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Große "Verduzung " bei der Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten

Große "Verduzung " bei der Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten

Ein Bänkchen erleichtert das Küssen: Kommandant Hans Hallitzky besteigt den Schemel als erster

Beuel. Das Programm hatte noch gar nicht angefangen, da hielt es die 900 Gäste im Beueler Brückenforum nicht mehr auf ihren Plätzen. Allerdings nicht ganz freiwillig, denn die zahlreichen Narren wurden erst einmal zwangsverduzt.

"Steht doch alle mal auf und stellt euch eurem Tischnachbarn vor. Es lässt sich viel besser feiern, wenn man das Sie weglässt und sich einfach duzt", empfahl Sitzungspräsident Hans Hallitzky zu Beginn der großen Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten. Und tatsächlich: Gleich bei der ersten Gruppe des Abends war die Stimmung der Jecken gigantisch. Das lag aber sicherlich nicht nur am "Du", sondern auch an dem optischen Feuerwerk des Trios "Blom un Blömcher".

Nachdem Frontmann Hannes Blum als Engel mit goldenen Locken in den Saal geschwebt war, schlüpfte er in die Rollen von Rockstar Kid Rock, BAP-Sänger Wolfgang Niedecken und Marius Müller-Westernhagen. Als Blum dann noch Paul Potts imitierte und eine Kölsche Version von Giacomo Puccinis "Nessun Dorma" zum Besten gab, verlor selbst der Elferrat jegliche Haltung.

"Was für ein Auftakt. Andere Sitzungen enden mit so einer Stimmung, wir fangen jetzt erst an", freute sich Hallitzky und bat den nächsten Stimmungsgaranten auf die Bühne. "Ne Knallkopp" verzällte von sich und seiner Frau und seinen immer währenden Bemühungen, mit ihr "Liebe zu machen". "Zuletzt war dies nämlich der Fall, als Niki Lauda noch zwei Ohren hatte", erinnert sich der Mann, der eine Pointe nach der anderen präsentierte.

Eine Rakte war das allerdings noch nicht wert. Die holten sich die "Höhner" ab. Stundenlang hätten die sechs Muntermacher aus der Domstadt ihre Hits wie "Viva Colonia", "Echte Fründe" oder "Jetzt geht's los" schmettern können - so aus dem Häuschen geriet die Narrenschar angesichts der berühmten Ohrwürmer. Doch trotz nicht endender Zugabe-Rufe mussten auch die Höhner nach rund 20 Minuten die Bühne verlassen, um Platz für Christian Meurer und Georg Bäsken alias "De Pittermännche" zu machen.

Das Muster des Duos war vertraut, doch die Komik umwerfend: Wie Dick und Doof zofften sich die beiden auf der Bühne. "In deinem Kopf möchte ich nicht Gehirnzelle sein, da wäre ich ja total einsam", lästerte Meurer. Gegen einen Star der sechs-stündigen-Show kamen aber selbst karnevalistische Größen wie "De Boore", die Unkeler Ratsherren oder die Kölner Rheinveilchen nicht an: Der Auftritt von Wäscherprinzessin Christine I. avancierte zu einem der Höhepunkte des Abends.

Hallitzky schenkte ihrer Lieblichkeit ein Bütz-Bänkchen, weil Christine stolze 180 Zentimeter groß ist. Danach bestieg er es und küsste die Wäscherprinzessin in Augenhöhe. Die Tollität konnte mächtig stolz auf ihre Stadtsoldaten sein: 163 Uniformierte waren zur Prunksitzung angetreten, darunter allein 63 Kinder. "Mit 70 Kindern haben wir das größte Kindercorps im Rheinland", verriet Geschäftsführer Dirk Esch.