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Zum Jubiläum tanzen heiße Feger: Selhofer Frauengemeinschaft feiert 60-jähriges Jubiläum

Zum Jubiläum tanzen heiße Feger : Selhofer Frauengemeinschaft feiert 60-jähriges Jubiläum

Zum 60-Jährigen feiert sich die Selhofer Frauengemeinschaft selbst: mit einem Schmetterlingsorden und einem witzigen selbst gemachten Bühnenprogramm. Mit fast 95 steht auch Mitgründerin Gertrud Balter noch auf der Bühne im Saal Kaiser.

Knatschverdötscht sind die Karnevalssitzungen der Katholischen Frauengemeinschaft Sankt Anna Selhof – und das seit 60 Jahren. Zum Jubiläum hatten sich die jecken Wiever wieder eine Menge Klamauk einfallen lassen.

Dazu gab es einen Orden der Extraklasse – in Schmetterlingsform mit dem Selefer Kirchturm in der Mitte. Lieselotte Zastrow hatte das Schmuckstück gesponsert. Sie führte mit Marita Eberweiser durch die Sitzung im Saal Kaiser.

Auch der Pastur steigt in die Bütt

Eine Frau ist von Anfang an aktiv dabei: Gertrud Balter, die im April ihr 95. Lebensjahr vollendet. Umwerfend war sie auch diesmal. „Dank für Deine Treue und Deinen Einsatz“, sagte Vorsitzende Birgit Stang, die sie nach dem gemeinsamen Lied „In Selhof bei Kaisers ist heute was los“ ehrte.

Noch zwei besondere Gäste gab es: „Uuse Pastur“ Michael Ottersbach und Diakon Franz Gunkel. Präses Ottersbach erzählte als Überraschungs-Büttenredner die Geschichte von „Fritzche un et Selefer Platt“. In einem Sketch ging es auch um die „Pfarrgemeinde der Zukunft“, in der zum Beichten Kassetten abzuliefern sind. „Wenn unser Pfarrer wieder in der Gemeinde ist, erteilt er allen die Absolution.“

Die „Eingeborenen aus Trizonesien“ singen alle mit

Herrlich auch die Nummer mit alten Liedern aus 60 Jahren Karneval. „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ erklang und „Kut erop“. Die Frauen hatten sich entsprechend verkleidet. Jubilarin Gertrud Balter trat zu „Schnaps, das war sein letztes Wort“ im Anzug auf.

Die witzigen Bühnen-Nummern folgten Schlag auf Schlag. Manche im Saal erinnerten sich auch noch an den Badetag, an dem von Kind bis Opa alle in dasselbe Wasser stiegen. Sankt-Anna-Wirbelwind Imelda Bechtold war in der Karibik und hatte von dort herrliche Kleider, tolle Ideen und Musik mitgebracht – als „heißer Feger“ tanzte sie das Publikum schier schwindelig. Während ihrer Show führte sie sogar einen Limbo auf: Da war eine Rakete fällig.

Köstlich auch der Sketch, in dem Claudia Warnke als allein reisender Mann Anke Heindl Asyl gab, die in Selhof kein Zimmer mehr gefunden hatte. Und die hübsche junge Dame rief Oma herein – Gertrud Balter.

Ein Dauerbrenner ist der Auftritt von Lieselotte Zastrow als kritische Bürgerin. Sie beleuchtete alles bis hin zur Kommunalpolitik und orakelte: „Doch wenn mer noh Alternative sööck, weed einem heiß un kalt, ich jläuv, der Otto weed als Bürjermeister alt!“ Die Jecken im Saal hatten außerdem viel Spaß mit den Huusmeistern vom Bundesdaach, Axel Foppen und Frank Fander.

Die Tanzgruppe „Rasselbande“ stürmte in den Saal. Und „Urmutter“ Uschi Brodesser wurde auf die Bühne beordert und mit dem Orden geschmückt. Mit dem Tambourcorps Frei weg endete die Sitzung traditionell, die närrisch gestaltet wurde von Birgit Stang, Lieselotte Zastrow, Marita Eberweiser, Marianne Piederstorfer, Marion Kampler, Claudia Warnke, Elke Raths, Christel Focke, Marga Beling, Imelda Bechtold, Margret Kölzer, Nathalie Schönenbach, Anke Heinold und Gertrud Balter.