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In den Sälen treibt der Frohsinn seine Blüten

In den Sälen treibt der Frohsinn seine Blüten

In Buchholz, Kasbach-Ohlenberg und in Honnef feiern die Narren ihre fünfte Jahreszeit - Büttenredner, Tanzcorps und Musikkapellen treiben die Stimmung in die Höhe

Buchholz. (hoh) Stehend empfingen die Jecken ihr Prinzenpaar Norbert I. "von Modellbau und Sirene" und Irene "vom Möhnenclub Sonnenschein", die mit ihrem Prinzenführer Helmut Krautscheid, dem Präsidenten Peter Vogel, der Vorsitzenden Monika Wilsberg und dem Elferrat bei der Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft "So sind wir" in den Saal Höfer einzogen.

Und auf die Füße kamen die närrischen Gäste im Verlauf des Abends immer wieder, denn keinen hielt es bei dem fantastischen Programm, das die Buchholzer Karnevalisten zusammengestellt hatten, lange auf den Stühlen.

Einige Spitzenkräfte des rheinischen Karnevals hatten die Organisatoren verpflichtet, die Funky Marys aus Köln, eine fünfköpfige Mädchenband, die mit ihren fetzigen Songs nicht nur die Jungs mitreißt, den Bergischen Landboten Ferdi Huick, der mit seinen Geschichten aus seiner Heimat immer wieder ein echter Kracher ist, und Peter Kolb, der als "Ne komische Hellije" auch in Buchholz die Lachmuskeln der Jecken im Übermaß strapazierte.

Den Hauptteil der Sitzung bestritten jedoch die vielen eigenen und heimischen Kräfte, und die müssen sich hinter den Stars aus den Karnevalshochburgen wahrlich nicht verstecken.

Begeisterte Alaaf-Rufe ernteten die Jungfunken der KG, nicht minder gefeiert wurden die Funken Rot-Weiß und die Stadtsoldaten. Für ein musikalisches Intermezzo sorgten die Musketiere.

Dass die Wurzeln der Peppers im Sportverein liegen, war unschwer zu erkennen. Mit ihren artistischen Hebefiguren rissen sie die närrischen Gäste zu immer neuen Beifallausbrüchen hin. Einige der Mädchen bekamen gar Flügel - so schien es.

Bis unter die Saaldecke wurden sie von ihren Tanzpartnerinnen hochgeworfen und natürlich auch sicher wieder aufgefangen. Aber nicht allein mit Musik und Tanz glänzten die heimischen Kräfte, auch in der Bütt hatten sie einiges zu bieten.

Von ihren Erlebnissen auf der Ferieninsel Mallorca berichteten Karin und Gudrun und der Möhnenclub Sonnenschein ließ die Buchholzer am Dorfplatzgeschehen in Mendt teilhaben.

Nicht nur die Tänzerinnen und Tänzer, Musiker und Büttenredner wurden vom Publikum mit tosendem Applaus und donnernden Alaaf-Rufen belohnt, sondern auch die Karnevalisten der Gesellschaft, die zum glanzvollen Finale alle zusammen noch einmal auf die Bühne kamen.

Kasbach-Ohlenberg. (khd) "Das ist Wahnsinn!" Treffender konnte Sitzungspräsident Markus Winkelmann, der zusammen mit dem Vorsitzenden des Kasbacher Karnevalskomitees (KKK) die große Prunksitzung leitete, die närrische Stimmung im großen Saal des Bürgerhauses nicht beschreiben.

Schuld daran war nicht zuletzt die eigene Prinzengarde, die diese Session ihr 25-jähriges Bestehen feiert.

Lange nach Mitternacht legten die Tänzerinnen, unterstützt von zahlreichen Ehemaligen, ein mitreißendes Potpourri auf die Bühne, in dem sie fünf farbenprächtige Showtänze aus den vergangenen Jahren vom Dschungelbuch bis zum Carnevale Veneziana präsentierten.

Mit einem schwungvollen Gardetanz hatte die Prinzengarde um ihr Tanzpaar Kathrin Keßler und Marc André Lipp die Prunksitzung im ausverkauften Bürgerhaus eröffnet.

"Stand up for the Champions" war da für die restlos begeisterten Narren eine Selbstverständlichkeit. Schneidig ging es dann zur Freude der holden Weiblichkeit im Saal bei den Vettelschoßer Kürassieren zu, deren Solomariechen Meike wiederum das starke Geschlecht entschädigte.

Mit Helmut Schwänzer hatte das KKK einen exzellenten Fußballkenner verpflichtet, der prompt seine Weltmeisterschafts-Nationalelf aufstellte. "Neben Joschka Fischer, der Erfahrung mit Angriffen bulliger Leute hat, kommt für die Innenverteidigung nur Dieter Bohlen in Frage, der alles umlegt", empfahl er, während er den Saarland-Napoleon auf Linksaußen stürmen ließ, obwohl der ja plötzlich auch ganz rechts spielen könne.

Angesichts solcher Ballkünstler blieb für Querschießer Gregor Gysi und Kurt Beck, das Bollwerk der Pfalz, nur die Ersatzbank.

Mehr den regionalen "Schwächen", vor allem denen des dezimierten KKK-Elferrates, widmete sich zunächst charmant-humorvoll "et Tusnellche", Willi Schmitz, das karnevalistische Urgestein aus Linz.

Da waren die KKK-Führungskräfte erleichert, als die Ohlenberger Tanzflöhe die Bühne eroberten und sich mit ihrem Showtanz die erste donnernde Rakete des Abends verdienten.

Mit der Zweiten ging es unmittelbar nach der Pause weiter. Montserrat Caballé (Helmut Schmitz) und Luciano Pavarotti (Wolfgang Schlüter) waren eingeflogen worden.

Aber die Zeitverschiebung muss wohl einiges durcheinander gebracht haben, wechselten sie doch etwa von Arien aus der Zauberflöte nahtlos zu "Hey Baby" und auch die Übersetzung der klassischen Texte fiel mehr als einmal, sehr zur Freude der Narrenschar, äußerst ungenau aus.

"Wir sind nur ein kleiner Verein, der sich trotz der Unterstützung von Sponsoren keine fremden Spitzenkräfte leisten kann", hieß es in Kasbach. Aber die brauchen die Kasbacher angesichts des eigenen Potenzials auch nicht.

Zumal sie sich auf gute Freunde verlassen können wie etwa die Erpeler Veedelsmöhne, auch wenn die dem KKK-Elferrat Nachhilfeunterricht gaben, wie man eine komplette Sitzung ohne Verzögerung innerhalb von 15 Minuten über die Bühne bekommt.

Bad Honnef. (hoh ) Unter dem Motto "Samba Brasil" stand diesmal die Sessions-Starterparty der Bad Honnefer Jubiläums-Karnevalsgesellschaft Löstige Geselle im Zeughaus.

Neben vielen Gästen, die dem Motto entsprechend in südamerikanischem Outfit gekommen waren, konnten die Karnevalisten in ihrem Domizil auch das Aegidienberger Prinzenpaar Oliver I. und Andrea I. und das Rheinbreitbacher Kinderprinzenpaar Dennis I. und Vanessa I. mit ihren Gefolgen begrüßen.

Zu heißen Rhythmen wurde bis in die Nachtstunden getanzt. Die Moderation oblag Heinz Arenz.