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Honnefer Circus Comicus nimmt an Steubenparade in New York teil

Honnefer Circus Comicus nimmt an Steubenparade in New York teil

Blitzlichtgewitter in der New Yorker Hotel-Lobby

Bad Honnef/New York. Gefragt nach den nachhaltigsten Eindrücken, die sich am Wochenende eingeprägt haben, dürfte dieser mit auf der Liste stehen: Die "Ratsherren" stehen den Clowns des Circus Comicus konditionell in nichts nach. Fast zwölf Stunden spielten die Musiker.

Und fast zwölf Stunden feierten die CC-Clowns, verteilten Farbtupfer auf Nasen und, selbst das, Rollbützchen. Und das am "Big Apple", im Schatten amerikanischer Wolkenkratzer und bejubelt von einer neuen Fangemeinde: den Zaungästen der 50. Steuben-Parade in New York und einer Spontan-Party in "Smiths Bar" an der 7. Avenue.

"Ein ganz und gar unvergessliches Erlebnis", sagt Comicus-Vorsitzender Joachim Rings, frisch eingetroffen nach dem einmaligen USA-Trip. Im Januar hatte ein Brief den Circus Comicus erreicht und für Verwunderung gesorgt. Poststempel New York City: Das Komitee der Steuben-Parade, des größten "event of german pride" in den Vereinigten Staaten, bat die 530-köpfige Truppe nach Empfehlung durch einen Bundestagsabgeordneten, doch an der 50. Veranstaltung ihrer Art teilzunehmen.

Gleich stand fest: Das kriegen wir hin. Eine Abordnung sollte sich aufmachen nach "NYC" - immerhin musste der clowneske Urlaub privat finanziert werden. Die Planung begann, bei der die Truppe auf professionelle Hilfe aus den eigenen Reihen bauen konnte. Rings: "Was Frank Dorst organisiert hat, war klasse. Da hat alles gestimmt."

Gestimmt hat offenkundig auch die Chemie zwischen Ratsherren - auf Comicus-Einladung und mit Sponsoren-Hilfe dabei - und Clowns. Und jene zwischen deutschen Gästen und Amerikanern, deren Foto-Alben nun von Konterfeis bunter Clowns und bestens aufgelegter Musiker um Frontmann Thomas Ottersbach überquellen dürften.

Gleich nach der - Comicus-untypischen - geordneten An- und Einreise packten die Botschafter des Rheinlandes, die jenseits des großen Teiches mit den "Burggrafen" närrische Seelenverwandte aus Bad Godesberg sowie Funkenmariechen aus Limburg und Abgesandte der allemannischen Fassenacht trafen, Clowns-Frack und Schminke aus.

Nach Zimmer-Inspektion und Pause sammelten sich die gut 60 Reisenden am Samstagmorgen in der Hotel-Lobby - und sorgten im "Ornat" für das erste von vielen Blitzlichtgewittern. Im Tross ging es zum Aufstellen am Central Park.

Dann hieß es Geduld beweisen: Zwei Stunden wartete die "10. Division" der Parade mit ihren karnevalistischen Gruppen auf den Abmarsch. Gut nur, dass die Ratsherren perfekt präpariert waren. Bei flotter Musik kam keine Langeweile auf, auch nicht bei den anderen Gruppen und den Zuschauern.

Apropos Zuschauer: Vor allem den Kindern fiel die Entscheidung zwischen Gummibärchen und den BHAG-gesponsorten Comicus-Fähnchen, die bei einer kurzen "Spontan-Parade" verteilt wurden, schwer. Dann ging alles flott: Gut eine Stunde dauerte der "Auftritt" bei der Parade, an der bis zu 30 000 Aktive teilnehmen.

Ob die Ratsherren geahnt hatten, dass sie mit ihren Instrumenten auch nach dem Marsch geradezu verwachsen sein würden? Wohl kaum. Und ebenso wenig, dass das Volksfest kurzerhand verlegt werden würde in jene Bar an der 7. Avenue, deren Stammgäste wohl noch in Monaten vom Fest bis zum späten Abend berichten werden. "Die Passanten haben sich die Nasen an den Scheiben plattgedrückt", berichtet Rings.

Dass die Ratsherren neben Dixieland und Karnevalsliedern passend die US-Hymne im Repertoire haben, dürfte für patriotische Freude gesorgt haben. Ob sie die im Kurhaus zum Besten geben werden? Die Unkeler stehen jedenfalls auf der Einladungsliste für die CC-Parties. "Eine Art New York-Revival, dann für alle Mitglieder", so Rings lachend.