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Die Rasselbande darf ohne Zugabe nicht gehen

Die Rasselbande darf ohne Zugabe nicht gehen

Festkomitee Honnefer Karneval veranstaltet seine Sitzung "50 Plus" - Neun Vereine gestalten das Programm, das doppelt so viele Besucher anzieht wie im Vorjahr

Bad Honnef. (see) Über einen knubbelig vollen Saal freuten sich am Sonntag die Veranstalter vom Festkomitee Honnefer Karneval. Das hatte zu seiner Sitzung unter dem Motto "50 Plus" eingeladen, ein karnevalistischer Nachmittag also nicht nur, aber auch für jung-gebliebene Senioren, die zum dritten Mal im Kurhaus stattfand.

Mit rund 280 Gästen zählte das Komitee doppelt so viele närrische Besucher wie 2005, erklärte Vorsitzender Gerd Papenbrock. So verstummten wohl auch Gerüchte, die Sitzung müsse aufgrund sinkender Gästezahlen eingestellt werden. Von trüber Stimmung keine Spur. Im Gegenteil, das Jeckenprogramm war prall gefüllt und sorgte für jede Menge Unterhaltung.

Den Anfang machten dabei die Aktiven der Aegidienberger Karnevalsgesellschaft "Klääv Botz" vor bunter Ziepchesplatz-Kulisse. Rund um ihr eigenes Prinzenpaar Oliver I. und Andrea I. tanzten Corps und Prinzengarde zu fetzigen Rhythmen und ernteten tosenden Applaus für ihre artistischen Einlagen.

Aber auch "jet ze schunkele" durfte nicht fehlen: Zur Musik des Spielmannszuges empfing der amtierende Sitzungspräsident und Präsident der Großen Selhofer KG, Stefan Meyer, Bürgermeisterin Wally Feiden in den Reihen des Elferrates - zum unverbindlichen Schnuppern, versteht sich.

In kunterbunten Gewändern und zum "Hopsasa" von Pipi Langstrumpf tanzte sich im Anschluss die "Rasselbande" der Selhofer KG zu Ruhm. Die Kleinen machten es den großen Tänzern so gut nach, dass sie prompt eine Zugabe geben mussten.

Aber auch das Publikum wurde auf die Probe gestellt: Präsident Meyer griff zum Mikrofon und rief "An die Gewehre, Stufe eins, zwei, drei". So wurde sichergestellt, dass das Applaudieren und Jubeln klappte. Nach einem ordentlichen Klatschmarsch zum Abschied der blau-weißen Selhofer gab es im Nu etwas auf die Ohren.

Rednerin Christel Heck alias "Et Tussnelche" betrat zaghaften und x-beinigen Schrittes den Saal und begrüßte die Gäste mit schief sitzendem Hut und einem Lachen, das ihre schwarz-gemalten Zähne auf-"blitzen" ließ. Alle zwei Jahre macht sie es ihrem Kölner Original nach und tratscht aus dem ganz privaten Nähkästchen.

Und das auch noch so gut, dass man keinen Unterschied zur echten Tusnelda erkennen könne, meinte Komitee-Literat Jörg Pütz. Ebenfalls mit von der närrischen Partie waren das "Frei Weg"-Tambourcorps, die Ziepches-Tanzgarde von "Rot-Weiß Rhöndorf", die "Jecken Wiever" von der Katholischen Frauengemeinschaft sowie die Musiker des TV Eiche.

Im Anschluss an den Besuch des Siebengebirgsprinzenpaares Dieter I. und Marion I. warteten die "Löstigen Gesellen" mit einer Tanzaufführung der Kinder- und Jugendlichen auf. Einen amüsanten Streifzug durch die politische Landschaft lieferten zudem "Die Huusmester vom Bundestag".

Erstmalig betrat auch die Gesangsgruppe "Echte Fründe Köln" die Kurhaus-Bühne. Zahlreiche Vereins-Präsidenten gaben so bekannte Kölner Melodien zum Besten. Auch für das kommende Jahr hofft das Festkomitee auf eine stattliche Besucherzahl.

Schließlich bündeln die neun beteiligten karnevalistischen Vereine bei der Programmumsetzung ihre Kräfte. Ein Sponsor darf jedoch nicht fehlen: Die Bad Honnef AG hat den Nachmittag unterstützt.