Löstig in Bestform

Nach einem Jahr Pause schaffte es die Löstige Geselle wieder auf die Bühne. "Zurück zu den Wurzeln" nannten die Jecken ihre Bürgersitzung im Seminaris, die vor genau 65 Jahren in schwerer Nachkriegszeit ihren Ursprung im Kolpinghause hatte.

Bad Honnef. (oro) Sie sind wieder da. Die Löstige Geselle haben es gepackt. Nach einem Jahr Pause schaffte es die Karnevalsgesellschaft wieder auf die Bühne. "Zurück zu den Wurzeln" nannten die Jecken ihre Bürgersitzung im Seminaris, die vor genau 65 Jahren in schwerer Nachkriegszeit ihren Ursprung im Kolpinghause hatte.

Da rührte es Damenkomitee-Präsidentin Heike Scheel fast zu Tränen, als Jungfrau Johanna vom Siebengebirgs-Dreigestirn ihr einen Orden der KG Löstige Geselle von 1953 überreichte. Ihre Lieblichkeit hatte das damals noch von Hand gefertigte karnevalistische Metall entdeckt. Großes Staunen über dieses edle Mitbringsel des Dreigestirns von der KG Halt Pol, die mit großer Mannschaft aufgelaufen war:

Elferrat, Damen, die Dreamboys, Ehrenpräsident Juppi Pütz, sein Nachfolger Sohn Jörg, angeführt vom Eiche-Spielmannszug und den Stadtsoldaten. Der Präsident: "Nehmt Euch in den Arm und singt mit uns: ,Alaaf, mer fiere Karneval!'" Da musste Jörg Pütz nicht zweimal bitten. Prinz Dirk I., Bauer Ralph und Jungfrau Johanna gaben alles, und der Funke sprang auf das Jeschmölz im Saal über. 45 Minuten Volldampf-Programm um Mitternacht. Dabei gab es noch grandiose Zahlenspiele. Halt Pol stellt im elften Jahr des neuen Jahrtausends die Siebengebirgs-Tollitäten, ist 137 Jahre alt, was die jecke Quersumme von elf gibt.

"Und wenn wir drei zusammen auf die Wage gehen, ist die Quersumme wieder elf", erklärte Ihre Lieblichkeit. Da rechnete mancher Löstige nach: 65 Jahre, macht elf. Wenn das kein gutes Omen ist! Gelenkt wurde das Narrenschiff von Udo Krewinkel. Der Aegidienberger sprang als Ex-Sitzungspräsident der KG Klääv Botz bei den Löstige ein. Das gelang ihm glänzend. Vom Berg herunter kamen auch das Prinzenpaar Jens I. und Michaela I. mit Prinzen- und Ehrengarde, Elferrat und Musikzug. Löstige-Vorsitzende Marion Kock überreichte den Aegidienbergern den Sessionsorden für diesen famosen Auftritt.

"Sollen wir nächstes Jahr wiederkommen?" fragte Präsident Helmut Fuchs. "Ja", schrie das Publikum. Prächtig auch das Tanzcorps der Löstige. Die Mädchen waren von Susanne Bolz-Hießl nicht nur tänzerisch bestens präpariert, sondern die KG hatte ihnen auch hübsche neue Kostüme spendiert. Heike Scheel und Marion Kock kamen als Grit und Stina. Meinte Grit zu Musikkennerin Stina: "Wenn Du so bewandert bist, kennst Du bestimmt Beethovens Neunte!" Stina: "Natürlich. Jetzt sag nur noch, der hätte das Weib geheiratet!" Da waren Raketen fällig.

Nicht gespart wurde damit auch beim TC Blau-Weiß Selhof und den Poppelsdorfer Schloss-Madämchen. Sänger Teddy Floeck eroberte mit seinen Trude-Herr-Parodien die Jecken-Herzen. Zum Schlapplachen: dä Tuppes vum Land. Mit "De Veedelsjunge" lernte das Jeschmölz "en d'r Kaygaß Nr. 0", ehe es mit den Barhockern aus Unkel in die Schlussrunde ging.