Kesse rheinische Bienen haben alles im Griff
In den Sälen zwischen Bad Honnef, Linz und Asbach haben die Wiever das Sagen - Die Versöhnung mit den Pantoffelhelden erfolgt erst am späten Abend
Bad Honnef/Kreis Neuwied. Das war ihr großer Tag: Die gesamte Region rund um Bad Honnef war fest in Frauenhand, und das von morgens früh bis abends spät.
Die "fuule Kääls" und Pantoffelhelden durften erst nach den vielen Sitzungen, die zwischen Linz und Asbach, Unkel und Selhof stattfanden, vorsichtig die bunt dekorierten Säle betreten, in denen zuvor die jecken Wiever das Narrenzepter nach allen Regeln der Kunst geschwungen hatten.
Ob im Bad Honnefer Rathaus, wo die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes zu wahren Frohnaturen mutierten, ob bei den Rheinbreitbacher Weckmöhnen, die bereits um 4 Uhr morgens mit großem Tamm-Tamm durch den Ort zogen, ob im Hotel Seminaris, wo die Jubiläums-KG Löstige Geselle die Wände wackeln ließe, oder ob im Aegidienberger Bürgerhaus, wo die Weiblichkeit der KG "Klääv Botz" über Tisch und Bänke sauste: Überall hatten die als kesse Bienen, Engelchen, Clowns oder Teufel verkleideten Damen alles bestens im Griff.
Aegidienberg. (frv) Christa Schlimbach, bewährte Sitzungsleiterin, konnte strahlen: Knubbelvoll war das rot-weiß geschmückte Bürgerhaus.
Der Bergfunken, die SFA-Moskitos und vor allem die Hubertus-Kracher strapazierten die Lachmuskeln. Dies gelang auch Fred van Halen, der mit seinem Vogel "Aki" ein köstliches Zwiegespräch als Bauchredner führte.
Die Männer der KG setzten der Sitzung schlussendlich ein besonderes Glanzlicht auf.
Bad Honnef. (frv) Eine närrische Fünf-Stunden-Revue boten die Damen der KG Löstige Geselle im Hotel Seminaris. In erster Linie waren es die Eigengewächse, die dort für Furore sorgten.
Heike Scheel zeigte ihre Qualitäten als Ex-Tanzmariechen, die vereinseigenen Tanzcorps wirbelten über die Bühne und der Damentanz der Jubiläumsgesellschaft rundete das Spektakel vor dem Auftritt der "Labesse" gekonnt ab.
Selhof. (frv) So ganz ohne die Männer geht es dann doch nicht. Zu den Höhepunkten der Selhofer Sitzung gehörte schließlich der Auftritt der Männertanzgruppe der befreundeten KG Halt Pol.
Selten hat man beim starken Geschlecht so grazile Bewegungen gesehen. Ansonsten bedienten sich die Großen Selhofer im eigenen Fundus. Nette Zwiegespräche, Traatsch aus dem Dorf, und Tänze des Damenelferrates und der Traditionsgruppe "Blau-Weiß Selhof" machten es Sitzungspräsidentin Ulrike Palm leicht, das Narrenschiff sicher durch das aufgewühlte Karnevalsmeer zu steuern.
Rheinbreitbach. (frv) Lokalkolorit wurde auch in Rheinbreitbach ganz groß geschrieben. Dort war es Marlene Rother, die charmant und mit viel Witz durch das Programm führte.
Feuerwehrmann Kresse berichtete von seinen merkwürdigen Einsätzen, die Burggarde fegte durch den Saal und die "Oldies" machten mächtig viel Wirbel für ihr Alter. Die "Barhocker aus Unkel" setzten den Schlusspunkt unter eine turbulente Sitzung.
Unkel. (frv) In Unkel war das Herzblättchen Trumpf. "Zwei aus der Lehnjass" plauderten aus dem Ortsleben, später tanzten die "süßen Puppen".
Marianne Braun und Doris Mönch wurden unter dem großen Beifall des Publikums mit dem "Goldenen Herz" ausgezeichnet.
Heister. (frv) 60 Jahre gibt es sie, die Heisterer Möhnen. Sehr rüstig allerdings wurde dieser Geburtstag gefeiert. Obermöhn Marianne Nußbaum und ihre Gäste amüsierten sich köstlich über Toni May und Doris Kropp, die um "Aufnahme ins Seniorenheim" baten. 18 Programmpunkte waren es insgesamt, die auf die Narrenschar einprasselten.
Linz. (smo) Prachtvolle Hutkreationen und Federboas waren Programm bei der Möhnensitzung in Linz. Anlässlich ihres 77-jähriges Bestehens luden die "Linzer Möhne" zur Jubiläums-Sitzung ins Hotel Palm ein.
Es herrschte schon beste Schunkelstimmung, als Obermöhn Renate Weber ihre Gäste willkommen hieß. "Ich möcht' ze Foß no Kölle jonn" sangen sich die jecken Damen warm, und auch danach versprach das Programm bis in die Abendstunden Narretei pur.
Erperl. (smo) Wenn die Erpeler Möhnen feiern, dann richtig. Sitzungspräsidentin Annelie Busse und Obermöhn Ulla Schleiden begrüßten gleich zu Beginn das Siebengebirgsprinzenpaar Dieter I. und Marion I. samt Gefolge.
Leider hatten die Majestäten da schon den "Möhnenwibbel" verpasst, für den es viel Applaus gab. Die Erpelerinnen hatten jede Menge in Eigenregie vorbereitet, um mit den Gästen den "Damen-Tag" stilecht zu feiern.
