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Karneval kann kommen: Uniformappell der Stadtsoldaten in Bad Honnef

Karneval kann kommen : Uniformappell der Stadtsoldaten in Bad Honnef

Das Stadtsoldatencorps leitet traditionell mit dem Uniformappell die Session ein. Die Gardetänzer feiern ihr zehnjähriges Bestehen.

Samstagmorgen, die Bad Honnefer Innenstadt füllt sich langsam. Passanten schlendern an Läden vorbei, die schon mit Weihnachtsdekoration geschmückt sind, Kinder spielen an dem Vogelbrunnen. Mit eher kühlem und windigen Wetter zeigt sich eigentlich ein ganz normaler Samstag im November. Eigentlich, denn Punkt 11 Uhr 11 spüren, dann hören und schließlich sehen die Passanten, dass es doch kein normaler Samstagmorgen ist, und etwas Besonderes ansteht. Was zunächst mit dem Bass der Trommeln beginnt, dann mit dem Klang der Flöten, Becken und Lyren anschwillt und schließlich mit den in Reih und Glied durch die Innenstadt marschierenden Soldaten sichtbar wird, ist die pompöse Ankunft der fünften Jahreszeit in Bad Honnef.

Einen Tag vor dem offiziellen Beginn der neuen Karnevalssession ist der Spielmannszug TV Eiche, der jedes Jahr vom 11. November an zum Stadtsoldatencorps Bad Honnef wird, auf dem Weg zu seinem Uniformappell vor der Gaststätte Vierkotten. Schließlich soll sichergestellt sein, dass man sich auch in dieser Session gut präsentiert. Und stets etwas zu trinken hat: Seit zehn Jahren gibt es den Appell und damit die Tradition, dass die Zeugwarte für jeden Makel, den sie an der Uniform eines Soldaten ausmachen können, als „Strafe“ einen Kasten Bier oder Cola auferlegen können. Ein schief liegender Orden, ein fehlender Knopf oder ein kleiner Fleck, aber auch Schleimerei bei der Kontrolle – das alles wird, begleitet vom Lachen und Klatschen der Passanten und anwesender Mitglieder befreundeter Karnevalsvereine, von Daniel Behr und Michael Steinbach mit militärischer Genauigkeit und Willkür kontrolliert und, bei Vergehen, gemaßregelt.

Vergehen humorvoll gemaßregelt

Die Freude dabei ist den Zeugwarten ebenso anzusehen wie dem Vorsitzenden Norbert Grünenwald. „Endlich ist es wieder so weit und die fünfte Jahreszeit beginnt“, begrüßt er die Anwesenden. Unter ihnen Ehrenstadtsoldat und Bürgermeister Otto Neuhoff sowie das Siebengebirgsdreigestirn der vergangenen Session. Und das erste Alaaf auf die neue Session, Bad Honnef und die Stadtsoldaten erschallt aus vielen Kehlen. „Auf den Moment habe ich mich schon das ganze Jahr gefreut“, so Grünenwald.

In diesem Jahr ist aber nicht nur die Eröffnung der Karnevalssession allein Grund zur Freude. Es gibt auch kleine Jubiläen zu feiern. „Heute ist was besonderes“, kündigt Grünenwald an. Denn nicht nur den Uniformappell gibt es seit zehn Jahren, ebenso lange wird auch das Stadtsoldatencorps von den Gardetänzern begleitet. Dafür bekommen die Tänzer eine eigene Standarte. „Seit ihr dabei seid, ist unser Corps komplett!“ Diese Aussage rührt ebenso wie die Ansprache von Neuhoff, der den Stadtsoldaten attestiert, dass sie „Farbe in den November“ bringen. „Wir lieben euch“, schickt er die Grüße der Stadt an den Verein.

Langjährige Mitglieder geehrt

Dem Vereins sicherlich in ähnlicher Weise verbunden sind Bernd Wessel und Thomas Steinbach, die seit 40 Jahren Mitglieder sind und dafür ebenso geehrt werden wie Jürgen und Marc Eschbach, die seit 20 Jahren Teil der Stadtsoldaten sind und Ralf Heidt, Klaus Krüger und Michael Steinbach für zehn Jahre Mitgliedschaft. Die Stadtsparkasse hat zudem dem Verein eine neuen Lyra gespendet und der Verein hat sich eine eigene Lautsprecheranlage angeschafft. Die neue Session kann also kommen.