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Blaue "Sonnenschein"-Krümelmonster erobern Rheinbreitbach: Der Zoch zieht durch Rheinbreitbach und Erpel

Blaue "Sonnenschein"-Krümelmonster erobern Rheinbreitbach : Der Zoch zieht durch Rheinbreitbach und Erpel

Die örtlichen Vereine engagieren sich im Zoch. Kinderprinzessin Prinzessin Pia I. erhält Unterstützung von ihrer Kollegin aus Unkel.

"Wat solle mer bei den Winterspielen in Pyeongchang. Olympia han mer uch am Koppel", hatte sich die KG "Me haalen et us" angesichts der Kahlschlagschneise am Hausberg von Rheinbreitbach gedacht. Die eigne sich hervorragend - wenn auch nicht wie die "Streif" für die Abfahrt - so doch für einen Riesenslalom. Offensichtlich aber haben es die Rheinbreitbacher nicht so sehr mit den Schneebrettern oder gar mit dem Winter: Beim Karnevalszug präsentierten die Familie und Freunde vom KG-Vorsitzenden Michael Frings die neue olympische Disziplin "Tieftauchen im Breitbach". Ihre Sauerstoffflaschen auftanken konnten die gut 40 Jung-Olympioniken schon nach wenigen Metern Zugweg am Versorgungsstand der "Tauch"-Funktionäre um Alt-Präsident Schorsch Frings und seine Asse auf dem Kirchvorplatz.

Gestartet war der Breitbacher Zoch dieses Jahr schon um 14 Uhr, angeführt wurde er jedoch wie immer von den Weckmöhnen. Die hatten mit lautem Pfeifen und Klappern ganz offensichtlich ein Bienenvölkchen lange vor der Zeit aus seinem Körbchen aufgeschreckt und zum Ausflug verleitet. Glücklicherweise hatten die Obst- und Gartenbauer des Ortes auf einem zweiten Wagen und Schubkarren jede Menge Primelnektar für die Bienchen dabei, während die Drohnen sich mit Gerstensaft bei Kräften halten konnten. Sprachlos, dafür aber mit riesigen "Emoticons", forderte der Bürgerverein die fantasievoll kostümierten Jecken am Zugweg auf: "Keep smiling".

Das fiel denen angesichts der weit über 120 blauen "Sonnenschein"-Krümelmonster unheimlich leicht. Während diese zum größten Teil noch viel zu jung waren, um mit den Junggesellen Oktoberfest zu feiern, hätten die SV Fußballer eigentlich nichts dagegen gehabt. Allerdings waren sie in überirdische Höhen aufgestiegen, hatten sie sich doch mit einem Raumschiff ins All begeben, wo sie direkt einem Ufo mit Aliens begegnet waren.

Da waren die rund 100 Seeleute und Kapitäne des Sankt Maria-Magdalena-Kiga, die der schwarz-weißen Breitbacher Rotte folgten, doch erheblich heimatverbundener: Sie schwärmten nicht von einer Seereise, sondern fanden: "Eine Rheinfahrt, die ist lustig, eine Rheinfahrt, die ist schön!" Zumal man ja ohne hohe Wellen auch keinen an der Reling spuken sehen kann. Mit Hits der 80er und 90er Jahre samt riesiger Discokugel machte der Stammtisch "Me loose et kraache" seinem Namen alle Ehre . Sehr zur Freude der Sporteck-Hexen, denen die Burggardistinnen folgten. Als Engelchen und Teufelchen kündigte der Kinderelferrat schließlich Prinzessin Pia I. "aus dem Hause Schmidtchen" mit ihren Paginnen Alicia und Chiara an, die vom großen Prinzessinnengefolge eskortiert wurden. Außerdem konnte Pia I. ihre Kollegin aus Unkel begrüßen, die sich mit der KG um den Vorsitzenden Manfred Himmelbach und Präsident Markus Winkelbach in den Zug einreihten. Abgeschlossen wurde dieser von den Burgbläsern und den "Ushaalern".

Erpel

"GEK, Tambourcorps und Möhnenclub - das ist für uns Erpel am Rhein!", hatten Axel I. und Andrea I. als Sessionsmotto ausgegeben. Entsprechend thronte der Prinz beim Karnevalszug auf seinem Prunkwagen am Sonntagnachmittag zusammen mit Mundschenk Andreas auch hoch über einer dicken Trumm, während die Prinzessin es etwa bodenständiger vor dem Instrument vorzog. So war sie auch näher an den Clowns in blau-weiß-geringelten Kostümen, hinter denen sich der Möhnenclub und die Musiker des Tambourcorps verbargen. Die beiden Vereine warteten geduldig mit den Tollitäten und dem Elferrat in seiner Prunkkutsche, bis die übrigen 17 Gruppen an ihnen vorbeiflaniert waren.

Den Anfang machte Kinderprinzessin Helena I. aus Ohlenberg mit den Tanzflöhen, hinter denen die Steam-Punks aus Heister marschierten. Aus Angst, der Rhein könnte angesichts der Regenschauer schlagartig wieder über die Ufer treten, hatten die Kapitäne vom Bürgerverein jede Menge "Nixen"-Fähren dabei, um die zahlreichen Jecken am Zugweg notfalls evakuieren zu können. Noch "Kunterbunt verhüllt" führte der FV Erpel dagegen seine "Herzensangelegenheit 2019" mit, feiern die Fußballer im kommenden Jahr doch "auf der Kipp" ihren 100. Geburtstag. Bei diesem Fest dürfte ihnen die "Pop-corn-Power" der Tanzgruppe Hoppenstätt auch willkommen sein. Als verklebte Ölvögel waren die Nönghüüder von Bruchhausen ins Tal gekommen, während sich die Ehrengarde in Figuren von Mario-Kart verwandelt hatten. Extrem erwischt hatte der unerwartete Wintereinbruch die Aachtelsmöhnen, die zu frostigen, fast glasklaren Eisprinzessinnen gefroren waren.

Ganz anders die Herzdamen, die zu langhalsigen, in allen Farben schillernden Paradiesvögeln mutiert waren. Sehr zur Freude nicht nur der Narren am Zugweg, sondern auch der Kinder- und Prinzengarde sowie der Stadtsoldaten, die diese tollen Kostüme weit über 90 Minuten vor sich bewundern konnten.

Für Axel I. und Andrea I. war der Zug natürlich der absolute Höhepunkt ihrer Regentschaft, auch wen der mit reichlich Arbeit verbunden war: Die beiden ließen, tatkräftig unterstützt von ihren Adjutanten, jede Menge Kamelle und Schokolädcher von ihrem Prunkwagen auf das Narrenvölkchen niederprasseln.