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Liküra-Zug: Happy-End mit Konfettiregen

Liküra-Zug : Happy-End mit Konfettiregen

Auf den Liküra-Zug am Sonntag musste Prinzessin Angela I. drei Jahre lang warten. Sie wurde belohnt: Das Wetter spielte mit, die Stimmung war so gut wie früher.

Aus dem Motto von Angela I. lässt sich ja so viel machen! Beim Liküra-Zug am Sonntag gab es immer mal wieder Bezüge zum Lichtspielhaus, das die Prinzessin bei ihrer Proklamation ausgerufen hatte: Das Damenkomitee Grün-Weiß Ramersdorf, dem Ihre Lieblichkeit angehört, trug Popcornschachteln auf den Köpfen durch die Straßen, die Ex-Liküras, die es genossen, mal wieder mitzugehen, präsentierten Oscars und Filmklappen und die Organisatoren des Laufs „Beueler 10er“, der am 13. April zum zehnten Mal durchgeführt wird, outete sich als Treckies. Eigentlich schade, es hätte mehr sein können.

Der Wagen hieß Marga

Angela stand auf ihrem Wagen, den sie Marga getauft hatte, und freute sich auch über die Wikinger, Regenbögen, Zwerge, Clowns, die holländischen Musikgruppen, die zwischendurch mit Platzkonzerten die Massen am Straßenrand begeisterten, über den Junggesellenverein Mythos Ramersdorf, der sein 111-jähriges Bestehen feiert – und leider haufenweise Flyer warf, die alle nachher Futter für die Kehrmaschinen wurden – und all die anderen Zugteilnehmer, die an ihr vorbeimarschierten oder fuhren.

Fast jede Gruppe wurde mit Konfettiregen begrüßt, auch die Kindertollitäten aus Vilich-Müldorf. Auf ihrem Wagen durfte auch das Prinzenpaar des vergangenen Jahres mitfahren, das ja keinen eigenen Zug durch den Ort hatte. Die Liküra genoss sichtlich ihren großen Augenblick und freute sich, dass offenbar alle Liküraner ihre Teller leergegessen hatten, denn der befürchtete Regen blieb aus.

Franz Elbern (jr.) hatte das ja vorhergesagt. Das lag aber nicht an seiner Erfahrung – er steht seit 77 Jahren beim Likürazug am Straßenrand –, sondern an seiner norwegischen Wetter-App. „Der Norweger hat gesagt: Es bleibt trocken. De Herrjott muss e Liküraner sein.“

Für die Haare und die Fingernägel hat dieser kleine Punker nur eine halbe Stunde gebraucht.
Für die Haare und die Fingernägel hat dieser kleine Punker nur eine halbe Stunde gebraucht. Foto: Stefan Knopp

Auch das Dransdorfer Prinzenpaar, das am Samstag seinen Zug hatte, schaute sich den Zug der Liküra an – das hatten sie Angela I. versprochen. In den beiden ausgefallenen Corona-Sessionen seien da gute Freundschaften entstanden, auch mit der Kessenixe und den Godesberger Tollitäten, sagten Michael I. und Denise I. Angela freute sich jedenfalls sehr, als sie an den beiden vorbeifuhr.

Damenkomitee feierte 99-Jähriges

 Ein toller Abschluss für Liküra Angela I. und ihre beiden Paginnen.
Ein toller Abschluss für Liküra Angela I. und ihre beiden Paginnen. Foto: Stefan Knopp

Sie passierte auch das Damenkomitee Sankt Josef, das sein jeckes 99-jähriges Jubiläum feierte. Die Frauen im himmlischen Wölkchen-Outfit waren am Donnerstag durch Beuel gezogen, den Liküra-Zug wollten sie vom Rand aus beobachten, und zwar gleich neben einer Kommentatorenstelle. Dort stand Ralf Birkner, der diesen Karnevalszug noch nie sehen konnte. „Bisher musste ich immer beim Rathaussturm sein. Aber jetzt bin ich nicht mehr Pressesprecher des Festausschusses Bonner Karneval, da kann ich auch mal hierher kommen.“

Zu Beginn bekam er den neuen Wagen des Festausschusses Liküra-Karneval zu sehen, die „Festausschussmütze“ aus Krepprosen, die den Zug ankündigte. Sie war kurz vor knapp einsatzbereit geworden, aber noch nicht ganz fertig. Für nächstes Jahr wolle man ihn noch vervollständigen, sagte der stellvertretende Vorsitzende Ulrich Rosen.

Kinderprinz feierte seinen Geburtstag

Das Liküra-Kinderprinzenpaar Christopher I. und Klara I. hatte lange auf diesen Tag hingefiebert, jetzt konnten die beiden es kaum erwarten, dass ihre Lok Titani sich endlich in Bewegung setzte. Der Prinz bekam immer wieder besondere Aufmerksamkeit: Er hatte am Sonntag Geburtstag und wird auf eine Party zurückblicken können, die nur wenige Zehnjährige erleben. Klara (9) war aber auch schon ein wenig traurig, „dass wir entkrönt werden“. Aber sie weiß schon, wo sie karnevalistisch hin möchte: „Ich will große Liküra werden.“

Die große Prinzessin Angela I. war überzeugt: Der Abschluss ihrer Session hat auf jeden Fall einen Oscar verdient. Ihrer Nachfolgerin wünschte sie eine ebenso tolle Session, und mit der Erfahrung aus den letzten drei Jahren im Kopf appellierte sie: „Man muss immer am Brauchtum festhalten, lächeln, positiv und jeck bleiben. Einfach das Beste draus machen. Unseren Fastelovend tragen wir im Herzen.“

Nach Angaben der Polizei verlief der Umzug ohne Zwischenfälle.