Ein Philosoph führt die Linzer durch die Session

Linz. (khd) Prinz Nipf I. "vum stolze Corps un` rheinischem Jemöt" regiert die Jecken in Linz in der neuen Session. Alfons Daub, der Präsident der Großen Linzer Karnevalsgesellschaft, stellte den neuen Prinzen mit seinen Adjutanten Bernd Burkhard und Manfred Rüddel im Ratssaal erstmals dem närrischen Volk vor.

Entsetzt mutmaßte Bürgermeister Adi Buchwald zunächst, dass die "Roten" sein Rathaus eingenommen hätten. Erleichtert stellte er dann jedoch fest, dass es "nur" das Corps der Stadtsoldaten Rut-Wiess war, das den in Rot dekorierten Ratssaal fest im Griff hatte. Nach ihrem närrischen Jubiläum vor vier Jahren mit Prinz Siggi an der Spitze stellen die staatse Kääls aus Anlass ihres 70-jährigen Bestehens auch dieses Jahr mit Michael Schneider die Linzer Tollität.

Unter dem Motto "Narrenträume werden wahr durch Prinz Nipf in diesem Jahr" wird sie die Jecken durch die Session führen. Auf "Wolke 7" schwebte der 53-jährige Versicherungsmakler am Freitag. Seine karnevalistische Karriere begann im Rosenmontagszug vor 30 Jahren als schnauzbärtiges Burgfräulein bei den Linzer Hunnen. Vier Jahre später wurde Nipf I. Mitglied der Stadtsoldaten, bei denen der studierte Philosoph und Germanist seit 1992 2. Geschäftsführer ist.

Mit Burkard und Rüddel stehen ihm zwei Vollblut-Karnevalisten zur Seite, waren beide doch schon Mitglied des Linzer Jugendelferrates. Und viele Linzer werden Burkhard noch als Tanzoffizier der Rut-Wiessen kennen. Komplettiert wird das "Linzer Dreigestirn" von Prinzessin Ulla mit ihren "Adjuteusen" Dorothé Burkard und Maria Rüddel.

Ursula Schneider war seit 1983 Mitglied der Venezianer-Gruppe Kuhsel und ist Mitbegründerin der Linzer Hunnen. Dorothé war mit Ehemann Bernd Tanzpaar der Stadtsoldaten, deren Ehren-Funkenmariechen sie heute ist. Auch "Adjuteuse" Maria ist Vollblut-Karnevalistin, nimmt die gebürtige Dattenbergerin doch regelmäßig seit ihrem siebten Lebensjahr am Linzer Rosenmontagszug teil.