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Die Eroberungsstrategie ist sauber geplant

Die Eroberungsstrategie ist sauber geplant

Am Donnerstag ab 12.15 Uhr wackelt Rathaus-Trutzburg, denn Wäscherprinzessin Sandra II. setzt zum Sturm an - Zuvor ziehen ab 9.45 Uhr rund 1 700 Jecken im Karnevalszug durch Beueler Straßen

Beuel-Mitte. Einige Schleudergänge statt lauwarmer Schonwäsche hatte Wäscherprinzessin Sandra II. (Heinen) bei ihrer Proklamation für den Rathaussturm an Weiberfastnacht angekündigt. Ob ihre Lieblichkeit am Donnerstag mit ihrem Gefolge tatsächlich den Rathausverteidigern ordentlich die Köpfe waschen und die Herrschaft über die Beueler Jecken übernehmen wird - wir werden sehen.

Die drei Bürgermeister Peter Finger, Helmut Joisten und Horst Naaß, unterstützt von Bezirksvorsteher Wolfgang Hürter und Vize Guido Déus, werden jedenfalls ihr Bestes geben, um den Ansturm der Frauen abzuwehren. Ob sie den raffinierten Methoden der Wiever ohne ihre Chefin Bärbel Dieckmann aber widerstehen können, wird sich zeigen, denn die Oberbürgermeistern nimmt in Kyoto an der Weltbürgermeisterkonferenz teil.

Die Wäscherprinzessin, Obermöhn und die Wiever des Alten Beueler Damenkomitees haben auf jeden Fall und im wahrsten Sinn des Wortes eine saubere Strategie ausgeheckt - mehr wollte Obermöhn Evi Zwiebler nicht verraten. Für Schaumschläger wird jedenfalls kein Platz auf dem Rathausbalkon sein - soviel steht fest.

Bevor die jecken Wiever gegen 12.15 Uhr zum Angriff übergehen, heizen Musikgruppen wie die "Kribbelköpp" (10.15 Uhr), "Jodesberger Junge" (10.45 Uhr) und die "Botzedresser" (11.15 Uhr) der Menge auf dem Rathausplatz ein. Musikalisch unterstützt bei ihrem kühnen Vorhaben werden Wäscherprinzessin und Obermöhn von den "Blue Birds".

Damit auch die Jecken in der letzten Reihe mitbekommen, was vorne passiert, moderieren und kommentieren Ex-Bonna und Vize-Obermöhn Ina Harder und Ex-Wäscherprinzessin Patty Burgunder das Treiben auf der Bühne.

Zuvor zieht noch der Beueler Zug durch die Straßen. 60 Gruppen, davon 34 Festwagen, mit insgesamt 1 700 Jecken sind diesmal mit dabei. Auch Gäste aus der Partnerstadt Mirecourt sind zum ersten Mal mit einem eigenen Wagen vertreten. Gegen 9.45 Uhr startet der Zug von der Schauspielhalle Beuel aus. 13 Kapellen, zum Beispiel die Big Band der Gesamtschule und zwei Kapellen des Kardinal-Frings-Gymnasiums, sorgen für Stimmung am Zugweg.

Die größte Gruppe mit rund 400 Kindern stellt diesmal die Josefschule, die geschlossen antritt. "Damit die Kinder und Eltern nicht so tief in die Tasche greifen müssen, stellen wir allen Schulen dieses Jahr das Wurfmaterial", sagt Thomas Fricke von der Bezirksverwaltungsstelle.

Von der anderen Rheinseite kommt noch Verstärkung von der Gesamtschule Bad Godesberg. Nicht nur zum Kamellefangen empfiehlt sich übrigens ein Schirm, denn am Morgen kann der ein oder andere kurze Schauer auf die Jecken niedergehen. Ab Mittag - pünktlich zum Rathaussturm - soll es aber weitgehend trocken bleiben. Frieren muss auf jeden Fall niemand, denn an Weiberfastnacht steigen die Temperaturen auf bis zu zehn Grad.

Nach dem Rathaussturm spielt der Musikzug der Beueler Stadtsoldaten auf, und die Party im Zelt vor dem Rathaus und in den Beueler Kneipen kann richtig losgehen. Gemäß dem Motto "Loss de Wäsch un Arbeet lieje, kumm zo de Beueler Wiever fiere".