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"Ti amo" in Dauerschleife: Beste Stimmung bei der Prunksitzung in Selhof

"Ti amo" in Dauerschleife : Beste Stimmung bei der Prunksitzung in Selhof

Bei der Prunksitzung der Große Selhofer Karnevalsgesellschaft begeisterte nicht nur die "schönste Boyband der Welt". Auch die Tanzcorps und Redner sorgten für beste Stimmung im Saal Kaiser.

Als die „schönste Boygroup der Welt“ bei der Prunksitzung der Großen Selhofer Karnevalsgesellschaft die Bühne eroberte, standen die Jecke im rappelvollen Saal Kaiser kopf. Liegt Selhof nun etwa an der Waterkant oder haben die vier Hamburger Jungs plus Unterhaltungsroboter Horst Elvis einfach das rheinische Karnevals-Gen intus? Jedenfalls heizten die Big Maggas dem Publikum ordentlich ein.

Furios war bereits ihr Start: Mit einer Puch Maxi knatterte der Sänger zur Bühne. Dort legte er mit Schlagzeuger Bum Bum Boxleitner, dem Gitarristen GoGo Günther und dem flotten Otto am Bass los, dass schon bald zahlreiche Jecken kreischten, auf die Stühle kletterten, mitsangen und die Arme zum Himmel reckten. Wer auf dem Boden blieb, hakte sich beim Nachbarn ein und schunkelte zu „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“, „Que sera“, „Herzilein“ oder „Time of my Life“. Als am Schluss die Besucher „Ti amo“ a cappella in Dauerschleife allein sangen, applaudierten die jecken Nordlichter ihnen: „Ihr wart Weltklasse.“

Exzellenter Pyramidenbau

Von Null auf Hundert kletterte das Stimmungsbarometer bereits in Minute eins, als der Elferrat mit dem fantastischen Tambourcorps Frei Weg einmarschierte und sogleich Schunkelalarm auslöste. Stefan Meyer kam am Elferratstisch ganz schön ins Schwitzen. Ab und zu meldete er im Verlauf des Abends dem bunt verkleideten Publikum den Temperaturanstieg dort oben. Das war schon fast so heiß wie beim Karneval an der Copacabana.

Verstecken vor den Sambagruppen vom Zuckerhut brauchten sich die Tanzcorps zudem ebenfalls nicht. Spitzenmäßig das Tanzcorps der KG Etscheid und die Selhofer Garde Blau-Weiß: Sie begeisterten mit exzellentem Pyramidenbau, bei denen die Mädels der Saaldeko an der Decke greifbar nahe waren und Flugstunden nahmen. Auch dabei waren die Blau-Weiße Schelleböömsche der Selhofer KG, die mit einer Pyramide zu „Du bess de Stadt“ einen fulminanten Abschluss hinlegte. Als Belohnung gab es für jede eine Rose.

Feuerwehrmann Kresse sorgt für viele Lacher

Ein gutes Händchen bewies die KG auch bei der Auswahl der Redner. Feuerwehrmann Kresse kam mit Rollschuhen, einmal im Jahr muss er zur Fitnessprüfung. „Der Trainer stellte mich ans Laufband und sagte, in 20 Minuten hole er mich hier wieder ab. Bei seiner Rückkehr wunderte er sich, dass ich immer noch da stehe“, erzählte er. Seine Antwort: „Mein Koffer ist noch nicht da.“

Herrlich war auch die Erdnuss, verkörpert von Stefan van den Eertwegh, mit Riesenerdnuss im Arm. Mimik, Gestik und akustische Begleitung waren „mundgemacht“ und eines der Highlights der Sitzung. Die Erdnuss erzählte: Will ein Honnefer mit der Bahn nach China. Keiner ist in der Lage, ihm die Fahrkarte direkt bis Peking zu verkaufen – so gelangt er nur über die Stationen Berlin, Warschau und Moskau ans Ziel.

Für die Rückfahrt verlangt er am Schalter in Peking eine Fahrkarte nach Bad Honnef. „Oh, da habe ich ein Problem. Sie müssen mir schon genau sagen, ob sie nach Aegidienberg, Rhöndorf, Mitte oder Selhof wollen.“ Für viele Lacher sorgten auch Ernst & Willi. Kurz vor Mitternacht begeisterten sie das Publikum, darunter Neu-Senator Otto Neuhoff, mit ihrem Wortwitz. An den Elferrat gerichtet: „Ihr seht ein bisschen aus wie das letzte Abendmahl.“

Finale mit den Botzedresse

Mit den Botzedresse, die nach 25 Jahren ihre Laufbahn beenden, ging es ins Finale. Oliver Heßler und KG-Kassenwart Oliver Backhaus überreichten eine Torte mit der „25“. 350 000 Euro haben die Botzedresse für „Kinderherzen in Not“ gespendet. Stefan Meyer: „Und bei uns sind sie immer zu einer fairen Gage aufgetreten.“ Dafür gaben sie immer 100 Prozent plus x Einsatz. So wie die Selefer Jecke.