Hühner, Esel und Kuh

Bei der Seniorensitzung der Caritas in Rhöndorf geht es tierisch närrisch zu

Rhöndorf. (hpb) Man nehme eine gute Portion Lokalkolorit, nicht zu wenig Spaß an d'r Freud' und ein bunt kostümiertes Publikum, und schon ist ein närrisches Menü bereitet, das allen Teilnehmern viel Freude macht.

Vor der von Dieter Schmitz gemalten Kulisse des Ziepchensplatzes lauschten rund 75 ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Rhöndorf den selbst gekochten Beiträgen der örtlichen Caritas. Und wenn man nicht so genau hinsah, konnte man meinen, die gemalten Hüüsje vom Ziepchensplatz taten es ihren Verwandten vom "Alder Maat? in Köln gleich und woren am Schunkele.

Chefköchin Karin Käufer und ihre Helferinnen in der Karnevals-Küche hatten im Verlauf des Jahres so manches Episödchen in Rhöndorf aufgepickt und zu einem köstlichen Gericht verarbeitet. Urkomisch etwa, wenn et Trina tanzen lernen will.

Evi Becker als Trina und Zita Hintz als Tanzlehrerin der alten Schule - ganz etepetete - geben sich redlich Mühe, zum Beispiel Foxtrott zu lernen. Trina watschelte dabei äußerst ungelenk übers Parkett, und die Tanzlehrerin resignierte mit den Worten: "Sie sehen aus wie eine Kuh und tanzen auch so!?"

In die Jahre gekommen und das eine oder andere Kilo Speck angesetzt, das schreit nach Gymnastik, und so hatten sich die Caritas-Damen zu einer Gymnastikgruppe zusammen gefunden, die dem Speck mit dem Nudelholz und mäßigem Erfolg zu Leibe rückte.

Vom jährlichen Ausflug wusste Karin Käufer zu berichten. Ausgerüstet mit sechs Flaschen Wein, drei Litern Schabau und einem vom Ziepchens-Wirt spendierten Pittermännchen hatten sich die Mädels auf eine Schiffstour nach Linz begeben, die mit einer Besteigung des Rhöndorfer Hausbergs, dem Drachenfels, und einem von Bier beseelten Esel endete.

Trotz allerlei Widrigkeiten schafften es die Damen aber, ohne Verluste nach Rhöndorf zurückzukehren. Nach einem tänzerischen Ausflug in die Hauptstadt, von dem sie jede Menge "Berliner Luft" mitgebracht hatten, berichteten Gertrud Linden und Inge Klein aus dem Leben von zwei verschiedenen Hühnern, von denen das eine ein sorgloses Leben auf dem Bauernhof genoss, während das andere sein Leben in einer Legebatterie fristete.

Dass als freilaufendes Huhn auch nicht alles Sonnenschein ist, gipfelte in der Aussage, dass der Bauer einmal statt Hühnerfutter Sägemehl verfüttert habe mit dem Ergebnis, dass die neu geschlüpften Küken allesamt ein Holzbein hatten. Die Molesten des Alltags zogen sich durch den Vortrag von "Knubbele Futz un Schmaalbedaach?, einem Rhöndorfer Duo, das es bereits in den Kölner Karneval geschafft hat.

Zustimmendes Nicken im Publikum erntete der Musikant Stefan Pischl, als er in den Pausen zwischen den Auftritten "He deiht et wieh', un do deiht et wie? sowie andere kölsche Leedcher zum Besten gab. Eine Rakete verdiente sich schließlich das Kindertanzcorps der Löstigen Geselle mit seinem Pumuckl, die zeigten, was an Gardenachwuchs in Bad Honnef gebacken ist.