1. Narren-News
  2. Bad Honnef

Ufos umschwirren den Prinzenwagen

Ufos umschwirren den Prinzenwagen

In Rheinbreitbach und Erpel lassen sich die Jecken beim Zoch nicht von den Regenwolken abschrecken - Milchkühe und Hunnen treffen auf Riesenbabys

Die "pure Lust am Leben" ließen sich die Jecken im Rheintal auch durch kleine Regenschauer am Karnevalssonntag nicht nehmen. Und wenn Petrus schon die Sonne hinter Wolken verbarg, dann sorgten die kostümierten Narren an den Straßen für ausreichend bunte Farben.

Rheinbreitbach. "Mer mohlen us de Zokunft bont", erklärten "De Blomenstrüssjer", die hinter dem großen Primelwagen im Rheinbreitbacher Karnevalszug hermarschierten. Angeführt wurde der Zoch von den knatsch-verdötschten Riesenbabys der Weckmöhnen.

Die mussten sich sputen, denn hinter ihnen trieben die Junggesellen vom "Promillehof" ihre bunt gescheckten Milchkühe durch die engen Gassen - wahrscheinlich aus Angst vor der riesigen Horde der Hunnen, die mit Sack und Pack eingefallen waren. Umringt von vielen bunten Clowns fuhr mitten im Zug der Kinderprinzenwagen.

Natürlich enttäuschten Daniel I. und Victoria I. ihre kleinen Untertanen nicht und ließen mit vollen Händen Kamelle auf sie niederregnen. Aber auch kommunalpolitische Töne machten sich breit.

Die Bauwut des Ortes mit Schule, Bürgersaal und Sportplatz beklagte ein Motivwagen, auf dem zu lesen war, dass irgendwann auch die Rheinbreitbacher Straßen in Angriff genommen würden. Ins gleiche Horn stieß der Bürgerverein, dessen Mitglieder als riesige Rotstifte mitmarschierten.

Den verführerischen Geishas auf ihrem Blumenwagen folgten die Zauberinnen der KG-Frauen, bevor sich viele bunte Regenbogenfische über die schmalen Straßen ergossen.

Den krönenden Abschluss bildete das noch amtierende Siebengebirgsprinzenpaar Ralf II. und Marlene I., das auf seinem Prunkwagen von dem Flöns werfenden Elferrat begleitet wurde.

Erpel. Als nicht zuverlässig erwiesen sich grasgrüne Wetterfrösche, die im Erpeler Zug um ihr "Amphi-bien-Theater" hüpften, hatten sie den Jecken doch Sonnenschein versprochen. "Blos mer jet" wie die dicke Trumm dachten sie sich jedoch angesichts des Schmuddelwetters und schunkelten sich trocken.

Von ihrer besten Seite wollten sie sich vor allem den zahlreichen Besuchern aus dem Weltall präsentieren, die in Ufos als blau-silbern glitzernde "Spacies" oder vom Planet "Ping Pong" angereist waren. "Von der Erde bis zum All feiert man Erpeler Karneval", hieß immerhin auch das Zugmotto. Da durfte die NASA mit ihren Astronauten nicht fehlen.

Unaufhörlich suchten die "Sterngucker" mit ihrem riesigen Teleskop den verregneten Himmel nach neuen Gästen ab. Dabei übersahen sie fast den riesigen Trupp Teufelchen, der sich um den Vulkan-Wagen der Aachtelsmöhnen scharte.

Aus dem nahen Paris waren dagegen die Möhnen samt Eiffelturm und Moulin Rouge angereist, während die "Leev Pänz" orientalischen Glanz verbreiteten. Mit Clownerie un jecke Tön schlängelte sich der Zug durch die von Kamelle sammelnden Jecken gesäumten Straßen.

Vor allem die Kleinsten jubelten dem Prinzenpaar auf seinem von Ufos umschwirrten Sternen-Prunkwagen in Erwartung wahrer Fluten von Süßigkeiten entgegen. Und "E.T." Dirk I. sowie sein "Hase" Beate I. enttäuschten die kleinen Narren nicht.