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Trotz feindlicher Fußball-Farben: Stadtsoldaten machten beim Rathaussturm in Bad Honnef kurzen Prozess

Trotz feindlicher Fußball-Farben : Stadtsoldaten machten beim Rathaussturm in Bad Honnef kurzen Prozess

Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff hatte sich eine Strategie ausgetüftelt, um das Rathaus vor den Narren zu verteidigen. Doch viel hat das nicht genützt.

Die Verteidiger des Rathauses um Bürgermeister Otto Neuhoff hatten keine Chance: Ein kurzes Scharmützel und die Truppen des Siebengebirgsprinzenpaares Prinz Nobert I. und Karin I. hatten die Oberhand. „Alaaf. Der Otto war bis eben Bürgermeister. Jetzt haben wi den Rathausschlüssel“, rief Prinz Norbert I. ins närrische Volk, das sich zur Marktschau des Festkomitees Bad Honnefer Karneval auf dem Rathausplatz eingefunden hatte.

Die Besiegten nahmen die Niederlage tapfer hin. Dabei hatten die Federfuchser, verstärkt durch Ratsmitglieder, sich so manchen Trick einfallen lassen: Auf der Rathaustreppe war ein Bollwerk mit angepapptem „Lebensfreude-Motto“ aufgebaut. Die Stadtsoldaten räumten die Blöcke aber im Handumdrehen beiseite. Auf der Bühne spielten die Musiker des Stadtsoldatencorps, um die Verteidiger abzulenken.

Die Rathaus-Mannen hatten sich bestens präpariert. Wohlwissend, dass das Prinzenpaar mit Borussia Mönchengladbach durch dick und dünn geht, zeigten sie zur Abschreckung andere Farben. Otto bekannte sich mit seinem Outfit zum HSV. FC-Fans bekundeten mit Schals und Trikots ihre Fußball-Liebe.

Abtrünnige in den Rathaus-Reihen

Aber was war das? Christine Pfalz als Biene Maja im Dortmunder Schwarz-Gelb trug einen Anhänger mit Mönchengladbach-Insignien. Bei Felix Trimborn lugte das Gladbach-Shirt hervor. Dabei hatte das Stadtoberhaupt doch die Parole ausgegeben, die Angreifer mit „feindlichen“ Fußball-Farben zu schocken. „Der Prinz hat nur eine Chance, an den Schlüssel zu kommen, wenn er zum 1. FC überläuft!“, sagte Neuhoff und eröffnete die Schlacht: „Bewaffnet Euch. Warnschuss abgeben! Jetzt wird gekämpft!“ Konfetti-Shooter sorgten für Geknalle, es flogen den Mannen um das Prinzenpaar glitzernde Streifen und Bälle um die Ohren. Kinderkram: Die Stadtsoldaten überrannten die Hürden.

Prinz Norbert: „Der Otto glaubte, er habe seine Reihen geschlossen.“ Aber Pustekuchen – die Tollitäten, beide selbst Bedienstete im Rathaus – fanden Unterstützung. Und der Bürgermeister schmunzelte: „Ich bin echt so weit, dass der geplante Urlaub des Prinzen an mich übergeht und er hier weitermacht.“ Prinz Norbert winkte ab.

Auf dem Platz ging indes die Post ab. Löstige-Geselle-Chefin Marion Kock moderierte ein Programm, zu dem alle Honnefer Gesellschaften beitrugen. Vom Berg kam auch das Prinzenpaar. De Anjeschwemmte, die Heufresser vom Bodensee und Kaschämm rockten außerdem die Bühne.