Geflittert wird, wo's warm ist
Doch zunächst beginnt für das Siebengebirgsprinzenpaar Guido I. und Nadine I. der Alltag
Königswinter. Prinz Guido musste Federn lassen. Mike Weiser, der Vorsitzende der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft, kannte kein Erbarmen mit dem staatsen Siebengebirgsprinzenpaar.
Der Veilchendienstag mit letzten Terminen der Tollitäten war gelaufen. Und damit auch die Session für Guido I. und Ihre Lieblichkeit Nadine I.
Kurz vor Anbruch des Aschermittwochs nahm der GKKG-Chef im Remigiushaus, wo sich die Narrenschar mehrerer Gesellschaften aus dem Siebengebirgsraum versammelt hatte, Seiner Majestät Prinzenmütze, Federn und das Zepter ab.
Und plötzlich war der Prinz "puddelrüh" (nackt). Ohne Insignien der Macht. Auch die Jecken im Saal legten sämtliche Orden ab und entledigten sich ihres karnevalistischen Edelmetalls.
Etwas wehmütig war es Guido I. und Nadine I. dann doch zumute. In einer wunderschönen Session hatten sie die Herzen der Jecken von Beuel bis Unkel erobert. Mit ihrer Hochzeit im Ornat auf dem Drachenfels erstürmten sie auch privat den Gipfel.
Die verbleibenden Minuten bis zum Anbruch des Aschermittwochs präsentierten sich die beiden dann in ihren Clownskostümen, die sie auch zur Hochzeitsfeier getragen hatten. Mike Weiser bedankte sich während der Abschiedszeremonie für ihre würdige Amtsführung, bei der sie viel Freude bereitet hätten.
Präsident Peter Giesen, der durch das kleine Programm des Abends mit den Tanzcorps der Gesellschaft, Swinging Fanfares und dem Spielmannszug der Altstadt-Feuerwehr in ihren historischen Uniformen führte, sagte ein herzliches Dankeschön den Akteuren und auch den Betreuern und Eltern der Tänzerinnen, die ihre Kinder immer pünktlich zu den vielen Auftritten gefahren hätten.
Die Kleinen dürfen sich übrigens auf einen Tag mit dem Prinzenpaar freuen. "Ihr wart hervorragend, wir machen einen Ausflug mit Euch", kündigten die Majestäten an.
am Donnerstag beginnt für das junge Ehepaar der ganz normale Alltag. "Ab Donnerstag arbeiten wir wieder", erzählten die Hoffmanns.
Nach der kurzen Hochzeitsreise, dem Siebengebirgszug durch Königswinter, werden die beiden Ex-Regenten zu Ostern richtig flittern. "Wir fahren zwei Wochen in Urlaub." Das Reiseziel werden sie sich erst noch aussuchen.
"Irgendwohin, wo's warm ist", lachten Nadine und Guido Hoffmann, die trotz Schnee und Kälte stets Eisbrecher für die Fröhlichkeit waren.
Beim Winzerfest wird aus dem Prinzen dann wieder ein Gott, Weingott Bacchus. Und seine Nadine ist wieder Bacchantin.
