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Weiberfastnacht: Unkel im Zeichen der Damen

Weiberfastnacht : Unkel im Zeichen der Damen

In der Sporthalle der Unkeler Grundschule Am Sonnenhügel hatten sich die etwa 50 aktiven Mitglieder des Damenkomitees "Herzblättchen" mit Gästen und Freunden versammelt, um der fünften Jahreszeit zu frönen.

Anlässlich ihres 80-jährigen Bestehens wurde nicht nur bis in die Puppen gefeiert, nein, man tat dies auch formvollendet in neuer Vereinstracht. In sattem Bordeauxrot strahlen die Damen um die Erste Vorsitzende Karin Golf seit dieser Session. Und um das Ganze noch zu komplettieren, gab es auch neuen Schmuck: Vereinsorden verziert mit - was sonst: Herzchen.

Die Ehrung "Goldenens Herz" wurde der zweiten Vorsitzenden Melanie Koch zuteil. Und weil der Verein auch Mitglied im Festausschuss Siebengebirge ist, schien der Andrang hochklassigster Gäste kein Ende zu nehmen: das Siebengebirgsprinzenpaar Sandra I. und Josef I., die Karnevalsgesellschaft Klääv Botz Aegidienberg, die Karnevalsgesellschaft Unkel mitsamt Bläsercorps, Majoretten und Prinzessin Vivien I., die Prinzengarde Kasbach und der Spielmannszug des Turnvereins Eiche - sie alle und noch viele mehr gaben sich die Ehre.

Unkel-Heister. Nur einige wenige Straßen entfernt trieben es die Wiever ebenfalls bunt: im Unkeler Stadtteil Heister.

Die Heisterer Möhnen hatten ein Programm aufgestellt, bei dem man nur staunen konnte. "Wir betreiben auf unseren Sitzungen immer Lokalpatriotismus. Die drei, vier Gruppen, die auftreten, kommen aus Unkel, Erpel und Bruchhausen", erläuterte Obermöhn Gerda Buchholz. "Den Rest machen wir." Und hier liegt die Krux: "Wir", das sind zehn aktive Mitglieder.

Nicht oft findet man einen Verein vor, bei dem die Mitglieder ihr Attribut "aktiv" so verdienen wie die Damen der Heisterer Möhnen. "Es ist extrem viel Arbeit, aber eben auch extrem viel Spaß", brachte es Gerda Buchholz auf den Punkt, "ansonsten kann man das auch nicht machen."

Das Wecken erfolgt morgens um sechs

Die Weiberfastnacht ging bei ihnen vor allem auch mit einem sehr frühen Start einher. "Um sechs Uhr morgens haben wir traditionell das Dorf geweckt", erläuterte Buchholz. So richtig Straße für Straße? "Ja, Straße für Straße, Winkel für Winkel. Danach waren wir um halb acht bei Prinzessin Christiane I. aus dem Hause Simon in Erpel zum Frühstück eingeladen." Dahin ist man - selbstredend - gelaufen. Da machte es nur Sinn, dass Christiane I. mit ihrer Entourage die Sitzung ihrer Heisterer Frühstücksgäste beehrte - ebenso wie die große Erpeler KG.

Auch Ehrungen standen an. Gisela Heß wurde für fünfjähriges Engagement und Petra Wallek für 15 Jahre gewürdigt. Eine ganz besondere Huldigung erfuhr das 50-jährige Bühnenjubiläum der Marianne Nußbaum. So ganz wollte Buchholz' Vorgängerin, die 30 Jahre lang Obermöhn war, aber nicht abtreten. Sie verabschiedet sich bloß von der Bühne, bleibt aber Ehrenmitglied - hier in Heister bedeutet aktiv eben ein Quäntchen mehr.