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Prunksitzung der Stadtsoldaten: „Beuel – Epizentrum des Bonner Karnevals“

Prunksitzung der Stadtsoldaten : „Beuel – Epizentrum des Bonner Karnevals“

Bei der Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten im Brückenforum standen „Menschen und ihre Geschichten“ im Mittelpunkt. Auch die Zahl 66 spielte eine besondere Rolle.

66 kleine Stadtsoldaten haben am Samstagabend Bonna Patty I. (Burgunder) angehimmelt - allen voran Sohn Max, der tags zuvor sechs Jahre alt geworden ist. Ihrer Lieblichkeit wurde nämlich eine ganz besondere Ehre zuteil. Die Bonna durfte mit Prinz Mirko I. (Feld) zu Beginn der Großen Prunksitzung mit dem Kindercorps der Beueler Stadtsoldaten ins Brückenforum einziehen. Laut Kommandant Hans Hallitzky hat es so einen Auftritt bei den Rot-Blauen noch nie gegeben und wird wohl eine Ausnahme bleiben, weil das Beueler Corps eigentlich die Schutztruppe der Wäscherprinzessin ist.

Als Patty auf der Bühne stand und frenetisch vom Publikum bejubelt wurde, musste die Bonna ein paar Tränchen verdrücken. Sie war sehr ehrlich: „Dieser Auftritt berührt mich schon. In diesem Kindercorps habe ich vor gut 30 Jahren meinen ersten Kontakt zum Karneval gehabt. Ich habe den Beueler Stadtsoldaten viel zu verdanken.“ Patty verteilte viele Komplimente an das Corps, aber Mirko setzte am Ende seiner Rede noch ein außergewöhnliches Bekenntnis zu seiner Heimat oben auf: „Beuel ist das Epizentrum des Bonner Karnevals. Hier wird Karneval mit Herz gefeiert.“

Die Zahl 66 spielte an diesem Abend aber noch eine weitere Rolle: Der Musikzug feiert in dieser Session sein 66-jähriges Bestehen. Dieses närrische Jubiläum wurde vom Corps in der Form gewürdigt, dass der Sessionsorden sich diesem Thema widmet. Kommandant Hans Hallitzky dankte dem Gründer des Musikzugs, Karl-Josef Berger, für sein Engagement. Berger, der den Aufzug seines Musikzuges im Saal verfolgte, führte die Abteilung 42 Jahre lang.

Und ein weiterer Stadtsoldat stand an diesem Abend ebenfalls im Mittelpunkt: Peter Esch. Der persönliche Adjutant des Kommandanten wurde von seinem Chef für außerordentliche Verdienste um das Corps zum Oberst befördert. Dieser Offiziersrang wird von den Stadtsoldaten extrem selten vergeben. Peter Esch ist seit 1958 Corpsmitglied und seit 1983 die rechte Hand des Kommandanten.

Neben all diesen menschelnden Randnotizen gab es natürlich noch eine närrische Prunksitzung, die Literat Tom Theuerzeit zusammengestellt hatte. Furioser Auftakt des Bühnenprogramms war das Gastspiel von Kasalla. Die fünf Jungs aus der Stadt mit „K“, gaben sich in „B“ betont lässig und cool. Erst recht, als plötzlich eine Narrentruppe mit lustigen Kostüme während des Auftritts auf die Bühne zog. Bei den Jecken handelte es sich um einen neuen karnevalistischen Freundeskreis, der sich „Beueler Fründe“ nennt. Augenfällig sind deren schwarze Fräcke, die allesamt der Kirchturm von Sankt Josef ziert.

Bemerkenswert war der Auftritt von „Blom un Blömcher“: Frontmann Hannes Blum ritt als „Trottel Trump“ mit einem Holzpferd auf die Bühne. Pony und Präsident trugen die gleiche blonde Perücke. Es ist Blums letzte Session. Der Karnevalist, der für sein Leben gerne Willy Millowitsch parodiert, tritt nach 46 Jahren von der Narrenbühne ab.

Wäscherprinzessin Luisa I. (Braun) outete sich bei ihrem Auftritt als Fan des Kommandanten. Plötzlich knöpfte sie ihr Ornat auf, drunter trug sie ein T-Shirt mit der Aufschrift „Hans Hallitzky Ultra“. Es folgte ein weiterer Gefühlsausbruch: Sie bezeichnete die Stadtsoldaten als die „geilste Schutztruppe ever“.