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Eine Kerze im Kölner Dom für gutes Wetter

Eine Kerze im Kölner Dom für gutes Wetter

LiKüRa: Osterhasen, Gärtner und Klone bildeten eine 3,5 Kilometer lange Narrenschlange - Rekordbeteiligung von 2000 Teilnehmern - Ein Wildschwein aus Plüsch für Nina I.

LiKüRa. Vielleicht ist es Walter Stroh zu verdanken, dass der LiKüRa-Zug am Sonntag über trockene Straßen rollte. Der Leiter des Musikcorps der KG "So sind wir" aus dem Westerwald hatte eigens einen Mann nach Köln entsandt, um im Dom eine Kerze anzuzünden - damit es am Festtag nicht regnet. Fast trotzig hat die Zugleitung, Karl-Heinz Zander und Jürgen Lütz, wieder ein Cabrio geordert. "Notfalls können wir ja noch umsteigen", meinte Zander.

LiKüRa-Prinzessin Nina I. alias Nina Hönscheid hatte es in der letzten Nacht schon trommeln hören. Nicht, dass sie ahnungsvoll von der Ehrengarde geträumt hätte. Vielmehr war es Regen, der gegen das Dachfenster prasselte und die Prinzessin um den Schlaf brachte. Aber am Sonntag hatten die Narren umsonst ihre Schirme mitgebracht.

Punkt ein Uhr rollte der Zug los, in diesem Jahr mit Rekordbeteiligung: Knapp 2 000 Narren, eingeteilt in 43 Gruppen und unterwegs mit 29 Wagen machten sich auf, um der LiKüRa-Prinzessin Nina I. und dem LiKüRa-Kinderprinzenpaar Nicole II. Müller und Hendrik I. Naahs die Ehre zu erweisen und die Tüten der Jecken reichlich zu füllen.

Der Vater der Prinzessin, Gerd Hönscheid, hatte schon Angst, dass seine Tochter sich beim Werfen einen Muskelkater in den Armen zuzieht. "Wir haben auf unserem Wagen fast mehr Kamelle als eine ganze Gruppe zusammen", sagt Nina I. Aber erst einmal darf sie selbst die Hand aufhalten, als die Wagen zu Beginn des Zuges an ihr vorbeirollen.

Sogar ein Wildschwein aus Plüsch wird der Studentin zugeworfen. Da hat sie fast so ein Glück wie Christopher. Der Junge macht es richtig: So niedlich strahlt er aus dem Kinderwagen, dass die Mariechen anhalten und ihm die Kamelle gleich in die Händchen drücken. So viel Süßes wird er wohl nie wieder zum Geburtstag bekommen: Christopher wird am Sonntag nämlich drei Jahre alt.

Ihrer Zeit voraus sind dagegen die Pänz von Külekovve. Wenn schon im Spätsommer die Weihnachtsmänner in den Regalen stehen, warum nicht den Zug als Osterhasen aufmischen? Schokoeier, Taschentücher oder gar Samen für die Aufzucht von Kopfsalat, wie sie die "Gärtnerinnen und Gärtner" der Kühlekovvere Jonge on Mädche verteilten: Wer sich schnell genug bückte, füllte schnell seine Tüte. Zeit genug hatten die Jecken am Wegrand jedenfalls. Ganze zwei Stunden dauerte es, bis der 3,5 Kilometer lange Zug einen Streckenpunkt hinter sich ließ.

Trauerstimmung konnten dabei auch die Sargträger vom "Mac-Mufti-Club" nicht verbreiten. Sie trugen, ach, die alte Mark zu Grabe. Als Mogelpackung erwies sich die Gruppe der Grünen, unterwegs als "Grüne Klons": Zwar wurde, wie sich das gehört, der Kamellewagen umweltfreundlich mit dem Fahrrad gezogen - vorneweg knatterte allerdings ein Kleinbus.