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Schwarte kracht: "Gute-Laune-Truppen" übernehmen Linz

Schwarte kracht : "Gute-Laune-Truppen" übernehmen Linz

Dass ihn die staatsen Kääls vom Stadtsoldatencorps beim Rathaussturm stets aufopferungsvoll, wenn auch nie erfolgreich, verteidigen, ist der Linzer Stadtbürgermeister Adi Buchwald ja seit Jahren gewohnt. Dass er aber gestern Mittag zwei Mann an seiner Seite auf der hohen Strohbarrikade und dazu noch über 70 Mann in Reserve hatte, die ihm den Rücken stärkten, war dem langjährigen Stadtchef völlig neu.

Von einem Klinikaufenthalt noch etwas geschwächt, überließ Buchwald das Reden seinem Beigeordneten Johannes Hundrieser, während sein Kollege aus der Partnerstadt Pornic das Schauspiel der mit Pauken und Trompeten aufziehenden Narrenschar hochinteressiert beobachtete. Mit einem Festessen am Tag nach der Feier "25 Jahre Karnevalistische Freundschaft Linz-Pornic" hatte sich Buchwald zudem die Gunst der Bretonen von Mi Careme erkauft und sie von der Seite der Blau-Wiessen Funken gerissen.

Die standen treu neben den Roten und Grün-Weißen Husaren, der Schweren Artillerie und den Hunnen, den Möhnen und den "Sahnehäubchen" vom Elferrat zu Kurfürst Kerky I. der mit seinen Adjutanten und KG-Chef Alfons Daub den Feldherrnhügel auf dem Marktplatz erklommen hatte.

"Der zweite Mann, der Hundrieser Johann, muss einmal mehr als Strohmann ran. Du Beigeordneter am Rathaus vorn, dann nehmen wir halt dich aufs Korn", drohte Daub dem Stellvertreter. Als "Hannilein" und "Johann ohne Land" verspottet, musste sich der Beigeordnete, die Vertreibung in sein Herkunftsland Niedersachsen vor Augen, anhören: "Die Hucke tun wir dir versohlen. Das ist schlimmer als beim Bohlen verhöhnt zu werden und verlacht. Wir kämpfen bis die Schwarte kracht", verkünderte Daub.

Angesichts der geballten Kraft der "Gute-Laune-Truppen" war der Hilferuf an Räte und Mägde der Stadt völlig zwecklos. Im Handumdrehen war die Troika überrannt und Prinz Kerky I. im Besitz der Stadtschlüssel samt der Nüssele im Stadtsäckel.