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Bauarbeiter nehmen alles auf die Schippe

Bauarbeiter nehmen alles auf die Schippe

Beim "Närrischen Rathaus" ziehen die Mitarbeiter in Bad Honnef alle Register. Nicht nur beim Wutbürger rappelt es da im Karton.

Bad Honnef. Jedes Jahr bringt "Wörter des Jahres" und "Unwörter des Jahres" hervor. Zuletzt waren dies "Wutbürger" und "alternativlos". Man nehme beides, mische es. Und heraus kommt der "Alternativlose Wutbürger". Den gab am Donnerstag Rathaus-Mitarbeiter Torsten Trommeschläger.

Dass es bei seinen Bütten-Reden rappelt im Karton, das sind die Kollegen spätestens seit dem "Närrischen Rathaus 2010" gewöhnt. Weshalb der "Wutbürger" den Karton am Donnerstag dabei hatte und das Rappeln nicht nur mit rheinischer Schnüss, sondern auch mit Körpereinsatz übernahm. Die Folge war... ein Totalschaden der Kartonage.

Die Verwaltungs-Mitarbeiter zogen alle Register, nahmen sich und andere kräftig auf die Schippe. Und das im Wortsinn. Personalrat und Rathaus-Team hatten das Foyer, passend zur Sanierung des Gebäudes und zur anstehenden Verwaltungsreform, in eine Großbaustelle verwandelt. Entsprechend tummelten sich da viele Bauarbeiter mit Schutzhelmen unter nicht ganz klassischen Baustellenschildern wie "Das Betreten der Baustelle ist ohne breites Grinsen verboten".

Die Ermahnung war überflüssig, nicht erst, als Torsten Trommeschläger erklärte, terroristische Übergriffe seien aus dem Freibad auf Grafenwerth bekannt geworden. Gottlob ein Fehlalarm, "war doch nur eine Arschbombe". Sparen, sparen, sparen: Auch für dieses Gebot der (Nothaushalt-)Stunde hatte der Wutbürger, kurzfristig dem Sparzwang unterworfen und ohne Strom fürs Mikro, Tipps parat.

Wie etwa wäre es, wenn nicht nur Geschäftsbereiche im Rathaus zusammengelegt würden, sondern alle Mitarbeiter unentgeltlich arbeiteten? "Dann gäbe es nur noch ein Amt: das Ehrenamt." Seine Rathaus-Wettervorhersage für 2011: "Stürmisch, eisige Temperaturen - und wieder viel Wind um nix." Den musikalischen Hinweis zum Finanzdesaster, "da hilft nur noch ein Banküberfall", mochten die Mitarbeiter zwar nicht beherzigen.

Wohl aber den, Trommeschläger nicht nur Beifall, sondern ein Ständchen zu widmen: Er feierte am Donnerstag Geburtstag. Das trifft auch auf Aegidia Michaela I. zu, die mit Prinz Jens I. und der KG Klääv Botz ebenso zu den Gästen gehörte wie das Siebengebirgsdreigestirn. Das war weithin hörbar mit dem Tambourcorps des TV Eiche durch die Stadt gezogen, um im Rathaus Maß zu nehmen für den Sturm auf die Verwaltungs-Hochburg am Samstag. Dann ist Bürgermeisterin Wally Feiden, die nicht undankbar war, "einen Tag nicht die Entscheiderrolle" zu haben, vorübergehend nicht mehr Herrin im Haus.

Und so nutzte sie am Donnerstag noch schnell die Gelegenheit, nicht nur allen Mitwirkenden zu danken, sondern dem unermüdlichen und jüngst besonders schnee- und eiserprobten Bauhof-Team zu sagen: Eine Zusammenlegung der Bauhöfe Königswinter und Bad Honnef werde erst mal geprüft, "so weit sind wir noch lange nicht".

Noch lange nicht zu Ende war da das Programm mit Tanz der "Townhall-People", Auftritten der "Blue Spirits" aus Oberpleis, der Tanzgarde der KG Ziepches Jecke und den Old Stars Selhof. Und natürlich gab es einen Orden, den Personalratsvorsitzende Gabi Pfeiffer parat hatte; unterstützt von Sitzungspräsident Udo Krahe und Joachim Sieg und Klaus Linnig an Musik und Bon-Verkauf.