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Im Rathaus fallen die Witze aus dem Schredder

Im Rathaus fallen die Witze aus dem Schredder

Auch den Datenskandal lässt Torsten Trommeschläger beim Weiberfastnachts-Programm der Stadtverwaltung nicht aus

Bad Honnef. (suc) Ob sie alle von seinem Talent gewusst haben, die Kollegen im Rathaus? Seit Donnerstag jedenfalls geht an Torsten Trommeschläger in der Bütt kein Weg mehr vorbei.

Drei Nummern hatte der Verwaltungs-Mitarbeiter vorbereitet, rückte als Horst Schlämmer mittels Kehrmaschine den Schadstoffen im Rathaus zu Leibe, ließ als Titanic-Kapitän den Ozeandampfer Jugendamt zerbersten und untergehen und sang als Uschi Blum im kleinen Schwarzen vom "(Daten-)Skandal im Rathaus".

Überhaupt, beim "jecken Rathaus" blieb kein Auge trocken. Mehrere Stunden dauerte der kesse Spaß, bei dem die Truppe manches schonungslos aufs Korn nahm. Wie es sich für eine richtige Karnevalssitzung gehört, reihte sich Auftritt an Auftritt.

Und Udo Krahe führte in gewohnt launiger Manier durch das Programm mit Besuch der Kindertanzgarde der KG Löstige Geselle, der Tanzgarde der KG Ziepches Jecke, den Stadtsoldaten und den Aegidienberger Tollitäten Edgar I. und Aegidia Gerda.

Mit ein wenig Verspätung ging's los, und das hatte mit dem Schnee nichts zu tun: Kaum, dass sich das Foyer gefüllt hatte, wurde derart ausgelassen geklaaft, dass der Programm-Start ein wenig nach hinten verschoben wurde.

Dass sich das Warten auf Reden und Auftritte lohnen würde, sah offenkundig auch die erste Dame des Hauses so: Bürgermeisterin Wally Feiden, die sich einen komplizierten Armbruch zugezogen hat, hatte "extra Ausgang bekommen vom Chefarzt des Krankenhauses" und ließ es sich nicht nehmen, mit ihrer Truppe deren Weiberfastnachts-Programm gebührend zu genießen.

Dass Unbeteiligte, die vor der Tür schon einmal die Bühne für die Marktschau in Augenschein nahmen, an einen Hühnerhof erinnert wurden, lag nicht nur am Rathaus-Synonym "Drei wilde Höhner und ein Hahn" als Umschreibung für die Verwaltungsspitze mit Feiden, Beigeordneter Monika Oestreich, Kämmerin Sigrid Hofmans und Technischem Beigeordneten Jopa Vedders und entsprechenden Verkleidungen.

Die "Chickendales", ein wunderbar verkleideter, weiblicher Querschnitt durch die verschiedensten Verwaltungs-Abteilungen - und vorneweg Raimund Efferoth als "'ne halve Hahn", wie Kollegen amüsiert zum Besten gaben - tanzten so gut, dass sie ohne Zugabe nicht wegkamen.

Und auch "Ober-Gockel" Jopa Vedders war gefragt. Und legte mit Bürgerbüro-Mitarbeiterin Ute Krist eine flotte Sohle, Verzeihung Kralle aufs Parkett. Hut ab. Hut ab auch bei den Beiträgen von Torsten Trommeschläger.

Nachdem dem Team des Bauhofes für den "Winter-rund-um-die-Uhr-Dienst" der Beifall und ein ausdrückliches Lob der Bürgermeisterin zuteil geworden war, nahm er als Horst Schlemmer das Jugendamt aufs Korn - "Das kommt weg, dem laufen sowieso die Leute weg" -, um es hernach als Titanic komplett zu versenken.

Herrlich auch sein Auftritt als Uschi Blum, die den (Daten-)Skandal besang und fragte: "Wer hat denn da wohl beim Schreddern gepennt?" Johlender Applaus war Trommeschläger gewiss - und das nicht erst, nachdem Krahe mit einem großen Schild darauf aufmerksam gemacht hatte, dass sein Gesang live war. Da war der Boden für das hauseigene Männerballett, dem Silke Olbermann den letzten Schliff gegeben hatte, bestens bereitet.