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Jecken starten ungeduldig in die fünfte Jahreszeit

Jecken starten ungeduldig in die fünfte Jahreszeit

Festkomitee Bad Honnefer Karneval lädt zum Sessionsauftakt in den Kursaal - Vorsitzender überreicht Dankorden an Herbert Kefferpütz, Heinz-Willi Faßbender und Klaus-Dieter Kleyer

Bad Honnef. Immer lauter erklangen die Trommeln und Glockenspielklänge - und immer unruhiger wurden zugleich die wartenden Jecken vor dem Kurhaus, die die närrischen Töne das ganze Jahr im Blut haben.

Endlich, am Sonntag um 11.11 Uhr, war es soweit: Acht Bad Honnefer Vereine, allen voran der Spielmannszug des Turnvereins (TV) Eiche, zogen in den Kursaal ein - bereit, die fünfte Jahreszeit im Namen des Festkomitees Bad Honnefer Karneval nach dem Motto "Et jeht widder loss" zu eröffnen.

Nach der Begrüßung durch den Festkomitee-Vorsitzenden, Heinz Arenz, und den Moderator Manfred Limbach von den "Ziepches Jecken" sorgte der Spielmannszug des TV Eiche für "kölsche Tön". Wieder einmal wurde deutlich, dass das "Hätz von der Welt in Kölle" liegt, die "Vögelein am Titicacasee" herumfliegen und die Veranstaltung eigentlich ein "Polterabend" hätte sein müssen.

Auf "Echte Fründe" hofften hingegen die kleinen Tänzer der Selhofer Rasselbande. Sammelten sie doch mit und während ihres Auftritts bei den zahlreichen Besuchern Spenden für die Anschaffung neuer blau-weißer Uniformen.

Natürlich darf auch in der neuen Session das Bütten-Urgestein Willi Armbröster nicht fehlen. Als "ne Postbote" zog er auf die Bühne, um sich direkt bitterlich zu beschweren: "Ne, de Post ist nicht mehr dat, wat se mal war". Da müssen Postboten Maulkörbe tragen, grünen Witwen als Ersatz-Ehemänner den Rasen mähen - und ansonsten nur noch Reklame austragen.

Doch den bedeutendsten Auftritt in ihrer Karnevalszeit hatten drei Männer, die von ihrem Glück bis zu diesem Vormittag noch gar nichts ahnten: Die neuen Träger des Dankordens, der alljährlich verdienten Karnevalisten überreicht wird. Als erster Laudator sprach Jörg Pütz von einem Mann, der sein Herz und seine Seele dem Karneval vermacht habe. Seit 46 Jahren sei er aktiv, und 1957 war er sogar Prinz in Aegidienberg: Herbert Kefferpütz von der Karnevalsgesellschaft "Klääv Botz".

Sein besonderer Verdienst ist, so Pütz, dass er sich neben der Steuerung des närrischen Geschehens auf dem Berg vor allem der Förderung der vereinseigenen Tanz- und Musikcorps verschrieben hat. Feierlich überreichte ihm Heinz Arenz den Orden und eine Urkunde als "Anerkennung der Pflege des rheinischen Brauchtums, insbesondere des Bad Honnefer Karnevals".

Alfred Höhler von den Rhöndorfer Ziepches Jecken beschrieb Pütz hingegen einen "Macher und Genießer aus dem Hintergrund", "einen Karnevalisten aus der zweiten Reihe". Manchmal steige er gar selber in die Bütt. Und ohne sein großes Engagement sei so manche Veranstaltung nicht möglich: Heinz-Willi Faßbender von der Volksbank Bonn Rhein-Sieg, liebevoll "Fuzzi" genannt.

Den dritten Ordensträger beschrieb Herbert Leven von der KG "Klääv Botz" den anwesenden Narren, die den Sessionsauftakt auch zwei Tage vor dem "Elften im Elften" ausgelassen feierten. Zuverlässigkeit, Beständigkeit und ein freundliches Miteinander seien seine Merkmale.

Vor 30 Jahren habe er über eine Jugendgruppe den Weg in die KG "Löstige Geselle" gefunden, deren Geschäftsführer er heute ist. Er kümmere sich vor allem um den Internetauftritt der KG, verriet Leven, lege aber auch überall da Hand an, wo Hilfe vonnöten sei: Klaus-Dieter Kleyer. Auch ihm überreichte Heinz Arenz Orden und Urkunde, bevor das Tanzcorps der Ziepches Jecken den neuen Würdenträgern ein Tänzchen darbot.