1. Narren-News
  2. Beuel

Kindercorps der Beueler Stadtsoldaten bestreitet pro Session 40 Auftritte

Kindercorps der Beueler Stadtsoldaten bestreitet pro Session 40 Auftritte

Ein letztes Mal winkt der karnevalistische Nachwuchs des Kindercorps des Beueler Stadtsoldaten-Corps Rot-Blau 1936 den Eltern zu, und schon setzt sich am Samstagmittag der Reisebus, mit dem sie zu zwei Terminen aufbrechen, in Bewegung.

Beuel-Mitte. Ein letztes Mal winkt der karnevalistische Nachwuchs des Kindercorps des Beueler Stadtsoldaten-Corps Rot-Blau 1936 den Eltern zu, und schon setzt sich am Samstagmittag der Reisebus, mit dem sie zu zwei Terminen aufbrechen, in Bewegung.

Etwa 40 Auftritte bestreitet das Corps in jeder Session. "Den Kindern fällt es meistens leichter sich zu trennen als den zurückgelassenen Müttern und Vätern. In anderen Corps fahren sie privat zu den Auftritten. Wir machen das lieber geschlossen", erklärt Corps-Leiterin Doris Schumann. 68 Kinder und Jugendliche zwischen drei und 16 Jahren zählt das Corps im Augenblick. "Damit sind wir eines der größten im Rheinland", sagt Schumann.

Lange dauert die erste Fahrt zum Karnevalsforum der Metro Sankt Augustin nicht. Es ist eher ein Routinebesuch, Aufregung kommt bei den neun ehrenamtlichen Begleitern und den heute mitfahrenden rund 50 Kindern erst später auf. Um 15.05 Uhr werden sie im Kölner Museum des Karnevals beim Kinderkostümfest der Traditionsgesellschaft Reiter-Korps Grün-Weiß Jan von Werth erwartet.

"Das ist schon eine größere Nummer. Die Kinder freuen sich immer auf Fahrten nach Köln", erklärt die ehemalige Wäscherprinzessin Melanie Amthor. 1938 wurde das Kindercorps erstmals gegründet. Nach einer Pause während des zweiten Weltkriegs formierte es sich 1949 neu. "Drei Generationen sind hier seitdem groß geworden", so Schumann.

Der Bus erreicht die Metro pünktlich. Alle Kinder sind fertig und parat für den Auftritt, dann kommt die schlechte Nachricht. "Wir müssen eine halbe Stunde im Bus warten. Das Programm hat sich verzögert", erklärt Michael Gabriel. Wer nun Unruhe erwartet, irrt.

Geduldig sitzen sie in ihren Reihen, richten die Uniformen und warten brav auf das Startsignal Schumanns. "Wir sind stolz und glücklich darüber, wie lieb alle sind. Es gibt kein Murren, wenn irgendwas ist, und wenn man doch mal schimpft, hören sie sofort", lobt Schumann und blickt auf die Uhr. Gabriel nickt beruhigend: "Auch mit der Verzögerung sind wir im Zeitplan."

Dann das Signal - plötzlich geht alles ganz schnell. Raus aus dem Bus, rauf auf die Bühne. Kaum 30 Minuten später braust das Corps bereits verspätet Richtung Köln. Schumanns Ruhe wirkt trotz Verzugs und der ständig wachsenden Toilettenschlange unerschütterlich. "Das Corps leite ich seit 2002, davor war ich sieben Jahre lang als Betreuerin dabei. Da bringt man einige Erfahrung mit", sagt sie.

Muße, die vorbeirauschende Kulisse Kölns zu genießen, findet man kaum. Fünf Minuten vor Auftrittsbeginn steht das Corps im riesigen Festsaal des Museums. Höchste Konzentration scheint selbst unter den Kleinsten zu herrschen. Kaum begrüßt, marschieren sie los und absolvieren professionell den Auftritt mit vier Tänzen, winken und sind schon wieder auf dem Weg zum Bus. Ein langer Tag liegt hinter allen.

"Klein und Groß sind jetzt ausgepowert, müde und zufrieden. Lange ausruhen können wir uns aber alle nicht. Schon morgen wartet der nächste Auftritt auf uns", sagt Schumann und verabschiedet daheim am Zeughaus, wo die Eltern bereits warten, ihre Zöglinge.