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Die Ennerthalle war außer Rand und Band

Die Ennerthalle war außer Rand und Band

Jubiläumssitzung in Küdinghoven - Kaasseler Jonge empfangen Siebengebirgsprinzenpaar - Party in Vilich-Müldorf

Küdinghoven. "Das haben wir in dieser Session noch nicht erlebt", schwärmte der Bandleader der Erpeler "Julaschkapell" von seinem närrischem Publikum am Samstagabend in der Ennerthalle. Trotz etlicher Zugaben gelang es den 400 feiernden Besuchern, das Repertoire der Stimmungskapelle quasi leer zu singen.

Sie wollten sie nicht von der Bühne lassen. Ein ähnliches Kompliment konnte sich Achim Unger, Vorsitzender der Großen Küdinghovener Karnevalsgesellschaft, von Kölner Büttrednerin "Susi Elwers" ans Revers stecken: "Ihr seid das beste Publikum, das ich bei meinen vielen Auftritten kennengelernt habe."

Die Küdinghovener feierten ausgelassen auf der 60. Sitzung ihrer KG bis tief in die Nacht. Schultheiß Wolfgang Kulasik, der "Fuss", hatte ein richtig gutes Programm zusammengestellt und brachte seine Gäste von Anfang an in Hochstimmung.

Nach dem Einzug des bunt nach den Figuren des Kölschen Hänneschen Theaters kostümierten Elferrates und des Tambourcorps Auelgau aus Oberpleis brach Frank Friedrichs, der "Petrijünger vum Rhing", mit einer zündenden Büttrede das Eis.

Viel Applaus schenkte die närrische Schar auch Jessica Hagemann, Solo-Mariechen der Ennertfunken, bevor Liküra-Prinzessin Kerstin I. mit ihren Pagen in Begleitung der Liküra-Ehrengarde die Herzen der begeisterten Narren eroberte. "Ihr seid ein Supervölkchen, und ich bin stolz darauf, bei euch zu sein", sprach sie zu ihren Untertanen.

Zur ersten Rakete forderte der "Fuss" sein fröhliches Publikum auf, nachdem "Susi Elwers" mit ihrer Rede auf ihren "Alten, dem Helmut" und einem tollen Stimmungslied die Lachmuskeln aller strapaziert hatte.

Showtanz vom Feinsten präsentierten die Sweet Kisses und das Tanzcorps Steinenbrücker Schiffermädchen, die mit exaktem Karnevalsballett und kühnen Hebefiguren die närrische Schar beeindruckten. In die Herzen aller sangen sich die rund 20 Kinder der "Pänz vum Gereon" aus Köln.

Eine Gruppe war nicht erschienen: Zum wiederholten Male hatten die Kölsche Bengels ihren Vertrag nicht eingehalten. "Vielleicht sollte man überlegen, ob man solch eine unzuverlässige Truppe künftig noch mal einlädt", sagte dazu Pressewart Fritz Gartzke.

Oberkassel. Über Träume und ihre Folgen erzählte "Der Leo" bei der Bürgersitzung der KG Kaasseler Jonge. "Ich habe geträumt, ich hätte einen riesigen Berg Zuckerwatte verschlungen. Als ich aufgewacht bin, hatte ich Federn im Mund und das Kopfkissen war weg." Auch über seinen Sohn wusste er einiges zu erzählen.

Ein Loch für seinen toten Hamster habe er gegraben, und als der Nachbar fragte, warum es so groß ist, hätte der Sohnemann geantwortet: "Der ist doch in deiner toten Katze." Derlei Schwänke aus dem Leben erzählte der Büttenredner am Samstagabend in der Jupp-Gassen-Halle.

Und er war nicht der einzige: Rumpelstilzchens Sohn, Martin Schopps, erzählte aus seiner Rednerschule, und Harry und Achim alias Harald Schönherr und Achim Schall unterhielten im Zwiegespräch. Daneben gab es Tanz und Musik: Das Tanzcorps Nixen vom Märchensee, das dieses Jahr jeckes 44-jähriges Bestehen feiert, zeigte unter der Leitung von Christa Obermeier eine fesche Show, und De Wanderer aus Köln sangen a capella.

Natürlich wurde auch das Oberkasseler Kinderprinzenpaar Paul I. und Melina I. empfangen. Der Elferrat betrat den Saal ohne musikalische Kapellenbegleitung. Die musikalischen Musketiere aus Buchholz, die den Einmarsch begleiten sollten, hätten sich kurz vor der Sitzung entschuldigen müssen, teilte Josef Wünsch von der KG mit. "Die sind im Schnee steckengeblieben."

Mit den Hennefer Stadtsoldaten vun 1983 und dem Siebengebirgsprinztenpaar Guido I. und Nadine I. aus den Reihen der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft zeigten die Kaasseler Jonge ihre Verbundenheit mit dem Siebengebirge. Nicht zuletzt, weil Prinz Guido ein gebürtiger Oberkasseler ist.

"Wir haben den praktisch groß gezogen", scherzte der Kaasseler Jong Frank Sülzen. Passieren konnte auf der Sitzung so gut wie nichts: Mit Thomas Rox haben die Kaasseler Jonge einen "KG-eigenen Arzt". Er habe aber nicht viel zu tun gehabt, sagte er.

Vilich-Müldorf. Es hat sich herumgesprochen: In Vilich-Müldof kann man eine gute Party feiern. "Wir haben viele Karten an Gäste aus den umliegenden Dörfern verkauft", teilte Karl Stephan Födisch, Literat der Prinzengarde Vilich-Müldorf, zufrieden mit. Wer eine Sitzung suchte, bei der das Publikum recht schnell auf den Stühlen stand, war in der Mühlenbachhalle am Samstagabend bestens aufgehoben.

Bei der dritten Prunksitzung der Prinzengarde Vilich-Müldorf gab es ein schwungvolles Programm, das überwiegend musikalisch war: Die Kribbelköpp, die Spezis, die Knubbelich vom Klingelpütz und die Funky Diamonds heizten die Stimmung ordentlich an. Tanzgruppen wie die 20 Mädchen von der Drachenfelsgarde aus Königswinter, die Dancefire Juniors und die Bonner Ehrengarde stellten die optischen Leckerbissen dar.

Zum ersten Mal trat der Bundeswehrsoldat Peter Fassbender in Vilich-Müldorf auf, und auch die Bickendorfer Knallköpp waren erstmals dabei. DJ Coyote machte die Musik, und Sitzungspräsident Wolfgang Klos sorgte auf der neuen von Werner Schlimbach gesponserten Bühne zwischen den Auftritten mit zahllosen Sprüchen für gute Laune, so dass es nie langweilig wurde.