Zoch in Erpel: Im Fasteloevend kann jeder Europäer ein Erpeler sein

Zoch in Erpel : Im Fasteloevend kann jeder Europäer ein Erpeler sein

Voller Wohlwollen blickte der Erpeler Prinz Karel I. am Sonntagnachmittag von seinem hohen Prunkwagen auf den wenn auch nicht mehr ganz so jungen Nachwuchs für seine Musikkapelle, die Volle Bloas aus Nimwegen.

Als "Bläser in der Ausbildung" hatten sich die Mitglieder des Erpeler Bürgerverein zumindest während des Karnevalszuges verdingen lassen, wohingegen die "Freunde des Erpeler Weinfestes" zu Ehren der niederländischen Tollität auf dem Zugweg den Fußball-Klassiker "Deutschland gegen die Oranje-Kicker" austrugen.

"Ob bei Wasser, Bier oder Wein, im Fasteloevend kann jeder Europäer ein Erpeler sein", hatte Karel I. als Devise ausgegeben. Diese hatte sowohl den Euelen von der Tanzgruppe Hoppenstätt wie den zarten Feen von Jungmädchenverein Bruchhausen so gut gefallen, dass sie vom Kasbach und von der Höhe ins Tal geschwirrt waren. Märchenhafte Stimmung verbreiteten zudem die Heisterer Möhnen-Hexen.

"Unsere eigenen Möhnen sollten sich mal etwas mehr ins Zeug legen. Wenn sie schon als Strick- Lieseln mitlaufen, können sie uns auch für warme Sachen sorgen", forderten die im eiskalten Wind bibbernden Kicker des Ortes. Als Piraten der Südsee waren die Rot-Weißen solche eisigen Temperaturen nicht gewohnt. Dafpr kannten sie aber den berühmt-berüchtigten Rote-Erde-Platz von Erpel, auch "Kipp" genannt, um so besser, so dass sie vom "Fluch der Kari-Kipp" berichten konnten.

"Erpel macht Wind", verkündete dagegen die "Karnevalsgruppe Dresbach", die farbenprächtige, sich wie wild drehende Windräder mitführte, um damit auf den Vorstoß der Gemeinde bei der regenerativen Energiegewinnung anzuspielen. Dagegen standen die Flügel der holländischen Windmühlen, die Karels Prunkwagen flankierten, still.

Ganz im Gegensatz zu den "Herzdamen" der KG. Als knatschgelbe Erpelchen wirbelten sie zwischen den rothaarigen Clowns vom Tambourcorps und ihrer Tollität herum und verteilten rosafarbene Badeentchen, während vom Prinzenwagen Unmengen Süßes auf die Narren an den Straßenrändern hernieder regneten.