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Siebengebirgszug: Das Schönste kommt zum Schluss

Siebengebirgszug : Das Schönste kommt zum Schluss

Gestern ging's um die Wurst. Großes Finale für das Siebengebirgsprinzenpaar Josef I. und Sandra I. (Witt): Zum Siebengebirgszug waren 1300 Karnevalisten aus ihrem ganzen Herrschaftsbereich gekommen.

So schön, so lang wie in ihrem Jubiläumsjahr war der Veilchendienstagszoch der KG Klääv Botz mit 85 Gruppen wohl noch nie. Und wenn auch der Sonnenschein von oben den Jecken versagt blieb, im Häätze fehlte er nicht. Strahlende Gesichter überall, lachende Clowns und Pänz, die wie jeck am Straßenrand den Kamelle nachjagten.

111 Jahre alt sind die Klääv Botze. Und aus diesem Anlass hatten sie auch den Prinzenwagen neu herausgeputzt - mit einer Siebengebirgslandschaft von Künstlerhand. Am Turm prangten außer der "111" für den Geburtstag ein Schweinchen sowie Kamm und Schere als Zeichen der Profession der Majestäten sowie ein Radfahrer, mit dem auf das Hobby des Metzgermeisters verwiesen wurde. Und die Tollitäten genossen - ebenso wie die Minis Mike I. und Eva I. - den Zoch, jubelten und winkten von oben herab und schaufelten mit vollen Händen Kamelle. Eine halbe Tonne hatten sie geladen.

Und "Wurstkamelle" gab's in diesem Zug auch: Mehr als 5000 Tütchen mit Blut- und Leberwurst hatten die "Heinzelmännchen des Prinzen" gepackt. So verkleidet zogen die Mitarbeiter der Fleischerei Witt im Zoch mit. In den vergangenen Wochen hatten sie ihrem Chef den Rücken freigehalten, damit er so richtig fiere kunnt mit seinem Volk von Beuel bis Unkel. Auch die Sportfreunde Siebengebirge "wurstelten" sich so durch. Eine tolle Idee: Sie hatten eine Wurstküche gebaut aus der dicker Dampf qualmte. Wurde hinten ein Schweinchen hineingeschoben, kamen automatisch an der Seite an einem Stecken die fertigen dicken Würste heraus.

Das Motto: "Die SFA ist dem Prinzenpaar nicht wurst!"Josef und Sandra Witt hatten den Sportfreunden 150 Trainingsanzüge gesponsert. Die Aegidienberger Hubertus-Schützen waren mit Riesenwurst-Wagen unterwegs. "Eine heiße Wurst im Leibe ist der schönste Zeitvertreibe" hatten die Jungschützen beim Wagenbau gereimt. Eine Riesenflasche "Ouzo" als "Doping" hatten die Radfahrer des "Teams Ouzo" geladen. Das Motto: "Hat Prinz Jupp den Ouzo in der Ader, wird er im Berg zum echten Raser." Die Radfahrfreunde des Prinzen fuhren Holzrennräder. Und ihre Frauen gingen als "Doping-Schwestern". Die Klääv-Botz-Mitglieder, die sich über viele teilnehmende Gesellschaften freuen konnten, darunter alle Honnefer, boten ein prächtiges Bild. Als Piraten oder als "Bergfunken"-Rocker etwa. Ganz edel die KG-Damen in der Mode des Gründungsjahres ihrer KG in langen Kleidern.

Die Ehrendamen präsentierten sich "immer jood drop". Das Damenkomitee befand sich auf Shoppingtour in Tüten-Roben. Die Ehrengarde hatte an ihrem Wagen eine neue Gulaschkanone, aus der es Currywurst gab. Sänger des Kirchenchores Cäcilia steckten in Likörflaschen als "EierliChor". Süß die Pänz des Kindergartens "Sieben Zwerge" mit Weltall-Rakete. Der "Stammtisch Wülscheid" dichtete: "Bei Prinz Juppi geht es um die Wurst, beim Stammtisch um den Durst."An die Fußball-WM erinnerten die Wülscheider Jecke: "Et Löw". Die Orscheider Fründe fragten sich: Ob der Berliner Flughafen noch fertig wird? Bis dahin: Besser mit dem Piratenschiff "Santa Wülscheid" fahren. "Gegen die Salamisierung des Abendbrotes" protestierten die Wülscheider Parkbewohner als "Beleidigte Leberwürste". Und: Was passiert, wenn Kannibalen die Suppenküche leiten? Ein Opfer steckten sie in den Topf. Wurst gab's dagegen vom Grill des Circus Comicus, der den Zoch noch bunter machte.