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Rhöndorfer Wasser hält nicht nur Narren fit

Rhöndorfer Wasser hält nicht nur Narren fit

"Ziepches Jecke" feiern das 44-jährige Bestehen ihres Senates mit der Sitzung "Lachendes Kurhaus"

Bad Honnef. (hju) Vier mal elf Jahre ist er alt, der Senat der Karnevalsgesellschaft "Ziepches Jecke" Rhöndorf. Ein närrisches Jubiläum, das die Aktiven und ihre Gäste bei der Sitzung "Lachendes Kurhaus" feierten. Knapp 200 Gäste nahmen dazu an runden Tischen Platz, und auch der Elferrat mischte sich am Samstag unter das Publikum.

"An so einem Geburtstag gehört der Elferrat nicht auf die Bühne, sondern zu ihnen in den Saal", sagte Sitzungspräsident Udo Krahe. Auf welche Weise sich die Senatsmitglieder jung halten, führte Präsident Karl Jakobs in seiner Ansprache aus, zu der sich das Gremium auf der Bühne versammelte: "Wisst ihr eigentlich, dass unser Ziepches-Brunnen all die Vitamine erhält, die man braucht, um nicht nur alt zu werden, sondern auch fröhlich zu sein?"

Davon kann sich nun auch Honnefs erste Bürgerin überzeugen: Jakobs übergab eine Flasche "Ziepches-Wasser" an Bürgermeisterin Wally Feiden. "Immer, wenn Sie Sorgen um unsere Stadt haben sollten - etwa, weil kein Geld mehr in der Kasse ist - gönnen Sie sich einen Schluck aus dieser Flasche. Sie werden in dieser Traumstadt erleben, wie sich das pralle Stadtsäckel nie mehr leert."

Das 44-jährige Bestehen des Senats - die Gesellschaft wurde 1952, der Senat 1961 gegründet - nahm Karl Jakobs zum Anlass, Hans Hoitz zum Ehrensenator zu ernennen. Der 82-Jährige ist seit 38 Jahren Mitglied der KG "und macht bis heute alles mit", so Jakobs.

Nachdem der Spielmannszug des TV Eiche mit Flötenklängen, Trommel- und Paukenschlägen Einzug gehalten hatte, stimmte das Publikum in Hits wie "Heidewitzka, Herr Kapitän" ein. Als erster Redner trat der "Lustige Rheinländer" Hans-Jürgen Pinter aus Andernach in die Bütt.

Mit Sprachwitz plauderte er unter anderem über die Gesundheitsreform und Politik im allgemeinen. Er wolle mit seinem Humor den Alltag vergessen lassen, verabschiedete er sich dann von den Zuschauern, vergaß aber nicht, der Not in Asien zu gedenken: Sein Wunsch sei, dass "alle Menschen, die heute nur weinen, bald wieder lachen können".

Schwungvolle Akrobatik zeigte die Tanzgarde "Siebengebirgsperlen" aus Heisterbacherrott. Nachdem Tanzmariechen Claudia Landgraf mit ihrer Kür Anmut und Körperbeherrschung bewiesen hatte, führte die Garde einen Tanz zu einem Musik-Medley auf, wobei die Mitglieder viele Hebefiguren zeigten.

Mit einer Tanzaufführung überraschte auch das Damen-Komitee der Ziepches Jecke. Mit Baströckchen und Blumenkränzen bewegten sich die Rhöndorferinnen zu Hula-Klängen. Sogar das Strumpfband, das Solotänzerin Helga Schulz ab und zu kokett hervorblitzen ließ, war auf die exotische Verkleidung abgestimmt.

Konkurrenz machten den vorhergehenden Tanzgruppen im weiteren Verlauf die aus Mitgliedern des Herren-Elferrats bestehenden "Ziepchens Perlen". Auch sie ahmten den Tanz von Hula-Mädchen nach, zeigten statt Strumpfband jedoch schwarze Unterwäsche unter neonfarbenem Wickelrock. Für diesen Tanz und eine Ballettdarbietung in hauchzartem Tutu belohnte das Publikum die Männerriege mit der ersten Rakete des Abends.

"Du sollst mein Tarzan sein" umgarnte Jutta Gersten aus Köln Sitzungspräsident Udo Krahe und ließ sich über die Unterschiede der Geschlechter aus: "Wir Frauen würden viel weniger reden, wenn die Männer schneller kapieren würden."

Das Programm hatte es weiter in sich. Selbst Gäste aus dem Ausland wie "Ne bonte Pinter", Edgar Andres aus Belgien, sowie die Artisten "High Society" aus Maastricht traten auf, bevor "Die zwei Schlawiner", die "Grün-Weißen Funken Om Ziepchen" und "De Botzedresse" das Publikum unterhielten.

Nach dem Programm, bei dessen Moderation Krahe von dem einzigen weiblichen Elferratsmitglied Christa Behr unterstützt wurde, feierten die Narren zur Musik von "Bernie''s Live Band" weiter.