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Nicole I. entfacht ihr jeckes Freudenfeuer

Nicole I. entfacht ihr jeckes Freudenfeuer

Wäscherprinzessin zieht mit Spritzenwagen ins volle Brückenforum ein - Oberbürgermeisterin schießt gegen Bonner Festausschuss: Spione vom Post-Tower bespitzeln die Schääl Sick

Beuel. Dieses Mal kam Jürgen Harder nicht zum Einsatz. Hatte der Brückenforum-Chef sonst höchstpersönlich den Hubwagen gesteuert, der die Bütt mit der Wäscherprinzessin auf die Bühne beförderte, so mischte sich ihre Lieblichkeit Nicole I. am Freitagabend mit einem nostalgischen Spritzenwagen unter das jubelnde Narrenvolk - und den zogen ihre Kollegen von der Freiwilligen Feuerwehr.

Reine Millimeterarbeit, denn im vollen Saal bildete sich nur eine enge Gasse bis zur Bühne. Doch Nicole Büsgen dachte gar nicht daran, das Freudenfeuer zu löschen, das sie soeben entfacht hatte. "Alaaf!" schoss es aus allen Rohren und Schläuchen. Die Beueler lagen ihrer neuen Wäscherprinzessin zu Füßen.

Äußerst kess trat die 20-jährige Holzlarerin auf, die Herren können sich im Wieverfasteleer warm anziehen. "Ich weiß, wie man den Männern den Kopf verdreht, und wie man gerade beim Haarewaschen die Gehirnzellen - wenn man denn solche findet - so massiert, dass der Mann alles tut, was die Frau sagt", rief die Frisörin. Interessenten können sich bei Obermöhn Evi Zwiebler einen Termin geben lassen.

Als erste Versuchskaninchen schickte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann Bonns Sparkassenchef Michael Kranz und Stadtdirektor Arno Hübner zur Haarkur: "Auf verödeten Glatzen sollen wieder traumhaft schöne Haargärten wachsen." Wie das geht, bleibt Nicoles Berufsgeheimnis.

Ein paar Stunden vor ihrer Proklamation saß die aufgeregte Nicole I. noch im Nagelstudio. "Ich habe schlecht geträumt", gab die attraktive Friseurin zu. "Ich stand im Traum auf der Bühne und habe die Hälfte meiner Rede vergessen." Danach ging''s weiter mit Haaren und Make-Up, dann holte sie ihre Wäscherinnen Melanie und Stefanie Amthor ab. Da gönnten sich die drei Mädels erstmal einen Sekt, bevor sie ihre Kostüme einpackten und Richtung Brückenforum gebracht wurden.

Dort haute das jecke Jeschmölzje dann so richtig auf die Pauke. Und so mancher Narr bestellte die doppelte Menge Kölsch wie im Vorjahr - es kostete ja nur die Hälfte. . . Getreu Nicoles Motto: "De Euro is do, de Mark is weg - Beueler Wiever blieve jeck!" Etwas traurig, aber reizend wie immer die scheidende Wäscherprinzessin. Nadine I. musste nun endgültig Abschied nehmen.

Dieckmann schlug sich auf die Seite der Beueler Narren: "In Bonn redet man von Karneval international. Hier praktiziert man ihn seit Jahren." So kamen schon zwei Wäscherprinzessinnen aus der französischen Partnerstadt Mirecourt, Fran‡oise und Lucie. Und dann attackierte die OB den Bonner Festausschuss: "Der hat die oberste Etage im Post-Tower gemietet, mit bestem Blick auf die Schääl Sick. In Wahrheit ist dies eine Spionage-Einrichtung zur Auskundschaftung Beueler Karnevalsideen." Das hörten die Narren im Brückenforum gerne.

Bezirksvorsteher Georg Fenninger im exotischen Feder-Kostüm mit Turban war bemüht, sich vor dem Rathaus-Sturm bei den Wievern einzuschmeicheln. Allerdings werde er die Wäscherprinzessin "gerne nach der Niederlage persönlich trösten." Hochmut kommt vor dem Fall. . .

Die Damenkomitees hatten schon vor Weihnachten mit den Proben begonnen, und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die ehemalige Wäscherprinzessin Yvonne Kempe entblätterte sich beim Höschenkauf, 60er-Jahre-Charme kam bei der Tanzschul-Persiflage der Nixen vom Märchensee auf. Dann kam der nächste heftige Seitenhieb: "Männer suchen ein Zuhause" hieß es beim Damenkomitee Frohsinn aus Geislar, wo Klischeetypen bei ihrer Suche nach einer Frau durch den Kakao gezogen wurden - ähnlich wie bei der entsprechenden Tiersendung im Fernsehen.

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