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Karneval in Bonn-Beuel: Betretungsverbot für 14 Personen

Karneval in Beuel : Polizei erteilt 14 Personen Betretungsverbot für die Karnevalstage

Um Alkoholexzesse von Jugendlichen an Karneval zu vermeiden, setzen Polizei und Stadt Bonn auf Präsenz und Beratung. Drei Jahrgänge haben bislang keine Erfahrungen im Karneval sammeln können.

Die Ausschreitungen am „Elften im Elften“ 2022 in Köln haben auch die Bonner Polizei sensibilisiert. Das deutliche Signal an alle, die an Weiberfastnacht Krawall planen sollten, lautet: „Wir sind gut vorbereitet“. Die Polizei Bonn hat deshalb als Vorsichtsmaßnahme bereits vor den tollen Tagen 14 Personen ein Bereichsbetretungsverbot für die Beueler Weiberfastnacht erteilt – und zwar von Weiberfastnacht bis Veilchendienstag.

Zwangsgelder ab 250 Euro sind möglich

„Dieser Personenkreis ist der Polizei bekannt, weil er bereits mehrmals bei Großveranstaltungen negativ aufgefallen ist und zur Gewalt neigt“, erklärt Stefan Scharfenstein von der Bonner Polizei. Alle Personen wurden schriftlich von dem Betretungsverbot informiert und darüber in Kenntnis gesetzt, womit sie bei Verstößen gegen diese Auflagen rechnen müssen. Laut Polizei können die Zwangsgelder ab 250 Euro betragen.

Kinder und Jugendliche wird die Polizei besonders im Blick haben. Alkohol- und Drogengenuss und infolgedessen mögliche Auseinandersetzungen sollen im Keim erstickt werden. Will heißen: Die Polizei wird an Weiberfastnacht von morgens früh an den bekannten Treffpunkten Präsenz zeigen, informieren, aufklären und notfalls auch handeln. „Wir haben uns mit Veranstaltern, Gastronomen und anderen Beteiligten abgesprochen. Alle sind sich ihrer Verantwortung bewusst“, sagt Scharfenstein.

Hotspot am Beueler Rheinufer

Denn alle wissen: Spätestens, wenn der Weiberfastnachtszug das Beueler Rathaus erreicht hat und die jecken Möhnen sich zum Sturm formieren, zieht es viele jugendliche Zugteilnehmer ans Beueler Rheinufer. Die Promenade zwischen Kennedybrücke und China-Schiff hat sich in den Jahren vor der Corona-Pandemie zum Hotspot der Karnevalspartyszene entwickelt.

Die zweijährige pandemiebedingte Karnevalspause wird an der Beliebtheit des Treffpunkts sicherlich nichts geändert haben. Da geht auch die Bonner Polizei von aus. Stefan Scharfenstein, der neue Leiter der Wache Ramersdorf im Polizeipräsidium an der Königswinterer Straße, hat deshalb sein Team auf einen langen und unter Umständen intensiven Arbeitstag vorbereitet.

„Wir rechnen wieder mit mehreren Hundert Jugendlichen am Rheinufer. Dabei kommen die Besucher nicht nur aus dem Bonner Stadtgebiet, sondern auch aus dem Umland“, weiß Scharfenstein, der an diesem Tag als Erster Polizeihauptkommissar auch Einsatzleiter sein wird.

Weiberfastnacht 2020 in Beuel: Schon frühr morgens versammelten sich die ersten Jugendlichen am Rheinufer und machten Party.
Weiberfastnacht 2020 in Beuel: Schon frühr morgens versammelten sich die ersten Jugendlichen am Rheinufer und machten Party. Foto: Benjamin Westhoff

Sonderwache im Beueler Rathaus

Bereits vor Weihnachten gab es erste Einsatzbesprechungen. „Wir haben extra so früh begonnen, weil in diesem Jahr an einigen wichtigen Funktionsstellen neue Leute im Amt sind. Und ein gut abgestimmtes Team ist besonders wichtig, um so eine Großveranstaltung wie Weiberfastnacht für alle Beteiligten sicher anbieten zu können“, erklärt Scharfenstein.

Als Vorteile wertet der Wachleiter den Erfahrungsschatz von der alljährlichen Begleitung des Jahrmarkts Pützchens Markt und der räumlichen Nähe zu Rathaus und Feuerwache: „Viele dieser Mitarbeiter stellen ein eingespieltes Team dar. Da weiß jeder, was er zu tun hat“, so Scharfenstein.

Im Rathaus Beuel wird für Weiberfastnacht eine Sonderwache eingerichtet. Dort sind alle zuständigen Abteilungen und Institutionen vertreten. „Das hat den Vorteil, dass wir uns bei eventuellen Vorkommnissen direkt absprechen und sofort handeln können“, sagt der Erste Polizeihauptkommissar.

Bewährt ist die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt der Stadt Bonn. „Wir sind seit Jahren gut aufeinander abgestimmt“, weiß Scharfenstein, der die Frage, mit wie vielen Einsatzkräften Polizei und Stadt vor Ort sein werden, aus einsatztaktischen Gründen nicht beantworten möchte. Nur so viel: „Wir werden in einer ausreichenden, deutlich wahrnehmbaren Einsatzstärke Präsenz zeigen.“

Gefangenenwagen für den Notfall angefordert

Und für den Fall der Fälle hat Scharfenstein sogar einen Gefangenenwagen angefordert. „Das garantiert vor allem meinen Kollegen eine höhere Sicherheit beim Abtransport von uneinsichtigen Personen.“ Ein besonderes Augenmerk wird die Polizei nämlich auch auf die Sicherheit aller Einsatzkräfte richten. „Wir sind dafür da, Sicherheit zu garantieren. Das muss aber auch für alle Helfer gelten. Wer uns oder andere Hilfskräfte angreifen sollte, wird sofort in Gewahrsam genommen und zum Polizeipräsidium gebracht. Richter oder Staatsanwalt werden dann entscheiden, womit die Person als Konsequenz zu rechnen hat“, sagt Scharfenstein, der aber fest davon ausgeht, dass die Weiberfastnacht in Beuel ein friedliches Fest wird. „Es liegen uns keine Anzeichen für Krawall vor“, so der Einsatzleiter vor Ort zum GA.

Der General-Anzeiger überträgt den Rathaussturm aus Beuel und den Rosenmontagszug in Bonn live auf seinem Karnevalsportal kamelle.de. An Weiberfastnacht melden sich GA-Redakteur Holger Willcke und Ex-Wäscherprinzessin Ariane Clever ab 10.45 Uhr vom Beueler Rathaus. Am Rosenmontag startet der Livestream vom Alten Rathaus um 12.11 Uhr. Beide Streams sind auch im Nachgang noch abrufbar auf ga.de/youtube.