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Mit dem Handtäschchen zum Aufstand

Mit dem Handtäschchen zum Aufstand

Erpeler Veedelsmöhne treffen sich zum traditionellen Oma-Zug

Erpel. (khd) "Mer sinn wie mer sinn, mir Jecke vom Rhing" lautet ein bekanntes Karnevalslied. Und das gilt natürlich auch für die Veedelsmöhne aus Erpel. Die versammelten sich um Obermöhn Margot Fuchs traditionell bereits am späten Mittwochabend am Bürgersaal, um vielstimmig die Gemeinde zu überrollen, lange bevor etwa die Beueler Wäscherinnen in Aktion treten.

Wer vom starken Geschlecht den Damen bei ihrem Zoch etwa am engen Neutor in die Hände fiel, dessen Torbogen bekanntlich keinen Raum zur Flucht bietet, durfte feststellen, dass nicht nur "kölsche Mädcher" gefährlich sind. Die Veedelsmöhne bewiesen auch, dass sie ebenso gut bützen können wie die Damen aus der Domstadt. Und dass man das auch nicht verlernt, wenn man "in die Jahre" gekommen sein sollte.

Mit "Mäntelcher us Kningfell" oder "Jäckcher mit Kruselpersianerkrägelche" sowie natürlich mit den unerlässlichen "Spitzebützcher" hatten sich die Möhnen gegen die Kälte gewappnet. Om Maat am Pütz war Endstation vom Zoch, allerdings noch lange nicht Schluss mit dem Fastelovendzauber: Erst musste noch der Handtäschchentanz aufgeführt werden.

Denn in diesem geliebten Utensil bewahren die Veedelsmöhne seit jeher die "Jägchen" oder die geistigen Nonnen-Tröpfchen für die innere Wärme auf sowie die in Domstadtwässerchen getränkten Spitzentaschentücher, das altbewährte Dopingmittel für Ü-70-Damen, die drohen, schlapp zu machen.

Das kann den Erpeler Veedelsmöhnen natürlich nicht passieren. Dafür sorgte nicht zuletzt an Weiberfastnacht ein opulentes Gemeinschafts-Frühstück, von dem aus es nach Leutesdorf zur Sitzung der Kolleginnen ging, die die Veedelsmöhne-Mafiosi und -Liebesdamen bei ihrem Sessionsstart frenetisch angefeuert hatten.