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Mitglieder aus Ohlenberg und Umgebung: Die Tanzgruppe, die nicht tanzt – 30 Jahre Tanzgruppe Hoppenstedt

Mitglieder aus Ohlenberg und Umgebung : Die Tanzgruppe, die nicht tanzt – 30 Jahre Tanzgruppe Hoppenstedt

Seit 30 Jahren gehören sie in den Zügen im nördlichen Kreis Neuwied zu den absoluten Hinguckern und haben schon so manchen ersten Platz bei der Prämierung abgesahnt. In dieser Session feiert die Tanzgruppe Hoppenstedt 30-Jähriges Bestehen.

In der Session 2022/2023 feiert die im wahrsten Sinne bunte Tanzgruppe Hoppenstedt aus Ohlenberg und Umgebung, ihr 30-jähriges Bestehen. Dabei ist der Name „Tanzgruppe“ eher irreführend, denn getanzt wird nicht.

1993 hatten ein paar Ohlenberger Freundinnen die Idee, mit einer Gruppe gemeinsam im Karnevalszug zu gehen und sich dabei auf selbstgeschneiderte Kostüme zu konzentrieren. 30 Jahre später sind Annette Hausen, Silke Meeß und Dagmar Speich noch immer mit Feuereifer dabei. Selbst ihre Kinder wurden bereits als Babys im Kinderwagen bunt kostümiert durch die Straßen geschoben und ziehen noch heute, obwohl inzwischen erwachsen, mit ihren Müttern los.

Die Hoppenstedter sind kein Verein – und das wollen sie auch gar nicht sein. „Jeck sein“ und gemeinsam Spaß haben ist der Grund, warum sie ihr Herzblut in jedes neue Kostüm stecken. Karnevalistisch vorgeprägt sind viele der Frauen, haben teils in ihrer Kindheit in der Garde getanzt oder waren anderweitig aktiv im Fastelovend. Heute nehmen mehr als 30 Frauen und Kinder in fantasievollen Kostümen an den Umzügen in Erpel und Linz teil.

Im Sommer beginnt Planung der Karnevalskostüme

Der kreative Kopf ist von Anbeginn an Silke Meeß. Die gebürtige Ohlenbergerin sammelt das ganze Jahr über Ideen und bespricht diese im Planungsteam, das aktuell aus elf Frauen besteht. Im Sommer beginnt die Planung. Diane Schäfer kümmert sich um einen Schnitt, der für alle Damen passt. In ihrer Nähstube entwirft und zaubert sie, bis der Prototyp fertig ist. Bei knapp 30 Frauen im Alter von Mitte 30 bis Mitte 50 will jede eine gute Figur machen.

Dagmar Speich, ebenfalls gebürtige Ohlenbergerin kümmert sich um das Make-up. Wichtig ist, dass die Kosten überschaubar bleiben und es sich alle leisten können, daher kostet ein Kostüm in der Regel etwa 60 Euro.

Die Inflation macht sich aber auch im Karneval bemerkbar, sodass die Kosten in diesem Jahr auf über 70 Euro pro Kostüm gestiegen sind. Nachhaltigkeit ist für die jecken Frauen ein Thema, daher werden die Kostüme nach Sessionsende an andere Fußgruppen weiterverkauft.

Schon häufiger belegte die Truppe in Erpel und Linz erste Plätze im Rennen um das schönste Zugkostüm, unter die ersten drei Plätze kommen sie so gut wie jedes Jahr: ob freche Flamingos, fabelhafte Pfauen-Frauen, Galaxy Glitter Girls, extreme Eulen, Chamäleons, Shaun das Schaf oder wilde Wichtel.

Tanzgruppen-Mitglieder helfen im Ahrtal

Die karnevalsbedingte Auszeit in den vergangenen beiden Jahren haben die Hoppenstedterinnen genutzt, um ehrenamtlich aktiv zu werden. Mehrfach waren sie als Helferinnen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal tätig. Ob beim Aufräumen vor Ort oder als tatkräftige Unterstützung im Foodtruck beim Helfer-Shuttle in der Grafschaft. Auch zu Weihnachten haben sie viele Familien im Ahrtal mit Spenden und Geschenkpaketen unterstützt. Und auch als Wagenengel waren sie 2022 das erste Mal beim Blumenkorso in Erpel zur Unterstützung mit dabei.

Für Ihre Geburtstagssession haben sich die kreativen Köpfe ein besonders aufwendiges Kostüm überlegt und werden die beiden Umzüge mit einer sehr großen Gruppe begeistern.