Obermöhn nahm einst als Kindertollität Maß

Kasbach-Ohlenberg. (khd) Fast war die Bühne zu klein: Im Kasbacher Bürgerhaus trafen sich die Ex-Kinderprinzenpaare aus Ohlenberg, die von den "Mokkakännchen" zum Jubiläum eingeladen worden waren.

Kein Wunder, organisieren die Möhnen aus dem oberen Teil der Doppelgemeinde doch seit 50 Jahren den Kinderkarneval. Dieses Ereignis wurde mit dem aktuellen Kinderprinzenpaar, Hanna I. "von den flotten Flöhen" (Merschbächer) und Marcel I. "von den fleißigen Handwerkern" (Banasch), kräftig gefeiert.

Gegründet wurde der Ohlenberger Möhnenverein vor über 75 Jahren. "In den 1950-er Jahren entdeckte das lustige Damenkränzchen sein Herz für die kleinen Jecken und die Weitergabe des heimatlichen Brauchtums an die jüngere Generation", so Obermöhn Irmgard Rings.

Mit Kakao und selbstgebackenem Streuselkuchen wurden die Kinder in den ersten Jahren von den Möhnen bewirtet, Apfelsinen und Süßigkeiten dienten als Stärkung für den Nachhauseweg."1956 entschloss man sich mit der "Plöck" durch Ohlenberg und Erl zu ziehen, um für das Fest zu sammeln. Daher gilt dieses Jahr als Gründungsjahr für den Kinderkarneval", erklärte Rings.

Ein Kinderprinzenpaar gab es erst nach der "Machtübernahme" von Gretchen Koll als Obermöhn ab 1963; die ersten kleinen Tollitäten waren Irmgard I. (Rings) und Doris I. (Rott). "So schöne Kostüme wie Ihr hatten wir damals nicht. Aber unsere Regierungszeit hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir gleich noch einen Session dran gehängt haben", erklärte die Obermöhn den Tollitäten.

Wenn sich auch manchmal die Suche nach einem Prinzen schwierig gestaltete, eine Prinzessin hat es immer gegeben. Manche Ohlenberger Familien haben sogar mehrere Majestäten gestellt - und so las sich die Teilnehmerliste der Ex-Tollitäten wie ein "Who is Who" der Ohlenberger.

Die meisten Jecken im Ort starten ihre närrische Karriere bei den "Tanzflöhen", die in diesem Jahr auf Hanna verzichten müssen. Klar, dass bei der Frage nach dem Hobby der Achtjährigen Tanzen oben auf der Liste steht. Basteln und Fahrradfahren sind die beliebtesten Freizeitbeschäftigungen des gleichaltrigen Marcel, der wie die Prinzessin die Linzer Grundschule besucht.

An Schule wollten die beiden bei ihrem Fest jedoch nicht denken, ebenso wenig wie die vielen Tanzgruppen, die für einen schönen Nachmittag sorgten. "Es ist einfach toll, wie Ihr Euch seit 50 Jahren für den Kinderkarneval engagiert. Wir können alle nur hoffen, dass dies auch in der Zukunft so bleiben wird", lobte Bürgermeister Dieter Sander die "Mokkakännchen" auch im Namen von VG-Chef Klaus Hannuschke. Angesichts der Majestäten wurde ihm nicht bange vor seiner "Verhaftung", die ihm bevorsteht.