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Die Prinzen-Glühbirne trägt zur Erhellung bei

Die Prinzen-Glühbirne trägt zur Erhellung bei

In Aegidienberg marschieren mehr als 50 Gruppen an den närrischen Zuschauern vorbei - "Fischer" vom Honnefer Berg bringen zentnerweise "Hochsee-Kamelle" unter das Volk

Aegidienberg. Da hatte man sich wohl auf mieses Regenwetter eingerichtet. Doch am Ende trugen die rot-weißen Mädchen vom Tanzcorps Rheingarde Königswinter ihre Regenschirme ganz umsonst bei sich.

Denn die Sonne strahlte auf den Aegidienberger Zug am Veilchendienstag. Wenn Engel reisen... Prinz Peter III. und Prinzessin Thea I. scheinen zumindest Sonnenkinder zu sein.

Dass man dem Wetter in der jecken Jahreszeit nicht traute, ja vielleicht sogar auf sintflutartige Regenfälle vorbereitet war - diesen Schluss legten einige Wagen beim

Zug am Dienstag nahe: Die Firma Jörg Löscher aus dem Asbacher Land war mit einem "Fischerboot" in Originalgröße angereist.

Die Besatzung trug beste Seemanns-Kleidung inklusive gelber Fischermützen und warf den jubelnden Zuschauern riesige Brocken frischer "Hochsee-Kamelle" zu. Wenig später passierte der Elferrat der Organisatoren von der KG Klääv Botz auf einer eleganten weißen Yacht die Zuschauermengen. Da fragte man sich schon, ob man tatsächlich noch im Honnefer Bergbereich ist.

Viel Mühe hatten sich die Teilnehmer beim Aufbau ihrer Wagen und der Zusammenstellung ihrer Kostüme gegeben, und am Ende hatte der Aegidienberger Zug auch eine stattliche Größe. Rund 50 Gruppen marschierten und rollten von Rottbitze in einem langen Bogen Richtung Aegidienberger Ortszentrum.

Manche Teilnehmer kamen gar hoch zu Ross - wie es sich für den Reitsportort Aegidienberg durchaus gehört.

Gleich zu Beginn ritt eine Reitergruppe von der Reitsportanlage Adrian in Wülscheid voraus - was ja auch günstiger als Benzin ist, wie die Gangpferdefreunde Aegidienberg auf ihrem Wagen argumentierten.

Die Pferde auf der benachbarten Koppel wieherten vergnügt und sprangen vor Freude über ihre Artgenossen. Zudem sahen auch sie schon den bunten Zug, der sich hinter seinen Herolden spannte.

Den Aegidienberger Organisatoren der KG Klääv Botz war es zudem gelungen, auf friedliche Weise viele Mächte zu einer gemeinsamen Veranstaltung zusammenzubringen. Ohne hegemoniale Ansprüche fuhren Tollitäten aus der Umgebung mit.

Gesehen wurden Mario I. und Roswitha II. aus Eudenbach, Norbert I. und Ute I. aus Vettelschoss, das Aegidienberger Ex-Prinzenpaar Manfred III. und Edeltraud I. sowie die beiden Tollitäten von 1983 - Helmut I. und Aegidia Irmgard I. Ganz zum Schluss und natürlich über allem erhaben rollte der majestätisch hohe Wagen der aktuellen Tollitäten durch den Ort.

Prinz Peter III. und seine Aegidia Thea I. bombardierten das Publikum geradezu mit Weingummi und Schokolade. Auf ihrem Wagen prangte das leuchtende Symbol ihrer Macht: Eine goldene Glühbirne als Zeichen der Erhellung und des Berufsstandes. Peter III. (Wienczek) führt schließlich noch ein anderes Leben: und da ist er Elektromeister.