss : Sonne scheint auf Zug in Aegidienberg

Bis Veilchendienstag haben sich die Jecken in Jillienberg ihren Zug aufgespart. Zur Belohnung gab es Sonnenschein und viel Kamelle.

Die Jecken aus Aegidienberg hatten es in der Vergangenheit nicht leicht. Wie oft fiel der Zug an Veilchendienstag schon ins Wasser, wie oft wurden den Zuschauern beim Kamellesammeln die Finger klamm. Doch nicht so dieses Jahr: Am Dienstag strahlte die Sonne mit den Zugteilnehmern um die Wette.

Alle, die sich angemeldet hatten, waren auch gekommen: Mehr als 50 Fußgruppen, Prunkwagen, Fahrzeuge und Musiktruppen füllten die 5,3 Kilometer lange Zugstrecke mit bunten Kostümen, karnevalistischen Klängen und natürlich jeder Menge Kamelle. Für den ersten Blickfang sorgte der Circus Comicus, der eine Clownin in luftiger Höhe an einem Angelhaken schweben ließ.

Einen riesigen Blasebalg hatten die Clowns zur Konfettikanone umfunktioniert, und neben Papierschnipseln brachten sie auch gute Laune unters Volk. Hungrig ließen sie auch keinen zurück: Ihr Grillwagen verteilte Würstchen. Ergänzt wurde das kulinarische Angebot von der KG Halt Pol, deren Fußgruppe frische Berliner im Gepäck hatte.

Trolle, Heiluftballons und Wikinger

Ein Hingucker war der HFC Hamburger-Fritten-Club 1993 mit seinen Troll-Kostümen. Die Damen marschierten in türkisen Glitzerkleidern, die Herren in lila Latzhosen, beide mit den bekannten Sturmfrisuren der Trolls. Eindruck machten die Wülscheider Jecken: Als Wikinger im Pelz und mit gehörnten Helmen glitten sie auf einem Schiff durch die Straßen – Nebelmaschine, ein rot-weißes Segel sowie Schilde an Back- und Steuerbord inklusive.

Die Aegidienberger Dorfjugend feierte „Hüttengaudi“ und tummelte sich auf einer fahrbaren Almhütte. Als Heißluftballons gingen die Sportfreunde Aegidienberg mit. Dass Karneval zu feiern keine Frage des Alters ist, zeigten die Damen der Katholischen Frauengemeinschaft Sankt Aegidius: Chips und Schokolade transportierten sie kurzerhand in Rollatoren.

Ganz ohne politische Seitenhiebe kam der Zug nicht aus: De Schwaadschnüsse kutschierten unter dem Motto „Üvverall Fake News – jetzt och em Jillienberg“ eine Litfaßsäule und eine alte Druckerpresse umher. Bürgermeister Otto Neuhoff begleitete den Wagen in Form eines Pappaufstellers.

Zug in Aegidienberg

KG Klääv Botz Aegidienberg stark vertreten

Für Musik sorgten die Spielmannszüge des TV Eiche und der KG Klääv Botz. Mit rund 85 Fünkchen und Ehrendamen stellte die Aegidienberger KG die größte Gruppe des Zuges. „Wir können nicht nur rut und wiess“, bewies die KG mit flauschigen Zebras - und einem Erdmännchen. Das Prinzen- und das Kinderprinzenpaar des vergangenen Jahres verteilten Süßes aus überdimensionierten Zylindern.

Der krönende Abschluss kam in Form des amtierenden Prinzenpaars Peter IV. und Aegidia Franzi I. (Reinshagen) daher. Die Tollitäten thronten auf dem wohl höchsten und längsten Wagen: Ihr Prunkwagen war eine stattliche Burg, verziert mit roten und weißen Stoffblumen. Und sie ließen sich nicht lumpen: Bevor sie die Jecken am Wegesrand nach Hause schickten, bedachten sie alle mit einem üppigen Kamelleregen.