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Die kölsche Mess' zielt in die Herzen vieler Asbacher

Die kölsche Mess' zielt in die Herzen vieler Asbacher

"De Herrjott kann us hüre, ob me Hochdeutsch met em schwätze oder ob me us op platt met em underhale." Diese Feststellung traf Pfarrer Lothar Anhalt bei der "kölschen Mess" in St. Laurentius Asbach.

Asbach. (sgp) "De Herrjott kann us hüre, ob me Hochdeutsch met em schwätze oder ob me us op platt met em underhale." Diese Feststellung traf Pfarrer Lothar Anhalt bei der "kölschen Mess" in St. Laurentius Asbach. Seit zehn Jahren zelebriert er diese beliebte heilige Messe in seinem Geburtsort Asbach.

Normalerweise ist er Pfarrer an der Ahr in Mayschoß/Dernau, aber sein Herz ist immer noch bei den Menschen in Asbach, wo er aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Deshalb ist es ihm auch ein Anliegen, dass das "Asbacher Platt" nicht aus dem Alltag der Menschen verschwindet. Dass die Asbacher für so etwas empfänglich sind, bewies das übervolle Gotteshaus. Nicht nur die bunt kostümierten Asbacher Jecken der Karnevalsvereine, auch die zahlreichen nichtkostümierten Gottesdienstbesucher zeugten davon.

Die Gestaltung der Messe auf Platt bezieht sich auf alle freien Sequenzen eines Gottesdienstes, wogegen die Kerngebete und die Wandlung auf Hochdeutsch gesprochen werden. Und in Asbach verstehen noch genug Einheimische die Umgangssprache, dort braucht man keine Übersetzung ins Hochdeutsche. Im Gegenteil, die gesamte Messe wurde vorab von den Literaten der Karnevalsvereine auf Platt übersetzt und verteilt. Selbst die kirchlichen Lieder konnten die Asbacher Gläubigen im Dialekt singen. Und auch schöne, getragene kölsche Lieder waren in Asbach nicht verpönt. In seiner Predigt wandte sich Pfarrer Lothar Anhalt Sorgen und Ängste der Menschen zu.

Als er über Krankheit sprach und dabei das Lied der Bläck Fööss "He det e wieh un do det et wieh" rezitierte, fiel die gesamte Kirchengemeinde in den Text ein. Mit einem verschmitzten Lächeln stellte der Pfarrer fest, das man den Asbachern keinen Sprachunterricht mehr geben müsse. Im Herbst geht Dechant Heribert Hausen, der Asbacher Pfarrer, in den Ruhestand.

Der designierte neue Pfarrer Werner Friesdorf, zurzeit noch in Zülpich tätig, ist ein "echter kölsche Jong", er hat bereits angeboten als Ersatz für Pfarrer Anhalt die "kölsche Messe" an der Ahr auszurichten. So etwas nennt man kollegiale Hilfe, und die Asbacher sind froh, dass Lothar Anhalt 2012 wohl wieder die Mundart-Messe in ihrem Ort zelebrieren wird.