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Gekonnte Parodien und Tänze zu fetzigem Rock

Gekonnte Parodien und Tänze zu fetzigem Rock

Die Große Linzer KG lädt zur Prunksitzung und lässt Paul II. "vun de Linzer Köbese" hochleben - Truppe des Prinzen wirbelt zur Begeisterung der Jecken mit Pittermännchen über die Bühne

Linz. "Wer hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?" Mit Melodie und Text von "Paulchen Panther" verabschiedeten sich die Linzer Köbese - gekleidet in "süffiges Blau" - von "ihrer" Tollität Paul II..

Zuvor hatten die Köbese bei der Prunksitzung der Großen Linzer KG bekundet: "I feel good!" Das wird keinesfalls nur daran gelegen haben, dass sie Pittermännchen im Gepäck hatten. Fest aber steht: Mit ihren kleinen "Gerstensaft-Gebinden" und den Kränzen für die Kölschstangen kann die Truppe von Paul II. sogar tänzerisch bestens umgehen.

So "spät", wie es die Zeilen aus "Paulchen Panther" vermuten lassen, war es bei ihrem Auftritt zum Glück noch nicht. Die Sitzung, geleitet von Präsident Alfons Daub, hatte vielmehr gerade erst begonnen. Erstmals wurden das Linzer Dreigestirn und die närrischen Gäste dazu in der Stadthalle empfangen.

Den Stadtsoldaten war es vorbehalten, als "Eisbrecher" die Gemüter der Jecken im Saal anzuheizen. Dafür hatten sie ihre Tanzgruppe mit Mariechen Vera Demuth und Tanzoffizier Jürgen Ziegler mitgebracht.

Und ebenso ihren Musikzug mit dem "Lücke Hein", der "Samba-Ramba-Zamba" verkündete: "Wir brauchen keinen der uns sät, wie mer Fastelovend fiere dät!" "Ihr seid super. Rhing arupp un araff seid Ihr nit zu toppen", lobte entsprechend auch Paul II. die Narren im Saal, unter denen er neben Bürgermeister Adi Buchwald und Dechant Klemens Hombach auch den "VG-Chef in Lauerstellung", Günter Fischer, erkannte.

Die Narrenschar hatte die Tollität und die Adjutanten auf einer Welle der Sympathie in das Linzer Gürzenich schweben lassen. "Mit Freude, Frohsinn und Gemütlichkeit verbringt mit uns die schönste Zeit", lud Paul II. seinem Motto getreu die Jecken ein. Literat Wolli Klein hatte bestens vorgesorgt, dass es ein toller Abend wurde. So kam etwa Oliver Hoff auf die Bühne, der mit kölschen Stimmungs-Liedern aufwartete.

Nachdem das Fanfarencorps des TV Linz mit seiner Version von "Kumm los mer danze" die Jecken in Stimmung gebracht hatte, dass die Narren eisgekühlte Coca-Cola wirklich nötig hatten, bevölkerten zwölf blaue "Bier-Schlümpfe" die Bühne.

Wie im Flug verging die Zeit mit den Hunnen und den Vettelschoßer Kürassieren, auch wenn sich dann die Rede von dem "Blötschkopp" etwas zog, hatte Präsident Alfons Daub dem lästernden Büttenredner doch verboten, über Gott und die Welt zu sprechen.

Da war es ganz gut, dass die "Vringsveedeler" mit ihren Liedern wieder etwas mehr Schunkelstimmung in den Saal brachten. Mit der war es dann bei den Blau-Weißen allerdings vorbei: Rock war angesagt, als die Tanzgruppe mit Marin Hoppen über die Bühne wirbelte.

Passend erklärte sie "Ohne dich geht es nicht, du bist die Nummer eins für mich!" Damit konnte sie in Linz eigentlich nur den Fastelovend gemeint haben. Und was die Strünzer unter dem verstehen, das präsentierten Mitglieder der neun Corps bei ihrer abschließenden Parodie auf eine Kommandantensitzung in bester Manier.

Angefangen vom Präsidenten über Attila bis hin zum "Oberkater" des Scooter-Teams, der immer noch das Outfit der vorigen Session trug, nahmen sie ihre "Anführer" so satirisch auf die Schippe, dass im Saal kein Auge trocken blieb.