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Bad Honnefer feiern mit Tollitäten Messe auf Platt

Bad Honnefer feiern mit Tollitäten Messe auf Platt

Das Festkomitee Bad Honnefer Karneval hatte zu der Messe dazu eingeladen, und alle Bad Honnefer Karnevalsgesellschaften waren mit großen Abordnungen gekommen.

Bad Honnef. Am achten Tag erschuf Gott die Dialekte. Der Berliner bekam seinen, der Hesse, der Sachse und der Schwabe. Nur der Kölner ging leer aus und war sehr traurig. Da sprach Gott: "Leeve Jung, muss nit kriesche, dann schwaadste halt wie ich."

Ob so die Kölsche Mess entstanden ist, weiß mer nit, ävver et moß jet dran sin an der Symbiose von rheinischem Humor und Frömmigkeit, wenn nunmehr zum 18. Mal eine kölsche Mess in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist gefeiert wurde. Das Festkomitee Bad Honnefer Karneval hatte dazu eingeladen, und alle Bad Honnefer Karnevalsgesellschaften waren mit großen Abordnungen gekommen.

Zu den Klängen von "kölsche Mädcher, kölsche Junge, die döm Herrjott jot jelunge", zogen die Karnevalisten in die Kirche ein, an der Spitze Bürgermeisterin Wally Feiden, die bei den Löstigen Gesellen Senatorin ist. Ein Meer an bunten Farben erfüllte den Altarraum, bevor der Klerus mit Pfarrer Herbert Breuer und Polizeidekan Willi Knapp aus der Helau-Stadt Mainz Position bezog.

Rut un' wieß, blau un' gelb, Trömmelche. Tambourcorps und Prinzenfedern - Sankt Johann Baptist erstrahlte im Glanz rheinischen Brauchtums. Das Bad Honnefer Kleeblatt mit Prinz Dirk I., Bauer Ralf und Ihrer Lieblichkeit Jungfrau Johanna war ebenso dabei wie die Tollitäten aus Aegidienberg, Prinz Jens I. und Aegidia Michaela. Sie hatten ihr Kinderprinzenpaar Sven I. und Prinzessin Nayla I. mitgebracht, aus Unkel hatte das Kinderprinzenpaar Finn I. und Denise I. den Weg nach Bad Honnef angetreten.

Auch die voll besetzten Bänke im Kirchenschiff boten ein buntes Bild - kaum einer der Kirchgänger, der nicht zumindest ein Hütchen auf hatte. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Bläsercorps der KG Unkel unter Leitung von Matthias Wessel und an der Orgel von Robert Buchholz. Zur Kommunion hatte Matthias Wessel eigens den Choral "Lobt den Herrn der Welt" komponiert, bei dem Dominik Arz das Trompetensolo intonierte. Buchholz setzte dann noch einen drauf, als er der Orgel geistlich-karnevalistische Impressionen entlockte.

Die diesjährige Kölsche Mess stand unter dem Motto: "Mir sin jeborje en Joddes Häng", und dies griff Breuer in seiner Predigt auf, die wie gewohnt mit etlichen Anekdötchen rund ums Beten geschmückt war. So etwa, als der Kaplan nach dem Morgengebet fragt: Hermann, was tust du als erstes, wenn du morgens aufstehst? - Ich tu pissen. Und du Pitterchen? - Ich tu auch pissen. Tünnemann, was tust du? - Ich tu beten. Der Kaplan ist erleichtert: Das ist aber schön von dir. Und wie lang tust du beten? - Herr Kaplan, bes ech fädich ben mit pisse."

Zum Abschluss der Messe, bei der sowohl das Dreigestirn als auch die Aegidienberger Tollitäten ihr Mottolied sangen, dankte Festkomitee-Präsident Gerd Papenbrock allen Aktiven und lud zum Biwak ein, denn die "Ääzezupp" durfte nicht kalt werden. Wurde sie auch nicht, bei dem Andrang.