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Große Linzer Karnevalsgesellschaft: Jecken feiern bei der Prunksitzung bis tief in die Nacht

Große Linzer Karnevalsgesellschaft : Jecken feiern bei der Prunksitzung bis tief in die Nacht

"Linz is bunt, jeck un willich, Linz is ne jroße Fastelovendsfamilich", lautet das Sessions-Motto von Prinz Tobi I. (Derek) "vun de jröön-wiesse Husarenfamillich".

Und das bewahrheitete sich am Samstagabend in der Stadthalle anschaulich. Ausgelassen begrüßten die bunt kostümierten Strünzer-Narren ihre Tollität, die mit seinen Brüdern und Adjutanten, Hendrik und Holger, zur Prunksitzung der Großen Linzer KG in den Linzer Gürzenich einzog.

"Et weed wunderbar", hatte Präsidentin Yvonne Adams-van Beek der Narrenschar versichert, nachdem sie mit den "Cremeschnittchen" am Elferratstisch Platz genommen hatte. Und sie hatte nicht zu viel versprochen. "Wenn mer üch sieht, dann jeht einem et Hätz op", schwärmte die Tollität, um sofort "Hacke - Spitze, Hacke - Spitze" zum Prinzenlied über die Bühne zu wirbeln.

Da wollte das Jubiläumscorps des Prinzen um Kommandant Nihat Kökce, das vor 50 Jahren in Linz die Farbe Grün dem Rot und Weiß hinzugefügt hatte, nicht nachstehen. Neben seinem Tanzpaar Sara Korf und Genadi Winnekes schickte es auch die Männertanzgruppe ins Rennen, bevor die Husaren-Frauen rockig die Jecken im Saal mit Elvis aufforderten: "Let's have a party!"

Für den Erfolg der Party hätte die KG keine "Auswärtigen" engagieren müssen. Begeisterungsstürme ernteten die "WM-Urlaubsmitbringsel" der Hunnen um Wolfgang Kuhseln. Wenn auch nicht unbedingt rassig-schön, so doch absolut nicht nur die Möhnen mitreißend, entführten die "gestandenen Samba-Damen" hitzig nach Rio.

"Zieht Euch warm an" rieten dann die Blau-Wiessen Funken, die als Husarenverschnitt die Grün-Weißen persiflierten. Als Steckenpferdreiter ließ ihre Bla-Wi-Tro-Truppe sogar Ehrenkommandanten Rudolf Honnef auf dem "Aktivenhengst Festus" über die Bühne traben, nachdem das Tanzpaar Maria DiPrima und Niklas Brockhaus die Jecken begeistert hatte.

Die Jecken hielt es nicht mehr auf ihren Plätzen, als die Präsidentin die grün-weiße Invasion mit dem gefürchteten Darth Vader an der Spitze ankündigte. Vom "Traumschiff Surprise" waren die Außerirdischen, hinter denen sich die Truppe von Ex-Prinz Christian "von der Schweren Artillerie" verbarg, mit dem "Schpeeiss-Taxi" nach Linz geflogen, wo Lord Vader mit rauchig-asthmatischer Stimme die Saalkapelle warnte: "Pass op du! Wenn de noch mal tuschst, weed en Job frei. Isch han dich im Blick!"

Über das Molti-Vereinshaus, das mit seinen selten Pilzkulturen von allein zusammenfallen kann, und den armen "Touri-Herschi" kam Darth Vader zum Kern seines Besuchs: "Vorsicht, in Linz herrscht die oder der Faust. Das hat den Imperator schwer beeindruckt!" Und dann kam die Stunde der Wahrheit: "Tobi - Isch bin dein Vader", ächzte der Star-Wars-Bösewicht und outete den Prinzen als die dunkle Seite der Macht, der mit seinen Truppen in zwei Wochen "dat rut-wiesse Hännesjetheater om Maat" vernichten werde. Zwar überzogen die außerirdisch-närrischen Jecken zeitlich gnadenlos - überzeugten aber restlos.