1. Narren-News
  2. Beuel

Besen und Lappen statt Kölsch und Musik

Besen und Lappen statt Kölsch und Musik

Renovierung des Zeughauses kommt gut voran - Beueler Stadtsoldaten stellen zwei Bronzeplatten vor

Beuel. Seit zwei Jahren leben die Beueler Stadtsoldaten in ihrem Zeughaus mit der Großbaustelle Kennedybrücke. Wegen der umfangreichen Brückensanierung müssen die Rot-Blauen in ihrer Corps-Unterkunft, die in einem Brückenbogen an der Rheinaustraße liegt, ständig hin- und herziehen.

Fehlten den Stadtsoldaten bislang vier Meter vom südlichen Teil des Gebäudes, fehlen nun vier Meter auf der nördlichen Seite. "Das bedeutet, dass wir ständig umziehen müssen", sagt Egon Peffekoven.

Der Ehrenkommandant der Stadtsoldaten koordiniert für sein Corps die Bauarbeiten im und am Zeughaus. "Mit den Bauarbeitern kommen wir gut aus. Sie sind sehr hilfsbereit und versuchen, die Unannehmlichkeiten so gering wie möglich für uns zu halten", erklärt Peffekoven.

Die Beueler Stadtsoldaten haben seit 30 Jahren das Zeughaus unter der Brücke von der Stadt gemietet. Für die Dauer der Brückensanierung erhalten die Rot-Blauen eine geringe Mietvergünstigung. Um das Zeughaus wieder vernünftig herzurichten, benötigt das Corps an die 120 000 Euro. "Das Geld müssen wir selbst aufbringen. Ohne unsere Senatoren und einige andere Sponsoren könnten wir diese Summe nicht aufbringen", verrät Peffekoven.

Der 77-Jährige hatte vor einiger Zeit eine gute Idee, um die Finanzierung des Umbaus finanziell abzusichern. Peffekoven legte eine Zeughaus-Aktie auf, die Freunde und Förderer des Vereins kaufen können. Der Preis: mindestens 11,11 Euro. "Nach oben sind keine Grenzen gesetzt", so Peffekoven.

Die Aktie erfreut sich großer Beliebtheit. Mittlerweile hat er Zertifikate im Wert von fast 30 000 Euro verkauft. Jeder Käufer erhält eine Urkunde mit einem Foto von der alten Beueler Brücke. Und wie steht's mit den Zinsen? "Wenn das Zeughaus fertig ist, werden wir alle Aktionäre zu einem Fest einladen. Die Getränke gehen dann auf unsere Kosten", verspricht Peffekoven.

Gefragt, warum ein 77-Jähriger so ein Projekt aufschultert, antwortet der Ehrenkommandant: "Das Zeughaus liegt mir am Herzen. Von der ersten Stunde an habe ich mich mit anderen Corpsmitgliedern um diese Unterkunft gekümmert. Wir haben hier so viel erlebt. Das Zeughaus und die Stadtsoldaten sind untrennbar."

Neben den Vorbereitungen für die neue Karnevalssession und den Bauarbeiten im Zeughaus beschäftigen sich die Stadtsoldaten aber auch noch um die Verschönerung der neuen Hochwasser-Schutzmauer. Die Rot-Blauen hatten bei der Künstlerin Sigrid Wenzel zwei Bronzeplatten in Auftrag gegeben. Die eine zeigt den "Kniepes" (einen augenzwinkernden Stadtsoldaten), das Wappen der Rot-Blauen. Auf der zweiten Platte sind eine Wäscherprinzessin und das Wappen des Stadtbezirks Beuel abgebildet.

Beide Bronzeplatten wurden vor wenigen Tagen in die Basaltsteinmauer eingelassen. "Diese Symbole reihen sich gut in die bereits vorhandenen Abbildungen ein", bemerkt Peffekoven und spielt dabei auf das Bröckemännche, Bröckefräuche, die Bronzetafel des Beueler Schiffervereins und das Nepomuk-Denkmal an.

Die Bronzeplatten werden am Samstag um 15 Uhr offiziell eingeweiht. Der Musikzug der Rot-Blauen wird am Rheinufer spielen, und das Kindercorps wird aufmarschieren. Anschließend ziehen alle gemeinsam ins Zeughaus, wo der Kinder-Generalappell des Corps gefeiert wird. Das Kindercorps zählt mittlerweile 70 Pänz.